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Wasserstoff: Keyou will Produktion in Schwaben aufbauen
Der Münchener Spezialist für Wasserstoffverbrennungsmotoren Keyou und der französische Hersteller von grünem Wasserstoff Lhyfe haben eine Absichtserklärung unterzeichnet und wollen in der Region Schwäbisch Gmünd eine Produktion für grünen Wasserstoff aufbauen. Damit sollen zwischen 2026 und 2030 rund 100 Lkw in Betrieb genommen werden können. Diese würden von Keyou an Kunden in der Region geliefert. Der deutsche Anbieter nutzt Lhyfes digitale Plattform, um sein Fahrzeugangebot zu präsentieren und Interessenten anzusprechen. In Schwäbisch Gmünd baut Lhyfe derzeit seine größte Produktionsanlage, die bis Ende des Jahres installiert werden und täglich bis zu 4 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren soll (10 MW installierte Leistung).
Lhyfe hat sich die Versorgung mit grünem Strom für diesen Standort durch einen langfristigen Stromabnahmevertrag (Corporate PPA) mit EDP Renewables für einen Zeitraum von 15 Jahren gesichert. Anfang September gab der Anbieter außerdem bekannt, dass das Unternehmen ab 2025 über einen Zeitraum von fünf Jahren vier Wasserstofftankstellen von H2 MOBILITY Deutschland beliefern wird, davon zwei in Baden-Württemberg (Mannheim und Heidelberg). Ende 2023 hatten die Franzosen darüber hinaus angekündigt, dass sein grüner Wasserstoff auch den Industriepark „H2-Aspen“ und eine JET H2-Wasserstofftankstelle (heute MINT) versorgen wird.
Umrüstung von Diesel-Lkw
Keyou entwickelt zum einen eine Umrüsttechnologie, mit der bestehende Diesel-Lkw kostengünstig und ohne großen Aufwand in wasserstoffbetriebene Fahrzeuge umgerüstet werden können, die die Zero CO2-Anforderungen der EU-Gesetzgebung für schwere Nutzfahrzeuge erfüllen. Zum anderen arbeitet man an einem „Hydrogen Mobility as a Service“-Ansatz, der ein Paket für Flottenbetreiber inklusive Fahrzeug- und Motorumrüstung, umfassendes Service- und Wartungspaket, Versicherung und bei Bedarf auch den Kraftstoff selbst beeinhaltet. Mit den geplanten Produktionskapazitäten im Raum Schwäbisch Gmünd ließen sich bis zu 100 Fahrzeuge in Betrieb nehmen, wobei ein jährlicher Ramp-up von 20 Lkw geplant ist. Der Startschuss für das Projekt fällt im Raum Schwäbisch Gmünd, weitere Regionen in Deutschland sollen folgen. Der Wasserstoffbedarf für 100 Fahrzeuge wird auf rund 1.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr geschätzt.
Grüner Wasserstoff ist Pflicht
Die Münchener wollen bei der Auslieferung seiner Fahrzeuge vorrangig Regionen berücksichtigen, die in der Lage sind, die Fahrzeuge mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Das gemeinsame Ziel sei es, lokale Ökosysteme entwickeln, die die Infrastruktur für die Produktion und den Vertrieb von grünem Wasserstoff mit der Nutzung von Wasserstofffahrzeugen für den Schwerlastverkehr verbinden. Dazu soll ein Konzept dienen, das Fahrzeuge, grünen Wasserstoff und Betankungslösungen umfasst. Unterm Strich will man die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von grünem Wasserstoff für den Betrieb der Fahrzeuge sicherstellen.
„Wasserstoffmobilität wird nur dann einen echten Unterschied machen, wenn der verwendete Wasserstoff grün ist. Wir wollen unsere Lkw-Flotten in Regionen einsetzen, in denen grüner Wasserstoff für unsere Kunden verfügbar ist“, kommentiert Pedro Bravo, Chief Sales Officer von KEYOU, die Zusammenarbeit.
Luc Graré, Head of Central & Eastern Europe bei Lhyfe sieht die Zusammenarbeit mit Keyou als Vervollständigung für ein umfassendes Angebot an Wasserstoffmobilität in Deutschland und in Baden-Württemberg.
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