Umfrage: Wenig Optimismus

Über 80 Prozent der Mitglieder des Vereins Hamburger Spediteure vermelden Umsatz- und Gewinneinbußen. 15 Prozent von Ihnen gehen in nächster Zeit nicht von einer Besserung aus.
Redaktion (allg.)
77 Prozent der Hamburger Spediteure vermelden Auftragsrückgänge. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Verein Hamburger Spediteure (VHSp) aus Anlass seines 125-jährigen Bestehens unter seinen Mitgliedern durchgeführt hat. Nur 22 Prozent der befragten Unternehmen müssen jedoch Mitarbeiter entlassen. 59 Prozent der Befragten bewerten die gesamtwirtschaftliche Lage der Speditionsbranche mit schlecht, aber Besserung in Sicht. 97 Prozent der Speditionsunternehmen sind von den Auswirkungen der angespannten Wirtschaftslage direkt betroffen. 15 Prozent der Teilnehmer gehen in nächster Zeit nicht von einer Besserung aus. „Es ist ganz klar, dass sich die Unternehmen in diesem Jahr mit Optimismus zurückhalten“, kommentiert Kurt-Jürgen Schimmelpfeng, Geschäftsführer des VHSp, die Ergebnisse. Ob Seehafen-, Lkw- oder Luftfracht-Spediteur – Die Sorgen der Unternehmer seien ähnlich. 77 Prozent der befragten Spediteure beklagen einen Auftragsrückgang. 38 Prozent gehen für das Jahr 2009 zudem davon aus, dass ihr Umsatz stark sinken wird. 40 Prozent prognostizieren Gleiches für ihren Gewinn. Über steigende Umsätze beziehungsweise Gewinne können sich nur acht sowie sechs Prozent freuen. Bei einigen Unternehmen wirke sich die angespannte Wirtschaftslage auch auf die Stimmung aus. Neun Prozent der Spediteure berichten, das Betriebsklima in ihrem Unternehmen hätte sich verschlechtert. Weitere sechs Prozent beklagen darüber hinaus, dass sie aufgrund der Krise Schwierigkeiten haben, einen Kredit zu bekommen. Immerhin 27 Prozent der Unternehmer sehen in der Finanzkrise auch Vorteile. Zu den positiven Aspekten der Krise zählen die Spediteure die größere Bereitschaft, interne Logistikkonzepte und Strukturen zu überdenken und gegebenenfalls zu optimieren. So gaben 29 Prozent der Befragten an, Umstrukturierungen vorzunehmen. Die große Mehrheit (73 Prozent) der Spediteure sieht keine positiven Auswirkungen der Krise auf ihr Unternehmen. Als Reaktion auf die veränderte Finanzmarktsituation greifen die Spediteure zu den verschiedensten Maßnahmen. Über verstärkten Service und mehr Kundenbesuche versuchen 68 beziehungsweise 60 Prozent der Unternehmer ihre Kundenbindung zu stärken. Hinzu kommen bei 48 Prozent der Speditionen Preisnachlässe. Die vor allem von der Politik propagierte Maßnahme, in der Krise in Aus- und Weiterbildung zu investieren, wird nur von einem Fünftel der Befragten umgesetzt. Viele Speditionen seien jedoch gezwungen, ihre Personalkonzepte zu überdenken. Bei 51 Prozent der Befragten herrscht Einstellungsstopp. Kurzarbeit (16 Prozent) und Stellenabbau (22 Prozent) sind weitere Maßnahmen der Spediteure gegen die Krise. Von der Hamburger Politik erwarten die Spediteure unterdessen vor allem hinsichtlich bestimmter Infrastrukturprojekte mehr Handlungsstärke. Besondere Priorität kommt dabei der Hafenquerspange und der Elbvertiefung zu – jeweils über 60 Prozent wollen, dass sich der VHSp in Zukunft noch stärker für diese Projekte einsetzt. Die Hamburger Spediteure fordern zudem eine feste Elbquerung westlich von Hamburg (37 Prozent). Der durch die Hamburg Port Authority (HPA) ins Gespräch gebrachte Ausbau des Terminals Steinwerder sei zurzeit für die Spediteure kaum interessant. (swe)(sw)
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