Trockenheit: Rheinschifffahrt kommt in Teilen zum Erliegen

Klimawandel in Verbindung mit dem mangelhaftne Ausbau der Wasserstraßen bremst die Binnenschifffahrt auf Ober- und Mittelrhein aus.

 

Mangelhafter Ausbau der Flüsse und Kanäle verstärkt bei Niedrigwasser, wie aktuell, die Behinderungen deutlich. (Foto: BDB)
Mangelhafter Ausbau der Flüsse und Kanäle verstärkt bei Niedrigwasser, wie aktuell, die Behinderungen deutlich. (Foto: BDB)
Christine Harttmann

Die Pegel am Rhein sind am Wochenende weiter gesunken. In Kaub wurde die kritische Marke von 40 Zentimetern unterschritten. 31 Zentimeter meldet die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Für die Fahrrinne bleibt nur noch eine Tiefe von 143 Zentimetern. Bei Emmerich, kurz vor der Niederländischen Grenze, wird ein Rheinpegel von 3 Zentimetern gemessen. Die für die Schifffahrt entscheidende Fahrrinnentiefe geben die Behörden hier mit 199 Zentimeter an.

Wegen der niedrigen Pegelstände hat Contargo die Schifffahrt auf dem Mittelrhein bereits eingestellt. Eigentlich sei die Wasserstraße nur noch unterhalb von Köln passierbar, heißt es dort auf Nachfrage. Der Transport- und Logistikdienstleister hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass die Schiffe Kaub ab einem Pegelstand von 40 Zentimetern den Mittelrhein nicht mehr gefahrlos passieren können. Das Unternehmen müsse die Binnenschifffahrt am Ober- und Mittelrhein unterhalb dieses Pegelstandes aus Sicherheitsgründen weitgehend einstellen.

Man versucht nun bei Contargo, die in der Binnenschifffahrt fehlenden Kapazitäten auf dem Landweg auszugleichen. Solange die Pegel am Niederrhein eine Binnenschifffahrt zulasse, werden das Unternehmen über eine Landbrücke die Container zwischen den Terminals am Ober- und Mittelrhein und den Terminals am Niederrhein transportieren. Allerdings, darauf wies es am Freitag hin, sind die Lkw-Kapazitäten begrenzt. Für die Terminals Basel, Wörth, Mannheim, Frankfurt, Neuss und Duisburg gibt es zudem die Möglichkeit auf den Bahnverkehr umzusteigen - mit ebenfalls beschränkten Kapazitäten.

Ursache der Misere ist laut dem Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) Verzögerungen nicht die Trockenheit alleine. Es komme erschwerend hinzu, dass der Bund beim Flussausbau versagt habe. Die Beseitigung von Flachstellen und Engpässen in den Flüssen und Kanälen sei überfällig. Dabei sei die Binnenschifffahrt beim Transport von Kohle, Getreide, Futtermitteln, Baustoffen, Mineralöl, Containern und weiteren Rohstoffen eine systemrelevante Größe. In der aktuellen Niedrigwasserphase würden die teils seit Jahrzehnten bekannten Engpässe im Wasserstraßennetz – insbesondere an Rhein, Donau und Elbe – nun erneut zum limitierenden Faktor, der die Schifffahrt und deren Kunden massiv beeinträchtigt.

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