Ukraine-Krieg: Weniger Luftfracht-Kapazitäten durch Luftraumsperrung

Die Sperrung des deutschen Luftraums für russische Flugzeuge verknappt die Luftfracht-Kapazitäten. 

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine macht sich auch in der Luftfracht bemerkbar. (
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine macht sich auch in der Luftfracht bemerkbar. (
Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Therese Meitinger)

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eine Sperrung des deutschen Luftraumes für russische Luftfahrzeuge und Luftfahrzeugbetreiber verhängt: Seit dem 27. Februar, 15 Uhr, besteht für diese ein Flugverbot in den und über dem deutschen Luftraum. Es soll zunächst für drei Monate gültig sein. Seit der Nacht auf den 28. Februar gelten auch EU-weite Restriktionen, die mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft traten. Demnach ist auch der Luftraum der Europäischen Union für Flugzeuge gesperrt, die sich im Eigentum Russlands befinden, die in Russland registriert sind oder von Russland kontrolliert werden.

„Diese Flugzeuge werden nicht mehr in der Lage sein, im Hoheitsgebiet der EU zu landen, vom Hoheitsgebiet der Union zu starten, oder das Hoheitsgebiet der Union zu überfliegen“, so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer Erklärung.

Russland hat seinerseits seinen Luftraum für Maschinen aus Großbritannien und einigen EU-Länder gesperrt.

Was tun mit gestrandeten Frachtflugzeugen?

Deutlich bemerkbar machen sich die Flugverbote auch auf dem Luftfrachtmarkt. Dessen Kapazitäten sind im Zuge des in der Coronapandemie gesunkenen Passagierverkehrsvolumens und den damit weggefallenen Belly-Loads bereits reduziert. Das ebenfalls im HUSS-VERLAG erscheinende Magazin LOGISTIK HEUTE hat beim Frankfurter Interessenverband „FRA – Air Cargo Community“ um eine Einschätzung gebeten. Die Lage sei gerade noch unklar, heißt es von dort. Mitgliederunternehmen stellten sich die Frage, wie sie Fracht aus Moskau wegbewegen können, zugleich sei offen, wie mit in Frankfurt „gestrandeten“ russischen Flugzeugen zu verfahren sei.

Weil Frachtflugzeuge durch die Beschränkungen oft Russland umfliegen müssen, kommt es zu langen Umwegen, die wiederum die Kosten treiben – und bestimmte Langstrecken-Routen zwischen für Frachtfluglinienbetreiber unattraktiv machen, so die Air Cargo Community. Mit der russischen Air Bridge Cargo, die auch in Frankfurt ein Hub unterhält, fällt zudem eine große Vollfrachtlinie aus, die ein erhebliches Volumen transportierte.

Eine entscheidende Frage für die Verbindung von Europa und Asien sei nun, wie viel Fracht chinesische Linien aufnehmen können, heißt es aus Frankfurt. Diese sind schließlich weder von europäischen, noch von russischen Luftraumsperrungen betroffen. Generell sei der Luftfrachtmarkt aber bereits leergefegt – auch eine Reaktion auf Störungen im Seeverkehr.            

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