Wasserstofftankstellen Deutschland: News und Entwicklungen rund um Wasserstofftankstellen

Newsübersicht zur Entwicklung der Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland.

Newsübersicht zur Wasserstofftankstellen-Entwicklung; (Symbolbild: Pixabay)
Newsübersicht zur Wasserstofftankstellen-Entwicklung; (Symbolbild: Pixabay)

Allgemeines zu Wasserstofftankstellen: Eine Wasserstofftankstelle ist eine Einrichtung zum Betanken von Kraftfahrzeugen mit Wasserstoff. Sie verfügt über eine oder mehrere Zapfsäulen, die den Energievorrat von Brennstoffzellenfahrzeugen auffüllen. Diese Fahrzeuge wandeln Wasserstoff in elektrische Energie um und stoßen dabei lediglich Wasserdampf aus. Die Betankung erfolgt in der Regel mit gasförmigem Wasserstoff bei einem Druck von 700 bar, was eine schnelle Befüllung und hohe Reichweiten ermöglicht. In Deutschland gibt es fast 100 Wasserstofftankstellen, die eine Flächenabdeckung in mehreren Ballungszentren sowie entlang wichtiger Fernstraßen sicherstellen. Der Ausbau dieser Infrastruktur ist entscheidend für die Förderung einer emissionsfreien Mobilität.

Toyota will Wasserstofftanken beschleunigen

News vom 28.01.2025 von Claus Bünnagel

Die Twin-Mid-Flow-Technologie ermöglicht einen Tankvorgang von 40-t-Lkw für 900 km Reichweite in zwölf Minuten.

Toyota Motor Europe hat zusammen mit Hydrogen Refueling Solutions (HRS) und Engie eine Vereinbarung zur Entwicklung neuer Wasserstoffbetankungssysteme unterzeichnet. Die neue Technologie, die schneller und kosteneffizienter sein soll, wird im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten RHeaDHy-Projekts erprobt, das auf einen schnelleren Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur abzielt.

Unterschiedliche Zapfsäulenarten werden überflüssig

Die neue Twin-Mid-Flow-Technologie setzt eine Zapfpistole mit höherem Durchfluss ein. Auf diese Weise lassen sich schwere Lkw in weniger als zehn Minuten und Transporter in weniger als fünf Minuten an derselben Wasserstoffzapfsäule betanken, was unterschiedliche Zapfsäulenarten an einer Tankstelle überflüssig macht.

Dank der neuen Technologie kann ein 40-Tonner für eine Reichweite von 600 km in nur acht Minuten betankt werden, für eine Distanz von 900 km sind es zwölf Minuten. Für Tankstellenbetreiber bedeutet die neue Technologie deutlich niedrigere Installationskosten für Wasserstoffzapfsäulen. Dadurch lassen sich die festgelegten Ziele der EU-Verordnung über den Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (Alternative Fuels Infrastructure Regulation, AFIR) schneller erreichen. Gemäß der Verordnung sollen bis zum Jahr 2030 alle 200 km entlang von Hauptrouten des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) Wasserstofftankstellen eingerichtet werden.

Test ab viertem Quartal 2025

Im Zuge der neuen Zusammenarbeit stellt Toyota einen Prüfstand sowie einen Lkw zur Verfügung, der mit der neuen Twin-Mid-Flow-Technologie ausgerüstet ist. Die Partner Hydrogen Refueling Solutions und Engie entwickeln hierzu kompatible Wasserstofftankstellen, die ab dem vierten Quartal 2025 im Rahmen des RHeaDHy-Projekts getestet werden.

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Baden-Württemberg: Wasserstofftankstelle im Landkreis Esslingen gefördert

News vom 27.05.2024 von Anna Barbara Brüggmann

Das baden-württembergische Umweltministerium fördert fünf Wasserstofftankstellen in Baden-Württemberg – darunter eine öffentliche Tankstelle in der Gemeinde Weilheim an der Teck im Landkreis Esslingen, die künftig von der HY.Teck GmbH und Co. KG betrieben werden soll.

Das Land Baden-Württemberg hat das Förderprogramm „Lade- und Wasserstofftankinfrastruktur für Langstrecken-Lkw (LWT)“ aufgesetzt. Im Rahmen des Förderbausteins „Wasserstoffinfrastruktur“ fördert das Umweltministerium fünf Wasserstofftankstellen in Baden-Württemberg.

