Wintereinbruch: Teilweise erhebliche Verkehrsbehinderungen

(dpa-AFX) Eis und Schnee sorgen auf den Straßen für zahlreiche Unfälle. Umgestürzte Bäume und vereiste Oberleitungen verursachen massive Behinderungen bei der Bahn. Betroffen sind vor allem die Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg und Teile Hessens.

Für Wintersportler ein Vergnügen, für Autofahrer eine Herausforderung: Mit Eis und Schnee endet der November. (Foto: Pixabay)
Für Wintersportler ein Vergnügen, für Autofahrer eine Herausforderung: Mit Eis und Schnee endet der November. (Foto: Pixabay)
Christine Harttmann

Unfälle und Rutschpartien: Der Wintereinbruch mit Schnee und Eis auf Straßen und Gehwegen hat den Verkehr in vielen Teilen Deutschlands getroffen und für zahlreiche Rettungseinsätze gesorgt. Mindestens zwei Menschen starben: Im Landkreis Schwäbisch Hall kam ein 71 Jahre alter Mann am Montagabend bei einem Frontalzusammenstoß auf schneeglatter Straße ums Leben. Eine 54-jährige Autofahrerin starb bei Denzerheide (Rheinland-Pfalz) bei einem Glatteisunfall.

Unfallmeldungen im Minutentakt

Schneefall und Minustemperaturen brachten auch die Verkehrsteilnehmer in der Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg in Schleudern.

„Wir kriegen im Minutentakt Meldungen zu neuen Unfällen auf den Autobahnen“, teilte die Verkehrsinformationszentrale Berlin auf der Online-Plattform X, ehemals Twitter, mit.

Verspätungen und Zugausfälle bei der Bahn

Auf etlichen Bahnstrecken sorgte der Schnee für Verspätungen und Zugausfälle, etwa bei der Berliner S-Bahn und auf der Zugstrecke zwischen Hannover, Hildesheim und Göttingen. Auf den Oberleitungen liege Schnee, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn hier - Gerät sei im Einsatz, der Verkehr werde umgeleitet. Zugausfälle und eingestellte Busverbindungen gab es etwa im Taunus in Hessen.

Ebenfalls in Hessen sowie in Rheinland-Pfalz rief die Polizei angesichts weiterer angekündigter Schneefälle und Glätte zu vorsichtigem Fahren auf:

„Auch eine wetterangepasste Bereifung der Fahrzeuge ist nun mehr als notwendig und führt bei Nichtbeachtung zu empfindlichen Bußgeldern.“

Menschen werden aus Fahrzeugen gerettet

Unfälle ereigneten sich etwa in vielen Teilen Hessens, dabei gab es Verletzte und viele Sachschäden. Bäume stürzten aufgrund der Schneelast um. Im Rheingau-Taunus-Kreis spitzte sich die Lage besonders zu: Zahlreiche Autofahrer saßen hier nach Angaben der Feuerwehr in ihren Fahrzeugen fest. Etwa 100 Menschen mussten nahe Eltville wegen umstürzender Bäume aus ihren Autos gerettet werden. Sie wurden zunächst in einer Halle untergebracht. Am Abend kamen 20 bis 25 Menschen in Hotels unter.

Der Landrat im Rheingau-Taunus-Kreis, Sandro Zehner (CDU), rief laut einer Mitteilung zum Zuhausebleiben auf:

„Mein dringender Appell: Bleiben Sie am Dienstag unbedingt zu Hause. Bitte unternehmen Sie auch keine Spaziergänge im Wald: Es besteht akute Lebensgefahr durch Astbruch und umstürzende Bäume.“

Riesiges Glück hatte ein Autofahrer auf der A2 in Nordrhein-Westfalen: Im Bereich der Anschlussstelle Gütersloh kam er von der Fahrbahn ab und überschlug sich, wie die Polizei Bielefeld am Dienstagmorgen mitteilte. Der Fahrer wurde bei dem Unfall am Montag nur leicht verletzt und musste nicht in ein Krankenhaus.

Wegen eines Lkw-Unfalls war die Autobahn 3 bei Wörth in Niederbayern stundenlang in der Nacht gesperrt.

"Polare Kaltluft flutet das ganze Land"

Laut Meteorologen setzt sich der Winter in Deutschland fest, und das bereits in den letzten November-Tagen. Ein Tiefdruckgebiet über Süddeutschland verlagere sich rasch ostwärts - "dahinter flutet polare Kaltluft das ganze Land", sagten die Experten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach am Dienstagmorgen voraus. Für mehrere Landesteile bis in den Norden und an die Ostsee prognostizieren sie weitere meist leichte bis mäßige Schneefälle.

Dabei wird es teils knackig kalt: In der Nacht zum Mittwoch kann es in höheren Mittelgebirgslagen im Osten und Südosten vereinzelt um die minus 10 Grad kalt werden - dabei gebe es "vielerorts Glätte durch Schnee und überfrorene Nässe", so der Wetterdienst. Besonders viel Schnee kann es am Mittwoch im Harz sowie in einem Streifen vom Emsland bis zum Weserbergland geben, hier sind Mengen von bis zu 15 Zentimetern in sechs Stunden nicht ausgeschlossen.

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