Vacad: Weniger Luftfracht-Tonnage im ersten Quartal

Nach Angaben des Verbands der Air Cargo Abfertiger ist die Menge der abgefertigten Luftfracht an deutschen Verkehrsflughäfen im ersten Quartal 2023 gesunken. Grund für den Rückgang: die globale wirtschaftliche Situation.

Dem 2007 gegründeten Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands gehören aktuell 14 Mitglieder an, darunter Luftfrachtabfertiger sowie Fluggesellschaften. (Foto: Vacad)
Dem 2007 gegründeten Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands gehören aktuell 14 Mitglieder an, darunter Luftfrachtabfertiger sowie Fluggesellschaften. (Foto: Vacad)
Anna Barbara Brüggmann

Im ersten Quartal des laufenden Jahres ist die Menge der abgefertigten Luftfracht an deutschen Verkehrsflughäfen gesunken. Von Januar bis März 2023 haben die Mitgliedsunternehmen des Verbands der Air Cargo Abfertiger Deutschlands (Vacad) nach eigenen Angaben 372.124 Tonnen Luftfracht umgeschlagen.

Dies entspreche im Vergleich zum Vorjahr (445.317 Tonnen) einem Rückgang von rund 16 Prozent. Als Grund sieht der Verband die direkte Kopplung der Nachfrage für Luftfracht an das anhaltende Abflachen der Globalwirtschaft. Die Entwicklung der deutschen Luftfracht-Tonnage folge dem weltweit anhaltenden Trend sinkender Umschlagszahlen in der Luftfracht.

 

Im Jahr 2022 kehrten laut Vacad nach einem Rekordanstieg während der Coronapandemie die globalen Tonnagen wieder auf Vorkrisenniveau zurück. Inflation, Anstieg der Energiepreise und damit der weiterhin schwache Welthandel sowie der gesunkene Bedarf zum Transport medizinischer Hilfsgüter sorgen dem Verband zufolge aktuell für eine geringere Nachfrage nach Luftfrachtsendungen.

„Die Entwicklung der Luftfrachttonnagen war schon immer eng an das Geschehen der Globalwirtschaft gebunden. Dementsprechend muss der gesamte Sektor mit sprunghaften Auftragslagen umgehen können. Aus diesem Grund ist wichtig, dass Luftfrachtabfertiger schnell zusätzlich benötigtes Personal einstellen dürfen, um als systemrelevante Schnittstelle funktionieren zu können“, äußerte sich Claus Wagner, Vorsitzender des Vacad.

Zu diesem Zweck müssten laut Wagner Sicherheitsvorkehrungen wie die Zuverlässigkeitsüberprüfung für Arbeitnehmende im Luftverkehr schneller als bisher ablaufen. Die Abfertigung in der Luftfracht sei mit derzeit langen Einstellungszeiten im Markt für Arbeitnehmende weniger konkurrenzfähig.

„Es ist wichtig, dass die Dienstleister auf deutschen Verkehrsflughäfen im europäischen Luftfrachtmarkt konkurrenzfähig bleiben. Werden EU-Durchführungsverordnungen im Ausland praxisnäher ausgelegt, verlegen Logistiker und Airlines ansteigende Warenströme von deutschen Flughäfen weg“, betont Wagner.

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