Verkehrswacht: Pflicht für Lkw-Abbiegeassistenten beschleunigen

Anlässlich des Weltfahrradtages am 3. Juni 2020 macht die Deutsche Verkehrswacht (DVW) auf die zunehmende Bedeutung des Radverkehrs für eine gesunde und umweltverträgliche Mobilität aufmerksam. Um mehr Menschen auf den Sattel zu bekommen, müssten auch Unfallrisiken bekämpft werden.

Lkw und Fahrrad an Kreuzung | Foto: Rendel-Freude
Lkw und Fahrrad an Kreuzung | Foto: Rendel-Freude
Redaktion (allg.)
(erschienen bei Unterwegs auf der Autobahn von Torsten Buchholz)

DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig erklärt:

„Die Förderung des Radverkehrs ist von zentraler Bedeutung. Trotzdem muss die Verkehrssicherheit dabei immer im Vordergrund stehen. Radfahrende brauchen eine gute Infrastruktur und müssen sich richtig verhalten. Für mehr Schutz sind aber auch technische Systeme unverzichtbar wie der Abbiegeassistent für Lkw, der nachweislich Leben retten kann.“

Die DVW hatte bereits 2018 etliche Forderungen für mehr Sicherheit im Radverkehr verabschiedet. Unter anderem fordert sie, den Einbau und die Nachrüstung von Abbiegeassistenten in Lkw zur Pflicht zu machen, um Fahrradfahrer und Fußgänger zu schützen. Nach Hochrechnung der Unfallforschung der Versicherer (UDV) könnten Unfälle mit etwa 28 getöteten und über 100 schwerverletzten Radfahrern pro Jahr vermieden oder in ihrer Schwere deutlich gemindert werden.

Assistent für neue Fahrzeuge erst ab 2024

Im EU-Recht ist der Assistent für neue Fahrzeuge erst ab 2024 vorgesehen. Die Bundesregierung lehnt bis dahin eine nationale Regelung ab. In der Begründung heißt es, dass nur auf europäischer Ebene der Abbiegeassistent vorgeschrieben werden darf. Bis dahin wird auf die freiwillige Nachrüstung gesetzt. Trotzdem würden Möglichkeiten bestehen, situativ den Assistenten zur Pflicht zu machen, etwa wenn es sich um Strecken mit höherer Gefährdungslage handelt, so der DVW. Bodewig:

„Der Abbiegeassistent könnte zumindest für viele gefährliche Bereiche in Innenstädte jetzt schon Pflicht sein, wenn wir mutig vorgehen würden. Es passiert aber nichts. So verlieren wir Zeit und gefährden damit Menschenleben. Das ist inakzeptabel.“

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