VTG: Schienengüterverkehr nutzt Digitalplattform Traigo

Der Schienenverkehrsdienstleister VTG hat die Digitalplattform „Traigo“ im realen Betrieb gestartet. Die Schiene soll damit langfristig wettbewerbsfähiger werden.

Die von VTG entwickelte digitale Plattform Traigo ist vom Test- in den Realbetrieb übergegangen. (Foto: VTG)
Die von VTG entwickelte digitale Plattform Traigo ist vom Test- in den Realbetrieb übergegangen. (Foto: VTG)
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Sandra Lehmann)

Die vom Schienenverkehrsdienstleister VTG entwickelte Digitalplattform „Traigo“ ist von der Erprobungsphase in den Realbetrieb übergegangen. Das teilte das Unternehmen mit Sitz in Hamburg Ende August bekannt. Ziel der Lösung ist es demnach den Schienengüterverkehr gegenüber anderen Verkehrsträgern langfristig wettbewerbsfähig zu machen und damit auch das politische Ziel einer dauerhaften Steigerung seines Anteils am Modal Split zu erreichen.

„Wir sind davon überzeugt, dass nur eine digitalisierte Schiene einen Platz in den globalen Handelsströmen der Zukunft einnehmen wird“, sagt Dr. Heiko Fischer, Vorsitzender des Vorstands der VTG AG. „Lange fehlten der Güterbahn digitale Innovationen, die bei anderen Verkehrsträgern längst Standard sind. Mit Traigo kann unsere Branche Leistungen nun deutlich transparenter und effizienter anbieten, um nicht nur für bestehende Kunden attraktiver zu werden, sondern auch, um neue Unternehmen aus der verladenden Wirtschaft zu begeistern. Denn anders werden wir das politische Ziel, den Anteil der Schiene am Modal Split auf mindestens 25 Prozent zu erhöhen, nicht erreichen.“

Die Plattform Traigo stellt nach Anbieter-Angaben vielfältige digitale Anwendungen für den Schienengüterverkehr zur Verfügung und soll als Schnittstelle für ein modernes Flottenmanagement fungieren. Der Funktionsumfang ist laut VTG seit Beginn der Erprobungsphase Anfang des Jahres kontinuierlich gewachsen: Bestehende Tools wurden erweitert und neue Anwendungen entwickelt. Dabei habe die Rückmeldung der Traigo-Nutzer im Vordergrund gestanden: Im Schulterschluss mit den Kunden seien während des halbjährigen Testzeitraums konkrete Bedarfe aus der Praxis des Schienengüterverkehrs umgesetzt und weitere Ideen für die Plattform erarbeitet worden.

Zu den neuen Traigo-Tools gehören VTG zufolge unter anderem die Vorhersage von Laufleistungen auf Basis von Einsatzmustern sowie die Anzeige von lang stehenden Wagen. Diese beiden Services bieten Plattformnutzern die Möglichkeit, ihre Flotte noch effizienter zu steuern. Transparenz über die Verfügbarkeit der Fahrzeuge wird durch die Anzeige der historischen und aktuellen Werksaufenthaltszeiten geschaffen. Darüber hinaus biete Traigo die Möglichkeit, den Umrüstungsstatus der Wagen auf leisere Verbundstoff-Bremssohlen tagesaktuell abzurufen. Neben den neuen Services sollen auch bewährte Angebote bestehen bleiben: So könnten VTG-Kunden jederzeit auf Vertragsdokumente zugreifen sowie in Echtzeit Informationen zu den angemieteten Wagen einsehen.

Ausbau des Tools geplant

Wie VTG außerdem bekannt gab, sind bereits heute konkrete Schritte geplant, um Traigo mit weiteren digitalen Tools auszubauen – dazu zähle etwa die Anzeige des Instandhaltungszustands bestimmter Wagenkomponenten. Die dafür notwendigen Daten werden dem Anbieter zufolge über verschiedene Sensoren am Wagen und an der Strecke erhoben und ins System gespielt. Weitere Services wie die digitale Instandhaltungssteuerung durch den Kunden sind ebenfalls in Planung. Neben dem Einsehen verschiedener Vertragsdaten soll in Zukunft auch der einfache Online-Abschluss von Mietverträgen über Traigo möglich sein, so VTG.

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