Volta Trucks: e-Truck-Modelle für 2025 angekündigt

Start-up beschleunigt seine ambitionierte Strategie, kündigt vier vollelektrische Nutzfahrzeuge zwischen 7,5 und 19 Tonnen an und will bis 2025 insgesamt mehr als 27.000 Fahrzeuge pro Jahr verkaufen.

 

Volta Trucks will nach Praxistests in UK, Frankriech und Spanien (hier in Madrid) im Sommer auch Fahrzeuge nach Deutschland und in die USA schicken. | Foto: Volta Trucks
Volta Trucks will nach Praxistests in UK, Frankriech und Spanien (hier in Madrid) im Sommer auch Fahrzeuge nach Deutschland und in die USA schicken. | Foto: Volta Trucks
Christine Harttmann
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Volta Trucks hat seine Strategie bis 2025 bekanntgegeben, die hohe Stückzahlen rein elektrischer Lkw vorsieht. Als Treiber bezeichnet Volta Trucks, die Tatsache, dass viele Städte Verbrennungsmotoren verbieten. In Paris gilt das ab 2024 verboten, außerdem führen alle französischen Städte mit mehr als 150.000 Einwohnern neue Umweltzonen ein. Eigene, unabhängige Untersuchungen von Volta Trucks deuten darauf hin, dass das weltweite Marktvolumen für vollelektrische Nutzfahrzeuge in der Kategorie von 7,5 bis 19 Tonnen bis Ende 2025 mehr als 100 Milliarden US-Dollar betragen wird. Mit einer schnellen Markteinführung wird Volta Trucks eine breite Palette vollelektrischer Nutzfahrzeuge anbieten.

Aufbauend auf dem Erfolg des Volta Zero, dem ersten speziell für innerstädtische Last-Mile-Lieferungen konzipierten vollelektrischen 16-Tonnen-Nutzfahrzeug, plant Volta Trucks einen Ausbau seines Produktportfolios um drei weitere Varianten im mittleren bis unteren Bereich des Schwerlastverkehrs. Mit den Volta Zero-Modellen in den Gewichtsklassen 7,5, 12, 16 und 19 Tonnen bietet das Unternehmen dann eine umfassende Palette vollelektrischer Nutzfahrzeuge mit innovativen, kompakten Elektroantrieben an, die von Logistikern für Logistiker konzipiert und entwickelt wurde.

Bis 2024 reicht das Programm vom 7,5- bis zum 19-Tonner

Als erstes wird das 16-Tonnen-Modell des Volta Zero ausgeliefert werden. Bis Ende 2021 werden die Fahrzeuge für die Pilotflotte gebaut, und etwa 12 Monate danach soll die Serienproduktion starten. Dieses Fahrzeug befindet sich derzeit in der technischen Entwicklungsphase, wobei die ersten Prototypentests in Kürze beginnen werden. Dem folgen dann 2023 der 19- und der Zwölf-Tonner. Eine Pilotflotte der kleineren 7,5-Tonnen-Fahrzeuge soll noch im selben Jahr für Kundentests auf den Markt kommen, die Produktion soll Ende 2024 anlaufen. Diese späteren Modelle befinden sich derzeit am Beginn ihrer Entwicklungsphase.

Das Unternehmen legt nach eigenen Angaben Wert auf klassenbeste Fahrzeugsicherheit und Funktionen, die Fahrern und ihrer Umgebung helfen. So werden alle Nutzfahrzeuge die innovative mittige Sitzposition mit niedrigem Sitz und eine umglaste Kabine erhalten. Dies bietet ein weites 220-Grad-Sichtfeld, um die visuelle Kommunikation zwischen dem Fahrer und anderen Verkehrsteilnehmern um das Fahrzeug herum zu erleichtern. Und erspart den Bau von Rechts- und Linkslenkern. Außerdem sollen alle Modelle auf optimierte Nutzlast ausgelegt sein. Dies bietet Flottenmanagern die Möglichkeit, gegebenenfalls statt mehrerer kleiner Transporter die Last auf wenigere größere Volta Zero-Fahrzeuge zu verteilen.