„Der Ausbau der Wasserstofftankinfrastruktur ist ein wesentliches Element, um die Energiewende im Bereich der Nutzfahrzeuge voranzutreiben. Der Aufbau und Betrieb einer Lade- und Tankinfrastruktur ist jedoch derzeit noch nicht wirtschaftlich tragbar, da kaum geeignete Lkw auf der Straße sind. Deshalb ist hier eine Anschubförderung notwendig,“ so die baden-württembergische Energieministerin Thekla Walker.

Im Rahmen des LWT-Programms werden nach Angaben des Ministeriums Tankstellen gefördert, die gasförmigen Wasserstoff anbieten. Die Ausschreibung wurde im April 2023 veröffentlicht. Von einer Fachjury seien fünf Projekte ausgewählt worden, die bis 2026 vom Umweltministerium eine Förderung erhalten sollen.

In einer ersten Runde seien zuvor bereits drei Tankstellen mit einer Fördersumme von insgesamt 7,2 Millionen Euro bewilligt worden. Nun soll in einer weiteren Runde das Projekt Hy.Teck eine Unterstützung in Höhe von 4,13 Millionen Euro vom Umweltministerium erhalten - für eine neue Wasserstofftankstelle im Gewerbegebiet Rosenloh in der Gemeinde Weilheim an der Teck (Landkreis Esslingen).

Diese werde künftig alle Fahrzeugklassen mit grünem Wasserstoff versorgen und liegt circa 2 Kilometer entfernt von der A8. Walker zufolge helfe jede Wasserstofftankstelle, das Netz auszubauen und die Nutzung von Brennstoffzellenfahrzeugen auch im Nutzfahrzeugbereich attraktiver zu machen.

Die öffentliche Tankstelle wird in Zukunft von der HY.Teck GmbH und Co. KG betrieben, so die Angaben.

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H2-Tankstellen: Infrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge und Busse im Aufbau

News vom 10.11.2023 von Christine Harttmann

Bis 2026 soll es deutlich über 100 Wasserstofftankstellen geben. Derzeit können deutschlandweit 18 öffentlich zugängliche genutzt werden.

Mit Stand 12. September 2023 sind nach Angaben der Bundesregierung 18 öffentliche Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge und Wasserstoffbusse in Betrieb. Darüber hinaus befänden sich 43 in der Umsetzung. 20 weitere seien in Planung. Das geht aus der Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion hervor.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) habe zudem im Jahr 2023 einen Förderaufruf für öffentlich zugängliche Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge und Wasserstoffbusse gestartet und plane, bis Ende des Jahres die Förderung von mehr als 50 weiteren Wasserstofftankstellen zu bewilligen.

„Da der Bewilligungsprozess noch nicht abgeschlossen ist, können keine Standorte genannt werden“, heißt es in der Antwort.

Hinzu kämen weitere Wasserstofftankstellen, deren Errichtung von einzelnen Ländern und der EU gefördert werde. Die genaue Anzahl könne aufgrund der noch laufenden Umsetzung derzeit nicht verlässlich beziffert werden.

Die Bundesregierung führt weiter aus, dass sie bis 2026 mit der Inbetriebnahme von deutlich über 100 Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge und Wasserstoffbusse rechnet. Diese öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstellen sollen sich über das gesamte Bundesgebiet verteilen, vor allem in Ballungszentren und entlang der transeuropäischen TEN-V-Korridore.

Um die Skalierung von Wasserstoff und daraus hergestellten Kraftstoffen, Brennstoffzellenfahrzeugen sowie Brennstoffzellenkomponenten und -systemen und der notwendigen Infrastruktur „zielgerichtet voranzutreiben“, wird ein Masterplan Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Verkehr entwickelt.

Kurzfristige Maßnahmen sollen zudem sicherstellen, dass bis 2025 ein Startnetz im Bereich der Wasserstofftankinfrastruktur vorhanden ist. Nach Inkrafttreten der Verordnung zum Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) will die Bundesregierung gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen, um entsprechend dem Markthochlauf bis 2030 ein bedarfsgerechtes Netz an Wasserstofftankstellen, insbesondere für Nutzfahrzeuge, sicherzustellen.

