Wirtschaft: Verein Netzwerk Logistik diskutiert über die Entwicklung im Transportbereich

Der Straßengüterverkehr erholt sich, die Transportpreise von Bahn und Schiff werden steigen - nur zwei der Entwicklungsprognosen beim Powerday Transportmanagement.

Was ist passiert und wie geht es weiter in Sachen Transport? Das diskutierten die Teilnehmer des Powerday Transportmanagement des Vereins Netzwerk Logistik. (Bild: VLN)
Was ist passiert und wie geht es weiter in Sachen Transport? Das diskutierten die Teilnehmer des Powerday Transportmanagement des Vereins Netzwerk Logistik. (Bild: VLN)
Nadine Bradl

Der Verein Netzwerk Logistik (VNL) Österreich lud unter dem Titel „Wirtschaftsentwicklung 2023 – Auswirkungen auf Transportketten“ zum „Powerday Transportmanagement“ nach Linz ein. Im Fokus standen die konjunkturellen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die nationalen und internationalen Warenströme in den Segmenten der Straße, Bahn, See- und Luftfracht. Zusätzlich wurden best practice Beispiele in der Logistik aufgezeigt.

VNL-Obmann Stellvertreter Kurt Leidinger sieht vor allem in der europäischen Verkehrspolitik Handlungsbedarf, „Die zur Erreichung der Klimaziele von der europäischen Verkehrspolitik favorisierten Verkehrsträger, das Binnenschiff und die Bahn, sind sowohl kosten- als auch kapazitätsmäßig mit großen Problemen behaftet. Im Gegensatz dazu zeigt sich der Lkw-Transport relativ preisstabil und hat keine Kapazitätsprobleme.“

Bernhard Schmaldienst (Director Operations, Transporeon) zeigte die Marktentwicklung im Straßengüterverkehr auf, „Wir sehen, dass der Straßengüterverkehr sich nach zwei unruhigen Jahren mit großen Preisschwankungen, ab heuer wieder planbarer entwickeln wird. Das wird zu einer flacheren Preisentwicklung führen.“

Christian Janecek (Geschäftsführer, LogServ) hatte in seinem Vortrag die Bahn und das Binnenschiff im Güterverkehr im Fokus:

„Aufgrund von Kapazitätsengpässen und durch die stark steigenden Faktor- und Energiekosten werden die Transportpreise der Bahn und im Binnenschiff steigen. Ich rechne nicht mit einer entsprechenden Normalisierung innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre. Wir versuchen die steigenden Kosten durch die Kopplung von eingehenden und ausgehenden Transporten gegenzusteuern.“

Bei Seefracht-Transporten sieht Andreas Stepan (Vorsitzender VÖSA – Verband der Österreichischen Schifffahrtsagenten) wieder eine Marktberuhigung. Die sinkenden Frachtraten nähern sich bereits der Vor-Coronazeit. Je nach Abhängigkeit der Coronasituation in China kann sich der Seefrachtmarkt ab Mitte 2023 wieder stabilisieren.

Die Prognosen von Joachim Felks (Corporate Director Product Management Air Cargo, Cargo-Partner) gehen von einem rund 4-prozentigen Rückgang des globalen Luftfrachtvolumens für 2023 aus. Die Frachter Bestellungen von Fluglinien seien an einem Höhenpunkt angelangt.

Klimaschutz (Intermodalverkehr) und Personalmangel

Um die Klimaziele zu erreichen, sei auch die Forcierung des intermodalen Güterverkehrs ein wichtiger Hebel, waren sich die Diskussionsteilnehmer einig. Durch ihn ist auch eine teilweise Entschärfung des Lkw-Fahrermangels möglich. Die langen Transportwege sollten demnach mit der Bahn, und die kurzen Strecken der Zustellung bzw. Abholung durch den Lkw erfolgen. Das macht auch die Arbeitszeiten für die Lkw-Fahrer planbarer.

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