Verbrenner im Aus: ZF setzt ganz auf E-Mobilität

Der Automobilzulieferer ZF will nicht weiter in Antriebe für Verbrenner investieren. Die Entwicklung geht stattdessen verstärkt in die Elektromobilität. Das verkündete das Unternehmen bei einer virtuellen Pressekonferenz.

ZF beendet seine Aktivitäten für Verbrenner und konzentriert sich auf die E-Sparte. Foto: Gerd Altmann | Pixabay.
ZF beendet seine Aktivitäten für Verbrenner und konzentriert sich auf die E-Sparte. Foto: Gerd Altmann | Pixabay.
Christine Harttmann
(erschienen bei PROFI-Werkstatt von Claudia Leistritz)

Die Aktivitäten für die E-Mobilität würden die Verbrennersparte verdrängen, Antriebsteile für reine Verbrennungsmotoren nicht mehr entwickelt werden. Damit entfielen zukünftig die „konventionellen“ ZF-Getriebe , erklärte Dr. Michael Ebenhoch, Leiter Entwicklung der Division Pkw-Antriebstechnik, wie Springerprofessional berichtet.

Parallel nebeneinander jedoch würden viele Jahre lang noch die mit einer Kombination von Verbrenner und Elektro-Antrieb arbeitenden Hybride und reine Elektrofahrzeuge existieren. Das Engagement sei in beiden Bereichen momentan gleich hoch, da die entsprechenden Anwendungsgebiete beide „sinnvoll“ seien und sich derzeit noch keine eindeutige Präferenz zeige, so Ebenhoch.

Arbeiten will man an der Weiterentwicklung von Plug-in-Hybriden (PHEV) mit höherer Reichweite im reinen Elektrobetrieb. Vorreiter für diese Fahrzeuge soll der Serien-Pkw EVplus mit Achtgang-Plug-in Hybridgetriebe werden, der mit einer einzigen Batterieladung mit 65 Kilowatt Dauerleistung und bis 95 Kilowatt Spitzenleistung zumindest auf dem Prüfstand rein elektrisch betrieben 100 Kilometer weit fahren könne. Die Entwickler versicherten, die Reichweite sei nicht nur unter Idealbedingungen sondern zu jeder Jahreszeit und auch mit aktiven Nebenverbrauchsgeräten wie Klimaanlage oder Heizung zu erreichen.
 

Mit der vierten Generation des EVplus, der ab 2022 in Serie produziert werden soll, hat ZF nun zum Beispiel alle Leistungselektronik ohne Vergrößerung des Bauraums im Getriebegehäuse untergebracht. Damit könne man auch bereits bestehende Fahrzeuge ausstatten und zugleich das Gewicht gegenüber dem Vorgänger der dritten Generation um 50 Prozent reduzieren. Durch den Einsatz vo Direktschaltventilen, die keine zusätzlichen Kolben und Buchsen wie bei den bisher verwendeten elektrischen Druckstellern benötigten, habe man zudem das Hydraulikvolumen von 3,1 auf 1,8 Liter reduziert. Und die Leistung sei im rein elektrischen Betrieb so gestiegen, dass auch bei dynamischem Fahren der Verbrennungsmotor nicht zugeschaltet werden müsse. Das biete „konsequente Elektromobiliät im Alltag“, wie Ebenhoch versichert:

„Wer mit demselben Fahrzeug längere Strecken fahren will, schafft dies ohne erzwungene Ladepausen und das Risiko, liegenzubleiben.“

Bei den rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen habe man im Gegenzug die Leistung durch eine doppelte Betriebsspannung von 800 Volt und einer Verkürzung der Ladezeit um die Hälfte gesteigert. Auch könne man damit bei nur fünf Minuten Ladezeit etwa 160 Kilometer weit fahren, so der Bericht.

ZF bietet eigenen Angaben zufolge auf den vier Technologiefeldern Vehicle Motion Control, integrierte Sicherheit, automatisiertes Fahren und Elektromobilität Lösungen für Fahrzeughersteller sowie neu entstehende Anbieter von Transport- und Mobilitätsdienstleistungen. Das Unternehmen elektrifiziert Fahrzeuge und arbeitet weltweit mit etwa 160.000 Mitarbeitern an rund 260 Standorten in 41 Ländern. Erst kürzlich hat der Konzern mit Sitz in Friedrichshafen den US-amerikanischen Nfz-Teile-Spezialisten Wabco übernommen.

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