Volvo Group: Euro 7-Lösung für den Schwerlastverkehr?

Die Volvo Group und Westport streben ein Joint Venture zur Kommerzialisierung und weltweiten Verbreitung der CO2-reduzierenden HPDI-Kraftstoffsystemtechnologie an.

Mit der HPDI-Technologie von Westport sollen Hersteller von Lastkraftwagen und Offroad-Ausrüstungen die regulatorischen Anforderungen von Euro 7 und der US EPA meistern. | Westport
Mit der HPDI-Technologie von Westport sollen Hersteller von Lastkraftwagen und Offroad-Ausrüstungen die regulatorischen Anforderungen von Euro 7 und der US EPA meistern. | Westport
Nadine Bradl
(erschienen bei PROFI-Werkstatt von Tobias Schweikl)

Die Volvo Group und Westport, ein Anbieter von Kraftstoffzuführungssystemen und Komponenten für die Transportindustrie, haben eine Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet. Das Hauptziel dieses Unterfangens ist es, die Akzeptanz und den Einsatz der von Westport entwickelten HPDI-Kraftstoffsystemtechnologie (High Pressure Direct Injection) auf globaler Ebene zu fördern und zu beschleunigen.

Schwerlast-Transport

Die HPDI-Technologie von Westport spiele laut der beiden Unternehmen eine entscheidende Rolle bei der CO2-Reduzierung in schwer zu entkarbonisierenden Branchen, insbesondere im Schwerlast- und Offroad-Transport. Mit dieser Technologie könnten Hersteller von Lastkraftwagen und Offroad-Ausrüstungen die regulatorischen Anforderungen von Euro 7 und der US EPA meistern. Darüber hinaus böte es eine Option für den Einsatz von kohlenstoffneutralen Kraftstoffen wie Biogas und emissionsfreien Kraftstoffen wie grünem Wasserstoff.

Flexibilität für OEMs

Westport's HPDI-Kraftstoffsystem ist ein vollständig integriertes "Tank-to-Tip"-System, das auf Dieseltechnologie basiert. Es bietet OEMs die Möglichkeit, ihre Produktlinien hinsichtlich Biogas, Erdgas, Wasserstoff und anderer Kraftstoffe zu differenzieren, während gleichzeitig die größtmögliche Übereinstimmung mit konventionellen dieselbetriebenen Produkten gewährleistet bleibt.

"Tank-to-Tip" bezeichnet in diesem Zusammenhang ein Konzept, bei dem alle Aspekte von der Kraftstoffzufuhr bis zur Abgasemission betrachtet werden. Es handelt sich hierbei um eine Metapher, die von der Lagerung des Kraftstoffs im Tank (Tank) bis zur Spitze des Auspuffs (Tip) reicht. Dies schließt alle dazwischenliegenden Prozesse und Komponenten ein, darunter Kraftstoffzuführung, Verbrennung, Energieumwandlung und Emissionskontrolle. Das Ziel eines "Tank-to-Tip"-Ansatzes ist es, die gesamte Effizienz des Systems zu maximieren und Emissionen zu minimieren, indem jeder Schritt in der Prozesskette optimiert wird.

Volvo und das Ziel einer breiteren Kundenbasis

Volvo ist nicht nur einer der Hauptakteure, der dieses Joint Venture unterstützt, sondern wird auch einer der Hauptkunden sein. Allerdings besteht das Mandat des Joint Ventures darin, über Volvo hinaus auch neue Kunden im Bereich der Lkw- und Gerätehersteller zu gewinnen.

Im Rahmen des Joint Ventures wird Volvo rund 28 Millionen US-Dollar für einen 45-prozentigen Anteil investieren, mit zusätzlichen 45 Millionen US-Dollar, die je nach Leistung des Joint Ventures fällig werden. Westport wird seine aktuellen HPDI-Vermögenswerte und Aktivitäten, einschließlich Sachanlagen, geistigen Eigentums und Geschäftsbereichen, in das Joint Venture einbringen.

Die Vollendung des Joint Ventures hängt von erfolgreichen Verhandlungen und der Unterzeichnung einer abschließenden Investitionsvereinbarung, einer Joint-Venture-Vereinbarung, einer Liefervereinbarung und einer Entwicklungsvereinbarung ab. Es wird erwartet, dass das Joint Venture in der ersten Hälfte des Jahres 2024 an den Start geht.

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