Insulin für Diabetiker, Antibiotika, Fiebersaft, teilweise sogar Medikamente für Krebspatienten – zuletzt waren in Deutschland immer wieder pharmazeutische Engpässe zu beobachten. 62 Prozent der Deutschen sind der Meinung, die Politik tut nicht genug, um den Mangel zu beseitigen, so das Ergebnis einer repräsentativen INSA-Umfrage im Auftrag des auf Logistik für Arzneimittel spezialisierten Expressdienstes Trans-o-flex.
1.002 Deutsche über 18 Jahren seien dazu im Januar telefonisch befragt worden, so eine Pressemitteilung vom 13. Februar. Dass die Politik mehr tun sollte, um den Mangel zu beseitigen, vertreten der Umfrage zufolge Frauen (68 Prozent) deutlich stärker als Männer (56 Prozent) - und Senioren sehen die Politik viel stärker in der Pflicht als die Jüngeren (72 Prozent statt 49 Prozent).
Werden online bestellte Medikamente sicher transportiert?
Bei der Beschaffung von Arzneimitteln seien die Deutschen deutlich flexibler geworden. Die absolute Mehrheit der Befragten von 72 Prozent bezieht ihre Medikamente von stationären Apotheken. Etwa ein Fünftel (21 Prozent) bestellt dem Logistikdienstleister zufolge aber bereits online. Rund zwei Drittel der Deutschen (58 Prozent) haben laut der Erhebung kaum Bedenken, Medikamente in einer Online-Apotheke zu bestellen.
Allerdings: Fast ein Viertel der befragten Deutschen zeigt sich unsicher, ob die Qualität von Arzneien in Online-Apotheken genauso gut ist wie in stationären Apotheken. Mehrere Faktoren würden dabei eine entscheidende Rolle spielen.
„Die richtige Lagerung sowie der temperaturregulierte und fachgerechte Transport von Medikamenten ist für die Qualität und Wirksamkeit ein wichtiger Faktor“, sagt Wolfgang P. Albeck, CEO von Trans-o-flex.
Für die Befragten sind Nachbesserungen nötig, um die Sicherheit des Transports von sensiblen Medikamenten zu garantieren: Nur 45 Prozent gehen nach den Umfrageergebnissen heute davon aus, dass der Weg der Medikamente vom Lager bis zum Kunden (mindestens) genauso streng überwacht wird wie der von Lebensmitteln. Dabei hielten 92 Prozent (kumuliert) der Befragten genau das für wichtig. Bei den Frauen liegt der Anteil laut Umfrage sogar bei 94 Prozent (Männer 88 Prozent). 52 Prozent sind dafür, dass Standards eingeführt werden, die die Qualität im Versandhandel steigern und auch sichtbar machen.
„Bisher gibt es kaum einheitliche, überwachte Qualitätsstandards, Normen und die entsprechenden Gütesiegel für die Lagerung und den Transport von Medikamenten“, so Albeck. „Es besteht dringender Handlungsbedarf, die Politik ist hier besonders gefordert. Für die Verbraucher müssen diese Standards komplett transparent sein, damit niemand ein Medikament einnimmt, das durch unsachgemäße Lagerung oder mangelhafte Transportstandards weniger oder gar nicht wirksam ist.“
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