Traton: Guter Dinge für 2024 - Hohe Investitionen
Vorstandschef Christian Levin sieht den noch immer hohen Auftragsbestand als Grundlage, zudem rechnet sich der Manager weitere Effizienzgewinne durch das Zusammenwachsen der Marken des Konzerns aus, wie es am Dienstag aus München hieß. Auch Erzrivale Daimler Truck hatte vergangene Woche mit einer selbstbewussten Prognose die Anleger überzeugt und damit angesichts der trüben konjunkturellen Aussichten überrascht.
Investitionen in die Forschung
Die Traton-Aktie konnte vom Optimismus des Managements aber nicht ganz so stark profitieren wie die der Schwaben vor dem Wochenende. Das Traton-Papier notierte am Vormittag bei 27,14 Euro 2,7 Prozent im Plus. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi attestierte dem Truck- und Bushersteller aus dem VW-Konzern zwar ein starkes Abschneiden und sah auch den Ausblick positiv.
Der Experte verwies allerdings auch auf den vom Unternehmen prognostizierten scharfen Anstieg der Sachinvestitionen im neuen Jahr. Auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen zulegen, wenn auch nur moderat. Der Volkswagen-Gesamtkonzern hatte vor dem Wochenende bereits angekündigt, dieses Jahr viel Geld in Entwicklung und Anlagen zu stecken.
Umsatz stieg
Das Traton-Management peilt bei Absatz und Umsatz eine Bandbreite von minus 5 bis plus 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge erwartet der Vorstand zwischen 8,0 und 9,0 Prozent. Bei beiden Werten hatten Analysten bisher Werte am unteren Ende der Spanne auf dem Zettel. Dabei nahm sich Traton im Fahrzeuggeschäft allein - also ohne Finanzdienstleistungen gerechnet - mit 9,0 bis 10,0 Prozent eine Umsatzrendite in ähnlicher Höhe vor wie Daimler Truck (9,0 bis 10,5 Prozent).
Im vergangenen Jahr übertraf Traton mit den Marken Scania, MAN, Navistar und der südamerikanischen Volkswagen Truck & Bus die Erwartungen am Markt ebenfalls. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 46,9 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis verdoppelte sich nahezu auf 4,03 Milliarden Euro, die entsprechende Marge zog um 3,5 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent an. Neben einem höheren Absatz und einer besseren Verkaufspreisdurchsetzung trieb die bessere Auslastung der Werke die Profitabilität hoch. Im Vorjahr hatte der Teilemangel insbesondere bei Elektronikchips die Produktion vielfach noch deutlich eingeschränkt.
Scania und MAN auf Erfolgskzrs
Die Ertragsperle Scania erzielte erneut eine prozentual zweistellige Marge und beim einstigen Sorgenkind MAN fruchtet inzwischen das Sparprogramm. Die US-Marke Navistar wurde ebenfalls profitabler. In Südamerika fiel die Marge zwar, weil es wegen verschärfter Abgasrichtlinien im wichtigen Markt Brasilien Vorzieheffekte Ende 2022 gegeben hatte. Allerdings erwirtschaftete die kleinste Konzernsparte Volkswagen Truck & Bus nach wie vor eine höhere Rendite als MAN und Navistar.
Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn lag mit 2,45 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor mit 1,14 Milliarden Euro. Die Dividende soll dementsprechend von 70 Cent auf 1,50 Euro je Papier zulegen. Rund 90 Prozent der Anteile gehören dem Volkswagen-Konzern.
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