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BMDV: Förderung von H2-Tankstellen für schwere Nutzfahrzeuge

News vom 22.03.2023 von Nadine Bradl

Mehr Wasserstofftankstellen in Deutschland. Das will das BMDV mit einer Förderung erreichen.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert den Ausbau öffentlicher Wasserstofftankstellen. Ein entsprechender Förderaufruf wurde heute veröffentlicht, teilt das Ministerium mit. Der Schwerpunkt der Förderung liege auf Tankstellen im Straßenverkehr für schwere Nutzfahrzeuge und der Erfüllung ambitionierter Zielvorgaben in Anlehnung an den Kommissions-Entwurf der sich in Trilog-Verhandlungen befindlichen europäischen Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe – kurz AFIR.

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Deutschland setzt sich für ambitionierte Zielvorgaben der europäischen Verordnung zum Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) ein. Deshalb unterstützt das BMDV den Aufbau einer robusten und breit verfügbaren alternativen Betankungsinfrastruktur. Mit unserem neuen Förderaufruf schaffen wir die Voraussetzung für ein Grundnetz von öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge in Deutschland. Damit eröffnen wir etwa den im Rahmen des IPCEI Wasserstoff eingebrachten Infrastrukturprojekten eine zügige Förderungsmöglichkeit und erfüllen so eine wesentliche Vorgabe der Europäischen Kommission. Ziel unserer Förderung ist es, mit dem aktuellen und kommenden Aufrufen den Aufbau von mehr als 100 Wasserstofftankstellen für Lkw und Busse zu unterstützen. Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir ambitioniert sein, alle verfügbaren Technologien nutzen und Tempo machen.“

Der Förderaufruf ist Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie Phase II (2016 – 2026) – kurz NIP II – und erfolgt im Rahmen der Förderrichtlinie für Maßnahmen der Marktaktivierung. Über diese Förderrichtlinie wurden bereits Brennstoffzellenfahrzeuge im Straßenverkehr wie zum Beispiel Busse, Müllsammelfahrzeuge, leichte Nutzfahrzeuge und Pkw in Flotten, sowie der Aufbau einer Wasserstoffbetankungsinfrastruktur und Wasserstoffproduktionsanlagen gefördert.

Details zum Förderaufruf

Die Förderung unterstützt ausschließlich die Errichtung von Wasserstofftankstellen, die im Betrieb 100 Prozent erneuerbaren Wasserstoff abgeben. Die Förderquote beträgt bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Anträge können ab sofort bis zum 10.05.2023 gestellt werden.

Das BMDV setzt damit seine Unterstützung des Infrastrukturausbaus für alternative Antriebe im Straßenverkehr fort. Weitere Förderaufrufe zum Aufbau öffentlicher Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge sind geplant. Der nächste Aufruf ist bereits für Ende 2023 vorgesehen.

Das Förderprogramm wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

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H2 Accelerate: 150 Wasserstoff-Lkw und acht Tankstellen für schwere Nutzfahrzeuge

News vom 14.03.2023 von Nadine Bradl

Die H2 Accelerate-Kooperation hat eine Förderung von 30 Millionen Euro für den Einsatz von 150 Wasserstoff-Lkw und acht Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge erhalten. In der ersten Phase sollen 4x2 oder 6x2 Lkw mit einer Kapazität von bis zu 44 Tonnen eingesetzt werden.

Die H2Accelerate-Kooperation hat heute, 14. März 2023, bestätigt, dass sich ihre Mitglieder die Finanzierung für zwei ihrer wichtigsten Initiativen gesichert haben: die Einrichtung von acht Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge im Rahmen der Connecting Europe Facility und ein Projekt mit 150 Brennstoffzellen-Lkw, das von der Clean Hydrogen Partnership gefördert wird. Diese Projekte sollen es ermöglichen, Lkw und Betankungsanlagen unter realen Bedingungen zu testen, und sollen ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Massenvermarktung der Technologie sein.

Das ist H2 Accelelerate Trucks

Das Projekt H2 Accelerate Trucks ist eine Zusammenarbeit zwischen den drei OEMs (Daimler Truck, Volvo Group und Iveco Group), dem finnischen Forschungsinstitut VTT, der International Road Transport Union (IRU), dem rumänischen Verband der Straßentransporteure (UNTRR), dem italienischen (Federazione Italiana Autotrasportatori Professionali – FIAP) und dem österreichischen Verband (WKO) sowie Element Energy France (ein Unternehmen der ERM Group). Das Projekt wird von SINTEF, einem norwegischen Forschungsinstitut für Wasserstofftechnologien, koordiniert. Zudem unterstützen Energieinfrastrukturanbieter wie Shell, Total Energies und Everfuel das H2Accelerate-Trucks-Projekt.