Petit Forestier orderte 1.000 Kühl-Laster

Der Volta Zero wurde im September 2020 vorgestellt und kam gut an. So hat der Hersteller Ende 2020 mit dem Verkauf von 1.000 Volta Zeros an Petit Forestier, Europas größte gewerbliche Mietflotte für Kühlfahrzeuge, den vermutlich größten Einzelkauf von vollelektrischen großen Nutzfahrzeugen in Europa angekündigt. Bis Januar 2021 gingen weitere Aufträge im Wert von 260 Millionen US-Dollar ein und das Kundeninteresse steigt laut Volta Trucks weiter. Weshalb das Unternehmen seinen Markteintritt mit einer auf Europa abzielenden Strategie beschleunigen wird. Danach will man Großstädte in den USA und in Asien ins Visier nehmen.

Das Modell Zero wurde zunächst in Großbritannien und Frankreich vorgestellt und befindet sich derzeit in Spanien, um dort Kunden präsentiert zu werden. Danach wird er im Sommer in Deutschland und Nordamerika vorgestellt, weitere europäische Märkte wie die Niederlande, Italien und Belgien sollen bis Jahresende bestätigt werden. Der neue Anbieter plant, in allen Kernmärkten jeweils alle vier Gewichtsvarianten des Zero anzubieten. Angesichts der enormen Marktnachfrage nach vollelektrischen Nutzfahrzeugen, die sowohl von Kundenanforderungen als auch der Gesetzeslage angetrieben wird, hat man sich das Ziel gesetzt, bis Ende 2025 mehr als 27.000 Einheiten pro Jahr zu verkaufen, wobei die Absatzmengen in den Folgejahren weiter steigen sollen.

Kein Stress mehr: Truck as a service (TaaS)

Die Nachfrage soll auch durch das einzigartige „Truck as a Service“-Angebot (TaaS) angekurbelt worden sein, das die Finanzierung und Wartung von Nutzfahrzeugflotten revolutionieren soll. TaaS bietet Flottenmanagern eine einfache Möglichkeit, ihre Flotten zu elektrifizieren. Eine einzige, erschwingliche, monatliche Gebühr bietet Zugang zu einem vollelektrischen Modell und allen damit verbundenen Service-, Wartungs-, Versicherungs- und Schulungsanforderungen. Bei Bedarf wird sogar ein Ersatz-Fahrzeug bereitgestellt, um die Betriebszeit und die betriebliche Effizienz des Fahrzeugs zu maximieren.

Kurze Wege: Produktion nahe der Kernmärkte

Die Produktion des Volta Zero soll in der Nähe der Kernmärkte erfolgen, wobei einige Standortoptionen bereits bekannt sind. In Anbetracht seiner Nachhaltigkeitsambitionen wird Volta Trucks eine Netzwerk-Fertigungsstrategie mit einer Reihe von über die wichtigsten Regionen verteilten Montagewerken verfolgen, um unnötige Transportwege und Kosten zu minimieren.

Das Unternehmen bekundete zuletzt Interesse an der Herstellung von Fahrzeugen im „Decarbonisation Hub“ der ehemaligen Nissan-Produktionsstätte in Barcelona. In Spanien hergestellte Fahrzeuge könnten potenziell südeuropäische Märkte bedienen, wären aber nicht die ersten Fahrzeuge, die gebaut werden. Das Unternehmen erwägt eine Reihe zusätzlicher Fertigungsstandorte in Europa, Nordamerika und Asien, um die Kapazitäten für den vorgesehenen Anstieg des geplanten Absatzvolumens zu haben.

