ZDS: Trassenpreisen belasten Schienengüterverkehr

Die deutsche Seehafenwirtschaft warnt vor den negativen Folgen einer erneuten Erhöhung der Trassenpreise für den Schienengüterverkehr und drängt die Politik zu einem raschen Umsteuern.

Auch die Deutsche Hafenwirtschaft warnt vor einer übermäßigen Belastung des Schienengüterverkehrs durch deutlich höhere Trassenpreise. (Foto: Pixabay)
Auch die Deutsche Hafenwirtschaft warnt vor einer übermäßigen Belastung des Schienengüterverkehrs durch deutlich höhere Trassenpreise. (Foto: Pixabay)
Christine Harttmann

In seiner Kritik an den steigenden Trassenpreisen erhält der Verband der Güterbahnen jetzt auch Unterstützung vom Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). In einer aktuellen Stellungnahme schließt sich dieser den Forderungen nach Sofortmaßnahmen der Politik an.

„Die guten Bahnanbindungen der deutschen Seehäfen an die Wirtschaftszentren in Deutschland und weiter in die europäischen Länder sind ein entscheidender Wettbewerbs- und Nachhaltigkeitsvorteil des Hafenstandortes Deutschland.“, betont Angela Titzrath, die Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS).

Allein bei den Containern erreicht die Schiene im Hinterlandverkehr regelmäßig einen Anteil von deutlich über 50 Prozent. Die geplante erneute Erhöhung der Trassenentgelte bei der Bahn würde daher auch die deutschen Seehäfen empfindlich treffen und zu einer Verlagerung von Verkehren von der Schiene auf die Straße führen.

„Das steht im direkten Widerspruch zu zentralen politischen Leitlinien, wie den Klimazielen, der Verkehrswende oder auch der Nationalen Hafenstrategie, da die deutschen Seehäfen im Wettbewerb deutlich geschwächt werden“, mahnt Titzrath.

Zudem würden bestehende Probleme wie Staus oder der Mangel an Fahrpersonal und Lkw-Parkplätzen an Autobahnen deutlich verschärft, so die ZDS-Präsidentin weiter.

„Zur Erinnerung: Ein Güterzug ersetzt bis zu 52 LKW.“

Der ZDS schließt sich daher den Forderungen aus anderen Branchen an, dass von Seiten der Politik umgehend Maßnahmen ergriffen werden müssen.

„Der Bundestag muss kurzfristig tätig werden und einen Kahlschlag auf der Schiene verhindern“, fordert Titzrath. „Konkret bedeutet das, die gesetzlich vorgesehene Verzinsung des Eigenkapitals der DB Infrago zu reduzieren und die Mittel der Trassenpreisförderung zu erhöhen. Darüber hinaus muss die Finanzierung der Bahn in Deutschland grundsätzlich neu und vor allem verlässlich geregelt werden.“

Zum Hintergrund: Die gemeinwohlorientierte DB Infrago erhebt von den Eisenbahnverkehrsunternehmen Trassenentgelte für die Nutzung des DB-Netzes. Im Jahr 2025 sollen diese für den Güter- und Personenverkehr um durchschnittlich 6 Prozent steigen. Für 2026 plant die staatseigene DB Infrago Presseberichten zufolge eine Erhöhung um durchschnittlich knapp 20 Prozent. Dies muss noch von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Hintergrund ist die Einigung der Ampel-Koalition, das Geld für die Sanierung und den Ausbau der Schienenwege nicht wie bisher als Baukostenzuschüsse, sondern als Eigenkapitalerhöhung oder Darlehen an die DB zu zahlen. Diese sind von der DB zu verzinsen.

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