Volkswagen will mit Traton an die Börse

VW will Traton schneller an die Börse bringen und MAN Energie Solutions verkaufen. Zugleich gibt der Aufsichtsrat von VW gibt grünes Licht für Pläne zum Aufbau einer Batteriezellenfertigung in Niedersachsen.

VW will ein seine E-Fahrzeuge mittelfristig auch eigene Batteriezellen einsetzen. (Foto: VW)
VW will ein seine E-Fahrzeuge mittelfristig auch eigene Batteriezellen einsetzen. (Foto: VW)
Christine Harttmann
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Nach dem französisch-deutschen Konsortium um PSA/Opel und den Akkuhersteller Saft hat jetzt auch der Volkswagen-Konzern angekündigt, in eine Batteriezellfertigung einsteigen zu wollen. Das war bereits im Umfeld der Bekanntgabe durch Wirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) vermutet worden. Die Fertigung soll im Werk Salzgitter mit einer Investition von einer Milliarde Euro aufgebaut werden, mit "einer Partnerschaft in Europa", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Dabei könnte es sich um den schwedischen Akkuhersteller Northvolt handeln, mit dem man bei den Nutzfahrzeugen bereits in Sachen Batteriefertigung kooperiert. Jüngst verkündete die VW-Tochter Scania einen dem Vernehmen nach umfangreichen Liefervertrag mit Northvolt über die nächsten Jahre, um Batterieknappheiten zu begegnen, wie Scania-Chef Henrik Henriksson gegenüber der Presseagentur Reuters betonte.

Northvolt wurde von zwei ehemaligen Tesla-Managern gegründet und plant, für drei Milliarden Euro die größte Batteriezellfabrik Europas in Schweden bauen, zudem eine zweite Anlage in Deutschland. Für die ersten 16 Gigawatt werden 1,5 Milliarden Euro an Kosten veranschlagt. Von den bis 2023 geplanten Kapazitäten sollen bereits die Hälfte der 32 Gigawatt vergeben sein. Scania ist offenbar auch im Gespräch über eine Beteiligung an dem Startup.

"Im Rahmen unserer umfangreichen Elektro-Offensive wollen wir unsere Batteriekapazitäten im Rahmen von strategischen Partnerschaften absichern. Zudem wollen wir unsere Produktionskapazitäten in Europa ausweiten, um unsere Wachstumspläne zu unterstützen", erklärte Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch.

Aus Sicht des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil stellt der Beschluss einen Durchbruch für die Batteriezellproduktion in Niedersachsen dar. "Für das Autoland Nr.1 ist die Produktion von Batteriezellen zwingend notwendig. Für den Standort Salzgitter sind das positive Signale". Weil zeigte sich zuversichtlich, dass "die Batteriezellproduktion in Deutschland zu wettbewerbsfähigen Bedingungen stattfinden kann.“ Auch vom Betriebsrat kam Lob für die Entscheidung: Der Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh sieht darin "Weichenstellungen, mit denen wir sowohl Beschäftigungssicherung als auch Wirtschaftlichkeit nachhaltig weiterentwickeln können.“

In dem Kontext verkündete der Konzern zudem, dass man den Börsengang der Nutzfahrzeugtochter Traton SE nun doch noch vor der Sommerpause anstrebe. Außerdem will man sich forciert einer Lösung für die Energiesparte MAN Energy Solutions und Renk widmen, für die vom Joint Venture über Teil- bis zu Vollveräußerung im Raum steht.

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