Mindestens 600 Kilometer Reichweite

Im Rahmen dieses Projekts wird der Einsatz von 150 Brennstoffzellen-Lkw in ganz Europa bis Mitte/Ende der 2020er-Jahre gefördert, was die Entwicklung der Technologie im Hinblick auf die Serienfertigung der Fahrzeuge durch die drei OEMs in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ermöglichen soll. Die in der ersten Phase einzusetzenden Lkw werden voraussichtlich entweder 4x2 oder 6x2 sein, mit einer Kapazität von bis zu 44 Tonnen und einer Reichweite von mindestens 600 Kilometern.

30 Millionen Euro Förderung

Die von der Clean Hydrogen Partnership gewährte Förderung in Höhe von 30 Millionen Euro soll die koordinierte Einführung emissionsfreier, mit grünem Wasserstoff betriebener schwerer Nutzfahrzeuge ermöglichen und damit das Ziel der Emissionsfreiheit im Verkehr näher rücken lassen. Die Lkw kommen bei bekannten Kunden der OEMs zum Einsatz und werden über mehrere Jahre unter realen Bedingungen getestet, um ihre technische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu demonstrieren und zu bewerten. Die Ergebnisse des Projekts werden als Grundlage für den groß angelegten Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen in den kommenden Jahren dienen.

Bart Biebuyck, Exekutivdirektor der Clean Hydrogen Partnership, sagte zu dieser Ankündigung: „Wir freuen uns, das Projekt H2 Accelerate Trucks finanziell zu unterstützen, ein Vorzeigeprojekt, das den Weg für die Kommerzialisierung des europäischen Wasserstoff-Lkw-Systems ebnen wird. Besonders erfreulich ist, dass die 150 Fahrzeuge, die im Rahmen dieses Projekts eingesetzt werden, durch ein wachsendes Netz von Wasserstofftankstellen unterstützt werden, zu dem auch das Projekt H2 Accelerate Inaugural Station Deployment gehört, das für eine EU-Förderung ausgewählt wurde. Anhand beider Projekte können wir aus erster Hand erfahren, wie verschiedene Förderprogramme zusammenarbeiten können, um die Verwirklichung eines Ökosystems für Wasserstoff-Lkw in Europa zu beschleunigen."

Giandomenico Fioretti, Head of Alternative Propulsion Business Development bei der Iveco Truck Business Unit, sagte über das Projekt H2Accelerate Trucks: „Die Iveco Group gehört seit jeher zu den Ersten, die Neuland betreten, denn wir sind seit mehr als zwanzig Jahren Pioniere im Bereich alternativer Antriebe. Wasserstoff ist ein spannender Energievektor für die nachhaltige Zukunft schwerer Nutzfahrzeuge, da diese Technologie den besten Kompromiss zwischen Reichweite, Nutzlast und Betankungszeit bietet. Heute sind wir stolz auf die Arbeit, die wir gemeinsam mit unseren Partnern im Rahmen des bahnbrechenden Projekts H2 Accelerate Trucks und mit Unterstützung der Clean Hydrogen Partnership leisten werden, um den Weg für die technische und kommerzielle Realisierbarkeit des Wasserstoff-Lkw für den Fernverkehr zu ebnen."

Vorläufiges Netz von acht Wasserstofftankstellen

Das Projekt H2 Accelerate Inaugural Station Deployment (ISD) profitiert vom Erfolg des Projekts H2 Accelerate Trucks. Wie im September angekündigt, war dieses Projekt bei der Ausschreibung der Connecting Europe Facility Förderung für alternative Kraftstoffe erfolgreich, um die Errichtung von acht Wasserstofftankstellen in Frankreich und den Niederlanden zu unterstützen. Jede Station wird über eine höhere Kapazität (>1 Tonne/Tag) verfügen als die derzeit in Betrieb befindlichen öffentlichen Stationen und durch die Verwendung von N+1-Redundanz bei der Tankstellenkonzipierung ein extrem hohes Maß an Verfügbarkeit gewährleisten (wichtige Ausrüstungsgegenstände werden bei der Planung der Tankstelle dupliziert, um die Zeiten im Falle des Ausfalls einer Komponente zu minimieren). Die Tankstellen entstehen entlang der wichtigsten TEN-V-Verkehrskorridore, sodass sie für Lkw-Fahrer in der Nähe der Autobahn einfach zugänglich sind.

