Elke Zimmer, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Verkehr, sowie auch der Nabu weisen darauf hin, dass sich wieder vermehrt Amphibien auf die Wanderung begeben, wenn die Temperaturen milder werden und es häufiger regnet. Der genaue Beginn der Wanderung variiert von Jahr zu Jahr und Region zu Region. Doch wenn sich Frösche, Kröten und Molche von ihrem Winterlebensraum auf den Weg zu den Laichgewässern machen, müssen sie häufig viel befahrene Straßen überqueren.
„Sobald es nachts mehr als fünf Grad Celsius warm wird, kommt bei ihnen Hochzeitsstimmung auf. Die Tiere begeben sich zu ihren Laichgewässern, um sich zu paaren“, sagt Sascha Schleich, Sprecher des Nabu-Bundesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik. „Dabei werden leider jedes Jahr viele Tiere auf unseren Straßen getötet.“
Zimmer zufolge sollte man vor allem bei Dunkelheit, in den Nacht- und frühen Morgenstunden sowie bei regnerischem Wetter besonders vorsichtig sein. An Straßenabschnitten, an denen keine fest installierten Durchlässe und Leiteinrichtungen für Amphibien und andere Kleintiere vorhanden sind, sorgen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dafür, dass die wandernden Tiere unbeschadet auf die andere Straßenseite gelangen.
Dazu werden vorab mobile Fangzäune aufgestellt und Eimer eingegraben. Die Tiere laufen an den Zäunen entlang, landen in den Eimern und werden dann auf die andere Straßenseite getragen. Nicht nur an die Sicherheit der Tiere, sondern auch an die der freiwilligen Helfer, die sie über die Straße tragen, sollte dabei gedacht werden:
„Fahren Sie im Bereich der Amphibienwanderstrecken vorsichtig und mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit. Dies kommt den Fröschen und Kröten zugute, dient aber in besonderem Maße auch dem Schutz der zahlreichen Helferinnen und Helfer am Fahrbahnrand - und auch der eigenen Sicherheit“, so Elke Zimmer.
In manchen Bereichen mit hohem Amphibienaufkommen, vor allem auch dort, wo keine entsprechenden Zäune aufgestellt werden können, warnt das Gefahrenzeichen „Amphibienwanderung“ vor querenden Tieren. Der Nabu bittet in einer Pressemitteilung darum, auf Amphibienwanderstrecken höchstens 30 Stundenkilometer zu fahren. Nicht nur ein Überfahren sei für die Amphibien gefährlich, sondern auch sehr hohe Geschwindigkeiten der Fahrzeuge.
„Große Geschwindigkeit erzeugt einen so hohen Luftdruck, dass die inneren Organe von Fröschen, Kröten und Molchen platzen oder durch den Mund nach außen gestülpt werden. Die Tiere verenden qualvoll“, erläutert Schleich.
In Baden-Württemberg stehen nach Angaben der Verkehrs-Staatssekretärin fast alle Amphibienarten auf der Roten Liste. Ein Großteil der Arten sei bereits in unterschiedlichem Maße gefährdet oder es sei eine Gefährdung in den kommenden Jahren zu befürchten.
Um der Zerschneidung von Lebensräumen und Wanderstrecken von Amphibien und anderen Wildtieren entgegenzuwirken, hat das baden-württembergische Verkehrsministerium das „Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen“ erarbeitet. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sowie der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg und umfasst die drei Projektbausteine „Konfliktstellen auf Grundlage der Fachpläne des Landes“, „Amphibienwanderstrecken an Straßen“ und „Bundesprogramm Wiedervernetzung“.
„Amphibienwanderstrecken an Straßen" war ein Kooperationsprojekt mit dem Nabu Baden-Württemberg, unter dessen Federführung die Erfassung und Zusammenstellung der Wanderabschnitte erfolgte. Nach und nach werden nun Konfliktstellen durch den Bau von Querungshilfen, insbesondere Grünbrücken und Amphibienschutzanlagen, entschärft.
Querungshilfen zur Vernetzung von Lebensräumen und Tierwanderwegen an kommunalen Rad- und Schienenverkehrswegen können über das sogenannte Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) gefördert werden, so die Verkehrs-Staatssekretärin. Im Fokus stehe dabei die Förderung von Amphibienschutzanlagen.
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