Voll-Gas: Scania erweitert Sortiment gasbetriebener Lkw

Aufgrund der steigenden Nachfrage erweitert Scania sein Angebot an gasbetriebenen Fahrzeugen - sie sollen im Laufe des Jahres auf den Markt kommen.

Verflüssigtes Biomethan (LBG) und komprimiertes Biomethan (CBG) werden immer beliebter und sind auf den meisten europäischen Märkten erhältlich. Pluspunkte wie die erhebliche CO2-Reduktion mit Biomethan haben zu einer steigenden Nachfrage nach gasbetriebenen Langstreckenfahrzeugen von Scania geführt. (Bilder: Scania)
Verflüssigtes Biomethan (LBG) und komprimiertes Biomethan (CBG) werden immer beliebter und sind auf den meisten europäischen Märkten erhältlich. Pluspunkte wie die erhebliche CO2-Reduktion mit Biomethan haben zu einer steigenden Nachfrage nach gasbetriebenen Langstreckenfahrzeugen von Scania geführt. (Bilder: Scania)
Nadine Bradl

Vor dem Hintergrund des Ausbaus der Infrastruktur und des wachsenden Angebots an Biomethangas ist die Nachfrage insbesondere nach Langstreckenzugmaschinen mit Reichweitenwerten, die man sonst nur von Diesel-Lkw erwartet, gestiegen. Scania erweitert deshalb sein Angebot um mehrere neue Tankoptionen mit Compressed Biogas (CBG) und Liquified Bio Gas (LBG). Lkw mit den neuen Lösungen sollen Mitte Mai auf der italienischen Messe „Transpotec“ vorgestellt werden.

"Scania hat Kunden unermüdlich Biogaslösungen angeboten und über das Potenzial informiert“, sagt Stefan Dorski, Senior Vice President und Leiter von Scania Trucks. „Mit diesen Ergänzungen vergrößern wir nicht nur die Reichweite, sondern auch den potenziellen Kundenstamm, denn Biomethan-Lkw sind unerlässlich, um die kurz- und mittelfristige Nachfrage nach fossilfreien Transporten zu decken.“

Die Tankstelleninfrastruktur für verflüssigtes Biomethan und andere Kraftstoffe für Gasfahrzeuge habe durchaus eine kritische Masse erreicht, nicht nur in Europa. Durch die Erweiterung des bestehenden Angebots um verschiedene Tanklösungen demonstriere Scania seine Unterstützung für erneuerbare Kraftstoffe als wichtigen Bestandteil der Umstellung auf ein nachhaltiges Transportsystem.

Nachfrage steigt

Gasfahrzeuge würden in ganz Europa immer beliebter, aber Märkte wie Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland sowie Ost- und Mitteleuropa stünden an vorderster Front. Den Kunden seien die Vorteile, die sie aus den gasbetriebenen Fahrzeugen ziehen können - wie etwa niedrigere Betriebskosten und reduzierte CO2-Emissionen bei der Verwendung von Biomethan (LBG oder CBG) - bereits bewusst. Zudem seien gasbetriebene Lkw ein wichtiger Eckpfeiler für Scanias Einhaltung der eigenen Ziele. Das Unternehmen hatte sich verpflichtet die CO2-Emissionen seiner Produkte zwischen 2015 und 2025 um insgesamt 20 Prozent zu reduzieren.

Die Reichweitenproblematik sei oftmals die Achillesferse für potenzielle Kunden gewesen, meint Dorski. Dieses Problem sei nun behoben.

Dorski sagt weiter: „Unser erweitertes Angebot, die erhöhte Flexibilität des Chassis-Layouts und die vielen neuen Gastankstellen bedeuten eine glänzende Zukunft für gasbegeisterte Kunden. Und ihre Reichweitenängste können jetzt endlich ausgeräumt werden.“

Die neuen Ergänzungen von Scania zu seinem Gaslösungsportfolio:

  • LBG-Tanks für Reichweiten bis 1.400 Kilometer (Södertälje bis Calais)
  • CBG-Tanks für Reichweiten bis 750 Kilometer (Södertälje bis Lübeck)
  • 80-Liter-CBG-Tanks, die kombiniert werden können, wodurch eine Rahmenseite frei wird
  • CBG-Tanks in einem Gestell hinter dem Fahrerhaus: Biete eine größere Reichweite in Kombination mit Tanks an regulären Positionen. Reichweiten bis zu 1.000 Kilometer bei Zugmaschinen mit Achsabständen ≥ 3.900 Millimeter (Södertälje bis Berlin)
  • LBG-Tanks, die zusätzlichen Freiraum vor den Tanks bieten, was für Aufbautenhersteller von Vorteil ist und spezielle Lösungen wie Hendrickson-Stützachsen in A6x2/2 in Großbritannien ermöglicht.

Alle diese neuen Leistungsstufen sollen im Laufe des Jahres 2022 eingeführt werden, teilt Scania mit.

„Scania glaubt, dass der Wandel zur E-Mobilität in diesem und im nächsten Jahrzehnt schrittweise erfolgen wird“, sagt Dorski. „Aber Verbrennungsmotoren, die mit Biomethan oder anderen fossilfreien Kraftstoffen betrieben werden, werden ihren Anteil zur Reduzierung von Lärm, Emissionen und CO2 leisten und gleichzeitig eine große Gesamtbetriebswirtschaftlichkeit und einen hervorragenden Kundennutzen bieten.“

Hintergrund

Im März gab die Europäische Kommission eine Entscheidung bekannt, ihr Ziel für die Produktion von Biomethan aus eigenem Anbau zu verdoppeln, wobei das Ziel auf 35 Milliarden Kubikmeter bis 2030 festgelegt wurde.

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