Traton setzt auf Alternative Antriebe

Die Traton Group will führender Hersteller bei batterieelektrischen Nutzfahrzeugen werden und bis 2025 mehr als eine Milliarde Euro für Forschung und Entwicklung der Elektromobilität ausgeben.

Traton CEO Renschler: „In den nächsten zehn bis 15 Jahren könnte jeder dritte Lkw und Bus unserer Marken mit alternativen Antrieben fahren – die meisten davon voll elektrisch.“
Traton CEO Renschler: „In den nächsten zehn bis 15 Jahren könnte jeder dritte Lkw und Bus unserer Marken mit alternativen Antrieben fahren – die meisten davon voll elektrisch.“
Christine Harttmann

Die Traton-Marken MAN, Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus (VWCO) setzen auf Elektromobilität als Ergänzung zum Verbrennungsmotor. „Unser Ziel ist es, führender Hersteller von E-Lkw und E-Bussen zu werden“, sagte Andreas Renschler, Vorstandsmitglied der Volkswagen AG und CEO der Traton SE auf dem Innovation Day der Gruppe im schwedischen Södertälje. Darum fließen zunehmend höhere Anteile des Forschungs- und Entwicklungs-Budgets (F&E) in diese Technologie und gemeinsame Plattformen der Marken: „Bis 2025 wollen wir in Summe mehr als eine Milliarde Euro für F&E in Elektromobilität aufwenden“, so Renschler.

Für die Umsetzung der ehrgeizigen Pläne bedürfe es allerdings einer Ladeinfrastruktur an der es bisher mangele. Daher brauche es einen europäischen Masterplan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Auch die Anschaffungs- und Betriebskosten für batterieelektrische Fahrzeuge bremsen bisher noch eine stärkere Marktdurchdringung, denn diese Kosten sind für Speditionen entscheidend. „Aber das Interesse unserer Kunden an E-Mobilität wächst bereits deutlich“, so Renschler. „Mittelfristig erwarten wir, dass batteriebetriebene Lkw im Verteilerverkehr und Stadtbusse über ihren Lebenszyklus hinweg TCO-Parität mit fossilen Antrieben erreichen werden.“ Als Grund dafür führt Renschler an, dass Batteriezellen günstiger werden und über eine noch längere Lebensdauer verfügen. „Wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, könnte in zehn bis 15 Jahren jeder dritte Lkw und Bus unserer Marken mit alternativen Antrieben fahren – die meisten davon voll elektrisch.“

Beim Ausbau der Alternativen Antriebe will der Konzern davon profitieren, dass die Entwicklungskosten von den drei Marken zusammen geschultert werden können. Traton hat erstmals ein markenübergreifendes Entwicklungsbudget für Elektromobilität implementiert und Teams aus der gesamten Gruppe vereint. Sie arbeiten an der nächsten gemeinsamen Generation der E-Antriebe, einer Software für das Batteriemanagement und einer entsprechenden Rahmenkonstruktion. Bereits heute halten die Marken des Konzerns in Summe mehr als 1.000 Patente für Elektromobilität – das sind rund 25 Prozent mehr als noch im Jahr 2018.

„Wir entwickeln als Gruppe einen gemeinsamen modularen elektrischen Antriebsstrang, der 2020 in den ersten elektrischen Serien-Stadtbussen von Scania und MAN zum Einsatz kommen wird“, so Christian Levin, Chief Operating Officer sowie Forschungs- und Entwicklungschef der Traton SE. „Er kann je nach Marke und Anwendung individuell angepasst werden.“

Die Marken in der Traton Group sind klar positioniert: Scania arbeitet an vielen verschiedenen nicht-fossilen Lösungen mit dem Anspruch, den Transport nachhaltiger zu machen. MAN verfolgt als breit aufgestellter Business Partner eine weiter gefasste Strategie, die vom leichten Nutzfahrzeug bis zum schweren Lkw reicht. VWCO bietet kostengünstige Lösungen insbesondere für Märkte wie Lateinamerika und Afrika.

Die bis heute weltgrößte Bestellung für E-Lkw hat VWCO erhalten – 1.600 Stück sollen für den brasilianischen Bier- und Getränkehersteller Ambev rollen. Die Auslieferung beginnt ab 2020 – auf dem heutigen Innovationstag steht das Fahrzeug erstmals in Europa für Testfahrten zur Verfügung.

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