Bei der Bekanntgabe der ehrgeizigen Road-to-Zero-Emissions-Strategie des Unternehmens erklärte der Essa Al-Saleh, Chief Executive Officer von Volta Trucks:

„Seit der Markteinführung des 16-Tonnen-Modells des Volta Zero im September 2020 konnten wir große Erfolge verzeichnen. Bevorstehende Gesetzesänderungen sowie ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele vieler Kunden, die ihre Fahrzeugflotten umweltfreundlicher gestalten möchten, treiben die Nachfrage an und geben uns erheblichen Rückenwind bei emissionsfreien großen Nutzfahrzeugen. Das hat zu einer starken Auftragslage geführt und ermutigt uns dazu, unsere Pläne schneller voranzutreiben.“

Al-Saleh erinnert sich an die Anfänge:

„Als wir den Volta Zero auf den Markt brachten, rechneten wir damit, bis 2025 mit einem einzigen Modell 5.000 Fahrzeuge pro Jahr zu verkaufen. Angesichts unseres Entwicklungstempos, das von der Kundennachfrage getrieben wird, sehen wir eindeutig die Möglichkeit, den Volta Zero zu einem Fahrzeugportfolio auszubauen, um den Kunden eine größere Auswahl an vollelektrischen Nutzfahrzeugen verschiedener Größe zu bieten und den Wechsel zu Null-Emissionen zu beschleunigen. Dies führt uns zu weitaus ehrgeizigeren Verkaufserwartungen von nun mehr als dem Fünffachen unserer anfänglichen Ziele. Bis 2025 möchten wir mehr als 27.000 Fahrzeuge pro Jahr verkaufen und das Absatzvolumen danach noch weiter steigern. Um diese ehrgeizigen Ziele und Zeitvorgaben zu erreichen, werden wir sehr schnell und agil arbeiten, um die Modelle schneller auf den Markt bringen zu können. Zudem werden wir ein Netzwerk von Weltklasse-Produktionsstätten benötigen. Ich freue mich, dass wir vor kurzem Interesse bekundet haben, Volta Zero-Modelle in Barcelona zu bauen, und wir haben derzeit mehrere andere Standorte in Europa, Asien und Nordamerika im Auge, um sicherzustellen, dass wir mit der Nachfrage Schritt halten können.“

 

Carl-Magnus Norden, Mitbegründer und Geschäftsführer von Volta Trucks, fügte hinzu:

„Als wir das Unternehmen gründeten, wollten wir ursprünglich die Logistik dekarbonisieren und die Stadtzentren zu sichereren und nachhaltigeren Orten zum Leben und Arbeiten machen. Ursprünglich waren wir jedoch der Meinung, dass wir dieses Ziel nicht allein erreichen können, und haben auch andere Hersteller ermutigt, den Weg zur Emissionsfreiheit zu gehen. In den letzten Monaten haben wir jedoch eine beispiellose Nachfrage auf dem Markt erlebt, die bestätigt, dass unsere Ambitionen bei unseren Kunden gut ankommen. Allerdings haben wir auch gesehen, dass nur sehr wenige andere Start-ups oder große Hersteller neue vollelektrische Nutzfahrzeuge im mittleren und unteren Schwerlastbereich angekündigt haben. Daher müssen wir einen größeren Teil der Dekarbonisierung der Logistikbranche selbst leisten, und die Einführung von vier verschiedenen vollelektrischen Nutzfahrzeugen mit dem Ziel, bis 2025 – nur drei Jahre nach dem Produktionsstart – mehr als 27.000 Fahrzeuge pro Jahr zu verkaufen, ist eine sehr starke Absichtserklärung, unsere ursprüngliche Vision zu verwirklichen.“

Was bedeutet das?

Volta Trucks erhöht die Spannung merklich. Das Produkt scheint zu passen, denn die Klientel ist im Praxiseinsatz so kritisch wie bei neuen Geschäftsmodellen wie „Truck as a service“. Doch genau das zusammen mit einem effizienten Last-Mile-Lkw scheint vielen Logistikern und Nutzern ein Argument zu sein, Volta zu ordern.

 

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