Wasserstoff: Die bevorzugte Antriebstechnologie

Einer gemeinsamen Befragung von BVL, DHL und Here zufolge präferieren die meisten Firmen Wasserstoff zukünftig für ihre Lkw-Flotte.

Mit welchem Antrieb können Unternehmen in ihren Lkw-Flotten Emissionen reduzieren. Diese Frage haben BVL, DHL und Here in einer Studie erörtert. (Symbolbild: Elnur/AdobeStock)
Mit welchem Antrieb können Unternehmen in ihren Lkw-Flotten Emissionen reduzieren. Diese Frage haben BVL, DHL und Here in einer Studie erörtert. (Symbolbild: Elnur/AdobeStock)
Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Sandra Lehmann)

Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) hat in einer gemeinsamen Befragung mit der DHL und dem Technologieunternehmen Here unter 100 Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung ermittelt, welche Maßnahmen zur Reduzierung von CO2 im Fokus stehen und welche Rolle Antriebstechnologien dabei spielen. Die Bewertungsskala reichte dabei von 1 (sehr geringe Nutzung) bis 7 (sehr intensive Nutzung).

Nutzung von Diesel geht zurück

Nach den bevorzugten Antriebstechnologien der kommenden Jahre für ihre Lkw-Flotten befragt, präferierten die meisten die meisten Unternehmen Wasserstoff (5,09), gefolgt von Elektromobilität (4,77) und dem herkömmlichen Dieselantrieb (4,40). Erst danach folgen LNG oder CNG (3,82 und 3,09). Einig sind sich die Befragten, dass die Nutzung von Dieselantrieben strak zurück gehen wird. Eine Umstellung scheitert aber derzeit vor allem noch an der Verfügbarkeit sowohl der alternativen Antriebe als auch Lade- und Tankpunkte, heißt es vonseiten der BVL.

Lediglich 35 Prozent der Befragten haben bereits einen Zeitpunkt definiert, zu dem sie in ihrem Flotteneinsatz klimaneutral sein wollen. Dabei fällt der Studie zufolge auf, dass die Logistikdienstleister hier ambitionierter sind als Industrie und Handel. Während letztere im Schnitt bis 2035 klimaneutral sein wollen, möchten das die Logistikdienstleister bereits bis 2033 schaffen. Nur rund 40 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen schon einmal eine CO2-Bilanz erstellt hat. Weitere 30 Prozent bereiten dies gerade vor, 13 Prozent planen das in der Zukunft.

Nicht alles ist beeinflussbar

In der Studie werde auch deutlich, dass die Unternehmen den CO2-Ausstoß ihrer Transporte nur zu einem Teil direkt beeinflussen können. Die Industrieunternehmen haben nur 26 Prozent der insgesamt befrachteten Flotte in eigener Hand. Selbst bei den Logistikdienstleistern betrage der Anteil nur 47 Prozent, im Handel liege er mit 53 Prozent am höchsten.

„Bei der Befragung hat sich gezeigt, dass bezüglich der Flotten noch erhebliche Anstrengungen nötig sind, um die Klimaneutralität zu erreichen. Aktuell können die Unternehmen aber mangels Verfügbarkeit alternativer Antriebe noch gar nicht so schnell vorangehen, wie sie vielleicht möchten. Die Aussagen zu den wichtigsten Kriterien bei der Auftragsvergabe sind im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsdebatte allerdings ernüchternd“, so Martin Schwemmer, Geschäftsführer der BVL, bei der Vorstellung der Studie im Rahmen des Deutschen Logistik-Kongress 2022. „Sind in Zeiten fragiler Lieferketten die Aspekte ‚Verfügbarkeit‘, ‚Qualität‘ und ‚Flexibilität‘ nachvollziehbar auf den vorderen Plätzen, so wird das Ranking auch jetzt immer noch vom Kriterium ‚Preis‘ angeführt. Nachhaltigkeit und Emissionen werden zwar als verhältnismäßig wichtig betrachtet, liegen diese bei den Kriterien für eine Auftragsvergabe dennoch auf den letzten Plätzen.“

Alle Ergebnisse der Studie sind hier zu finden.

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