Weitere Tankstellen geplant

Das H2Accelerate-ISD-Projekt ist das erste in einer Reihe weiterer geplanter Wasserstofftankstellen im Rahmen der ersten Phase der H2Accelerate-Kooperation. Die H2Accelerate-Infrastrukturmitglieder beabsichtigen, dieses erste Netz durch weitere Tankstellen entlang strategischer Knotenpunkte zwischen Skandinavien und Norditalien zu ergänzen. Die Tankstellen werden die wachsende Flotte wasserstoffbetriebener schwerer Nutzfahrzeuge versorgen, einschließlich der Fahrzeuge, die im Rahmen des H2 Accelerate-Trucks-Projekts eingesetzt werden.

Weg frei für Wasserstoff-Lkw?

Die Genehmigung dieser Projekte durch die Förderungen der Clean Hydrogen Partnership und der Connecting Europe Facility zeige den hohen Reifegrad der Pläne und die strategische Bedeutung der Entwicklung des Wasserstoff-Lkw-Sektors in Europa. Es werde erwartet, dass die Förderungen die synchrone Einführung sowohl von schweren Nutzfahrzeugen als auch von Betankungsinfrastrukturen ermögliche und damit Hindernisse beseitige, die normalerweise bei den ersten Schritten komplexer Projekten auftreten. Das wachsende Netz an geförderten Projekten soll dazu beitragen, die Wasserstoff-Wertschöpfungskette voranzutreiben.

Durch die Zusammenarbeit im Rahmen von H2 Accelerate könne die Technologie, die geografische Lage und der Zeitplan von Brennstoffzellenfahrzeugen und Wasserstoffbetankungsinfrastrukturen aufeinander abgestimmt werden, wodurch die Versorgungssicherheit für die Endkunden gewährleistet und das Risiko der erforderlichen Großinvestitionen für OEMs und Infrastrukturanbieter gleichermaßen verringert werde. Dies ermögliche die Entwicklung einschlägiger Technologien und Normen und ebne den Weg für eine breitere Einführung von Wasserstoff-Lkw in ganz Europa und die letztendliche Industrialisierung des Wasserstoff-Lkw-Sektors.

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    CONFERENCE DAYS 2023: Bau und Betrieb von Wasserstofftankstellen

    News vom 10.03.2023 von Claus Bünnagel

    Vertriebsleiter Dominik Herzog von H2 Mobility Truck & Bus informierte die Teilnehmer bei den Conference Days des HUSS-VERLAGS über künftiges Wasserstofftanken aus Sicht des Betreibers des größten H2-Tankstellennetzwerks in Europa.

    Mit über 90 Wasserstofftankstellen und mehr als 5.000 Betankungen pro Woche ist H2 Mobility Truck & Bus der derzeit wichtigste H2-Infrastrukturbetreiber in Europa. Er wickelt dabei den gesamten Vorgang von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb solcher Anlagen ab, die vorzugsweise in Industrie- und Gewerbegebieten entstehen, wie Vertriebsleiter Dominik Herzog während der Conference Days des HUSS-VERLAGS berichtete. Denn dort sind die künftigen Kunden zu Hause, gibt es den nötigen Platz und die geringsten Lärmschutzauflagen. Denn zwar sind Wasserstofftankstelle und Brennstoffzellenantrieb der Fahrzeuge recht leise im Betrieb, aber natürlich bleiben die Abrollgeräusche der Reifen und die Resonanzen aus den Aufbauten der Trucks und Busse. 18 bis 24 Monate vergehen laut Herzog von der ersten Planung bis zur Errichtung einer solchen Tankstelle. Dafür muss es ausreichende Platzverhältnisse von min. 1.600 bis 2.000 m2 je nach Anlagengröße und Typ geben. Ziel sei immer die öffentliche Zugänglichkeit der Anlagen, denn nur dann können sie gefördert werden. Außerdem müssen eine Planungssicherheit für mindestens acht Jahre und eine gute Anbindung an Nah- und Fernverkehrsstraßen gegeben sein.

    Volumen nötig

    „Wir bauen dort, wo wir ein hohes Volumen in den Markt bringen können“, betonte Herzog.

