Verkehrssicherheit: App hindert Fahrer an gefährlicher Handy-Nutzung

Der Anbieter von Softwareentwicklungs- und Beratungsdienstleistungen lise GmbH hat eine App technisch umgesetzt, die Fahrzeugführer von der Nutzung von Sozialen Medien und Mailprogrammen am Steuer abhalten soll.
Wie der Sicherheitsgurt soll auch die App vor Gefahren im Straßenverkehr schützen - dafür bedarf es jedoch laut Entwickler Dr. Winrich Hoseit einer längeren Aufklärungsdauer. (Bild: Dr. Hoseit-Unternehmensberatung)
Wie der Sicherheitsgurt soll auch die App vor Gefahren im Straßenverkehr schützen - dafür bedarf es jedoch laut Entwickler Dr. Winrich Hoseit einer längeren Aufklärungsdauer. (Bild: Dr. Hoseit-Unternehmensberatung)
Anna Barbara Brüggmann

Die sogenannte „StopApp“ wurde von Dr. Winrich Hoseit von der in Köln ansässigen Dr. Hoseit-Unternehmensberatung entwickelt. Diese prüft per internem GPS, ob sich das Smartphone oder Tablet auf einer zum Verkehr zugelassenen Straße bewegt und für mehr als 60 Sekunden die Eigengeschwindigkeit von 15 km/h überschreitet.
Ist dies der Fall, wird der Zugriff auf SMS, E-Mail, Whatsapp und Spiele gesperrt. Ist die Nutzung für mehr als 60 Sekunden unterbrochen oder die Geschwindigkeit kleiner als 10km/h, wird die Nutzung dieser Dienste automatisch freigeschaltet. Während der Fahrt ist nur die Navigations-Funktion sowie das Telefonieren erlaubt, sofern eine Funk- oder Draht-Kopplung zur Freisprecheinrichtung besteht. Notrufe sind jedoch jederzeit möglich. Findet eine Beschränkung statt, werden alle inzwischen ohne Freisprechanlage eingegangenen Gespräche automatisch auf die Sprachbox umgeleitet; ähnlich ist es mit WhatsApp- oder SMS-Nachrichten.
Die App steht unter www.stopapp.de zum Download zur Verfügung und ist bisher für das Android-Betriebssystem erhältlich. Geplant ist, das Angebot für weitere Betriebssysteme, wie IOS und Windows 10 mobile zu erweitern. Hat der Fahrer die App installiert, kann diese ohne eine Online-Verbindung zum Anbieter und ohne die Autorisierung des Käufers nicht gelöscht werden.
Die Handy-Nutzung in Bus und Bahn wird nicht beschränkt. Befinden sich mehrere Nutzer der App gleichzeitig in einem Fahrzeug, werden alle Smartphones solange beschränkt, bis zumindest eines der Geräte an die Freichsprechvorrichtung angeschlossen ist. Auf diese Weise soll laut Hoseit ein kollektiver Druck der Mitfahrer auf den Fahrer ausgeübt werden.
Dem Entwickler zufolge handelt es sich um einen „elektronischen Sicherheitsgurt für das Smartphone“, der Unfälle verhindern soll, die durch die Ablenkung durch das Handy während der Fahrt entstehen. Die Markteinführung hat unter anderem für Fahrer von Speditionen, Kurierdiensten sowie für Fahrer aus der Logistikbranche und dem Öffentlichen Dienst begonnen, möglich ist aber auch die Nutzung im privaten Bereich.

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