Verdi-Streik: Luftfracht und Transport wichtiger Güter beeinträchtigt

Die Air Cargo Community Frankfurt kritisiert den Umfang der Arbeitsniederlegung und hält vor allem den Zeitpunkt für unverhältnismäßig. So könnten wichtige Hilfsgüter für die Erdbebenregion nicht oder nur mit Verspätung ankommen.

Auch die Luftfracht ist von den Streicks an den Flughäfen betroffen. (Foto: Lufthansa Cargo)
Auch die Luftfracht ist von den Streicks an den Flughäfen betroffen. (Foto: Lufthansa Cargo)
Christine Harttmann

Für den heutigen Freitag, 17. Februar 2023, hat die Gewerkschaft Verdi an sieben deutschen Flughäfen zu einem Warnstreik aufgerufen. Davon betroffen ist laut einer Meldung von Lufthansa Cargo auch die Luftfracht. Wichtige, eilige Waren, wie medizinische Produkte, Ersatzteile oder verderbliche Güter, können demzufolge nicht oder nur eingeschränkt transportiert werden. Insbesondere in der aktuellen Zeit würden humanitäre Hilfen dringend benötigt, so das Luftfrachtunternehmen. Für die Abfertigung und den Transport von Hilfslieferungen, beispielweise in die Erdbebengebiete der Türkei und nach Syrien, stelle der Zeitpunkt der Arbeitskampfmaßnahme eine zusätzliche Herausforderung dar und sei in ihrem Umfang und ihrem Zeitpunkt denkbar unangemessen.

Von den Arbeitsniederlegungen betroffen sind die Flughäfen Frankfurt, München, Stuttgart, Hamburg, Dortmund, Bremen und Hannover. Lufthansa Cargo erwartet dort zahlreiche Flugausfälle und eine massive Beeinträchtigung wichtiger Frachtflüge, insbesondere am Luftfrachtstandort Frankfurt am Main.

 „Eine Arbeitsniederlegung in dieser Größenordnung bringt große Teile des Luftverkehrs in Deutschland zeitweise zum Erliegen. Das übertrifft bei Weitem einen Warnstreik und ist zum aktuellen Zeitpunkt völlig unverhältnismäßig“, wird Felix Toepsch, Hauptgeschäftsführer der Air Cargo Community Frankfurt, zitiert.

Erst am Mittwoch sei es am Flughafen Frankfurt aufgrund von IT-Störungen zu massiven Einschränkungen im Transport wichtiger Güter gekommen. Davon betroffen waren laut Toepsch auch medizinische Produkte und dringend benötigte Hilfsgüter für die Türkei und Syrien.

„Dennoch hält die Gewerkschaft am Streikaufruf fest“, kritisiert der Hauptgeschäftsführer.

Toepsch fürchtet nachhaltig negative Auswirkungen auf die Luftfracht allgemein und den Standort Frankfurt als größtes europäisches Luftfrachtdrehkreuz insbesondere.

„Wir fordern daher Augenmaß in den Tarifauseinandersetzungen und eine Berücksichtigung von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wechselwirkungen.“

Die Air Cargo Community Frankfurt ist ein Zusammenschluss namhafter Unternehmen, Institutionen und Verbände mit dem Ziel der Förderung und Weiterentwicklung des Luftfrachtstandorts Frankfurt. Ihre über 55 Mitglieder sind Vertreter aller Bereiche der Luftfracht-Prozesskette, darunter Lufthansa Cargo, DHL, Kühne+Nagel, Fraport und viele weitere Unternehmen und Verbände.

Die Arbeit der Community wird durch strategische Gemeinschaftsprojekte getragen. Die Mitglieder bringen sich in unternehmensübergreifenden Expertenkreisen ein, um den Standort zu optimieren und die Zukunft der Luftfracht zu gestalten. Gemeinsames Ziel ist die Stärkung des Frankfurter Flughafens als Nummer Eins im europäischen Luftfrachtgeschäft und als führender Fracht-Hub. Der Standort Frankfurt mit über 2,3 Millionen Tonnen Luftfracht (2021) und 14.000 im Cargo-Bereich beschäftigten Mitarbeitenden soll auch in den kommenden Jahren weiterhin nachhaltig wachsen.

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