„Nikola TRE“ heißt die erste Gemeinschaftsproduktion, die in Turin feierlich enthüllt wurde. „Alles auf Blau“ – Blau für Wasserstoff. Das Farbmotto zieht sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung im „Officine Grandi Reparazioni“. Das ehemalige Eisenbahn-Instandsetzungswerk mitten in Turin bot den richtigen Rahmen für die Zusammenarbeit von Nikola und Iveco. Iveco Truck-Vorstand Gerrit Marx war gar nicht lange auf der Suche nach einem Partner für den Weg in die elektrifizierte Iveco-Zukunft. Mit den Batterie- und Brennstoffzellen-Spezialisten aus Phoenix/Nevada wurde er schließlich fündig. „Wir haben uns von Anfang an verstanden“, so Gerrit Marx. Auch Nikola-Präsident Mark Russel zeigte sich Transport-Online gegenüber erfreut: „Wir haben selbstverständlich mit allen großen Herstellern in Europa geredet. In Iveco haben wir den richtigen Partner für diese Joint Venture gefunden.“ Ziel ist die Entwicklung emissionsneutraler, schwerer Lkw mit Batterie- und Brennstoffzellen-Antrieb für den europäischen und den US-Markt.
Die Eckdaten des Nikola TRE: angestrebte Reichweite mindestens 400 km für die batterieelektrischen Versionen, 800 km für die Brennstoffzellen-Lkw. Leistungsumfang gleich oder besser dem eines dieselähnlichen Modells. Das modulare Batteriesystem mit 80 kWh-Einzelmodulen soll bis zu 720 kWh skalierbar sein – je nach Einsatz und Kundenanforderung. Die Dauerleistung der beiden in die Hinterachse integrierten Bosch-Elektromotoren soll bei 480 kW (650 PS) liegen. Für den europäischen Markt steht die 4x2 Sattelzugmaschine im Vordergrund, es soll aber auch 6x4 Sattelzugmaschinen etwa für den schweren Bau- und Nahverkehr geben.
Zwar stand die enthüllte Zugmaschine noch ohne Triebstrang auf ihren zwei Achsen, immerhin aber mit voll ausgestatteter Kabine, sprich volldigitalen Armaturenbrett. Bis zur IAA 2020 soll das Konzept einen reellen Triebstrang bekommen und eine fahrbereite, batterieelektrische Zugmaschine zur Verfügung stehen.
Das im Modell verbaute Armaturenbrett mit großem Mittenbildschirm und voll digitalem Instrumententräger plus Mirror-Cams gibt schon mal einen Hinweis, was in naher Zukunft für den neuen S-Way zu erwarten ist. „Gehen Sie mal davon aus, dass dieses Armaturenbrett so oder ähnlich für den S-Way kommen wird“, so Gerrit Marx zu Transport-Online. Ohne Augenzwinkern.
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