Westfalen: Wasserstofftankstelle in Münster mit mehr Power

Laut dem Unternehmen ist nun eine Vorkühlung eingebaut, die den Tankvorgang von Lkw mit Wasserstoff deutlich beschleunigt.

Die Betankung eines Lkws mit 20 kg Wasserstoff dauert an der Westfalen-Tankstelle in Münster-Amelsbüren statt 40 nur noch bis zu 15 Minuten. (Foto: Westfalen AG)
Die Betankung eines Lkws mit 20 kg Wasserstoff dauert an der Westfalen-Tankstelle in Münster-Amelsbüren statt 40 nur noch bis zu 15 Minuten. (Foto: Westfalen AG)
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei VISION mobility von Claus Bünnagel)

Westfalen hat seine Wasserstofftankstelle in Münster-Amelsbüren technisch aufgerüstet: Für einen sechsstelligen Betrag ist die Technik der 2016 errichteten Station, die damals zu den ersten H2-Tankstellen in Deutschlands gehörte – überarbeitet worden. Unter anderem ist nun eine Vorkühlung eingebaut, die den Tankvorgang deutlich beschleunigt.

Auch für die Lkw- und Busbetankung geeignet

Derzeit gibt es in Deutschland knapp mehr als 90 H2-Stationen, von denen allerdings nur wenige auch für schwere Nutzfahrzeuge geeignet sind. Die Westfalen-Tankstelle in Münster-Amelsbüren ist eine davon und ermöglicht Betankungen mit 350 und 700 bar.

„Durch den direkten Einbau der Vorkühlung in das 350-bar-Zapfsäulensystem dauert die Betankung eines Lkw mit 20 kg Wasserstoff nun nur noch bis zu 15 Minuten“, erklärt Julian Janocha, verantwortlich für alternative gasförmige Antriebsenergien bei Westfalen.

Somit sei der Tankvorgang für Fahrzeuge mit einem großen Tankvolumen wie Lkw und Busse ähnlich schnell wie eine vergleichbare Betankung mit Diesel.

Wasserstoff tanken mit der Westfalen Service Card

Neben der schnelleren Betankung mit dem zukunftsfähigen Energieträger Wasserstoff kann der Tankvorgang demnächst auch mit der Westfalen Service Card und allen anderen gängigen Tankkarten abgerechnet werden.

Janocha: „Wir versuchen das Wasserstofftanken für unsere Kunden so bequem und einfach zu gestalten – wie ein herkömmlicher Tankvorgang.“

Allein in Deutschland wird die Westfalen Service Card von mehr als 5.500 Tankstellen als Zahlungsmittel anerkannt.

Was bedeutet das?

Umweltfreundlicher Wasserstoff könnte bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors – insbesondere im Schwerlastverkehr – eine gewichtige Rolle spielen: Er bietet eine ähnlich schnelle Betankung und Reichweitenleistung wie Dieselkraftstoff bei gleichzeitig null CO2- Emissionen.

„Trotz dieser belegten Vorteile stockt der weitere Ausbau vor allem aufgrund aktuell fehlender finanzieller Unterstützung durch die Politik“, erklärt Dr. Nicolas Dohn, Leiter Wasserstoff der Westfalen-Gruppe.

Dennoch ist man beim Tankstellenbetreiber Westfalen weiterhin vom Potenzial des Energieträgers überzeugt – und will das auch demonstrieren, etwa mit dem Upgrade der Tankstelle in Münster-Amelsbüren.

„Es ist unser Zeichen an die Politik, dass die Unternehmen grundsätzlich an Wasserstoff in der Mobilität glauben. Die Station in Münster ist ohne jegliche Förderung nun nochmal ausgebaut worden“, betont Dohn.

Für eine größere Marktdurchdringung brauche es jetzt aber als Anschub die finanzielle Förderung durch den Staat – gerade bei den Initial-Investitionen in Wasserstofftankstellen und auch Fahrzeugen.

 

Dohn: „Oft ist die Nutzung von umweltfreundlichen Nutzfahrzeugen für den Spediteur insbesondere dann interessant, wenn ein Netzwerk von Tankstellen existiert und auch die Anschaffung von Fahrzeugen unterstützt wird.“

Und sei bei Wasserstoff aktuell nicht der Fall – mit den bekannten Auswirkungen auf die Verkehrswende und die Umwelt.

Über die Westfalen-Gruppe

Die Westfalen-Gruppe ist in den Bereichen Technische Gase, Kälte und Wärme, Tankstellen und Mobilität sowie respiratorische Heimtherapie aktiv. Gerade der Energieträger Wasserstoff spielt dabei in immer mehr Bereichen eine wichtige Rolle. Das 1923 in Münster gegründete Familienunternehmen ist heute mit zahlreichen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften an über 20 Produktionsstandorten in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz und Österreich vertreten. Im Geschäftsjahr 2023 wurde mit rund 2.200 Mitarbeitern ein Umsatz von über 2,25 Mrd. Euro erwirtschaftet.

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