    Für das 2015 gegründete Unternehmen aus Berlin mit ihren Shareholdern Air Liquide, Daimler Truck, Hy24, Hyundai, Linde, OMV, Shell |und TotalEnergies lohnt sich die Errichtung erst ab einem Umsatz von 1 bis 4 t H2/Tag. So gibt es verschiedene Stationsgrößen für 15 bis 20 Fahrzeuge pro Standort mit Umsätzen von 100 t im ersten und 150 t im dritten Jahr sowie für 40 bis 50 Fahrzeuge (150/300 t). H2 Mobility hat für den reibungslosen Betrieb ein Service- und Wartungsteam im deutschlandweiten Einsatz und bietet Kunden eine 24/7-Hotline.

    Busse als Nachfragetreiber

    Hatte H2 Mobility zunächst damit begonnen, 700-bar-Tankstellen für Pkw zu errichten, so liegt der Schwerpunkt mittlerweile auf Wasserstoff-Lkw und -bussen.

    „Nachfragetreiber sind ganz klar Busse“, unterstrich Herzog.

    Deshalb würden nun verstärkt bestehende Standorte um 350-bar-Tanktechnik ergänzt. Denn H2 Mobility erwartet, dass bis 2026 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge nur 20 % der Nachfrage nach Wasserstoff für straßengebundene Anwendungen ausmachen. Das Gros mit 73 % kommt aus dem Bereich der Stadt- und Überlandbusse und Verteiler-Lkw. Mit 6 % werden Reisebusse und Fernverkehrs-Lkw dagegen nur eine untergeordnete Rolle spielen.

    Grüner Wasserstoff soll grauen ersetzen

    Die 350-bar-Technik funktioniert laut Dominik Herzog reibungslos, ist robust und liefert hohe Verfügbarkeit und Performance. Außerdem sind entsprechende Serienfahrzeuge bereits auf dem Markt und die Bereitstellungskosten für den gasförmigen Treibstoff um 1 bis 2 Euro/kg günstiger als bei 700-bar-Technik. Auf diese Weise seien die Fahrzeuge von den TCO-Kosten her konkurrenzfähig mit batterieelektrischen Pendants. Bis 2025 will H2 Mobility ein Netzwerk von 350-bar-H2-Tankstellen mit mehr als 100 Zapfpunkten für mittlere und schwere Lkw sowie Busse in Deutschland betreiben. Bis 2027 sollen sie ausschließlich mit grünem Wasserstoff beliefert werden, der derzeit lediglich rund 30 % ausmacht und nur den momentan hauptsächlich verwendeten grauen Wasserstoff vorzugsweise aus Erdgas ergänzt.

    „Wir haben den Anspruch, an neuen Standorten nur noch grünen Wasserstoff zu verwenden“, stellte Herzog klar.

    Erste Erfahrungen im Gewerbekundengeschäft

    Erfahrungen hat H2 Mobility in den vergangenen Jahren mit Gewerbekunden wie der Spedition Gebr. Weiss sammeln können. Diese hat bereits einen Brennstoffzellen-Lkw vom Typ Hyundai XCient Fuel Cell vorzugsweise in Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Südeuropa eingesetzt. Die Kölner RVK betreibt derzeit 72 H2-Busse und will weitere 88 bis 2025 beschaffen.

    Hier können Sie das Conference-Days-Event mit Dominik Herzog von H2 Mobility Truck & Bus noch einmal im kompletten Mitschnitt sehen: https://conference-days.de.

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    Extrem ambitioniert: VDA kritisiert geplante CO2-Regulierung für Lkw

    News vom 15.02.2023 von Christine Harttmann

    Anreize statt Verbote – das wünscht sich der VDA von der EU, wenn es darum geht, den Schwerlastverkehr emissionsfrei zu machen. Es brauche außerdem ein dichtes Netz von Elektrolade- und Wasserstofftankstellen. Ein Verbrennerverbot sei nicht "zielführend".

    Mit deutlicher Kritik reagiert der Verband der Automobilindustrie VDA auf den gestrigen Vorschlag der Europäischen Kommission zur Regulierung der CO2-Emissionen für Lkw. Bis 2040 soll der Flottengenzwert um 90 Prozent gegenüber 2019 sinken. Der Verband verweist darauf, dass er ein Verbrenner-Verbot für „nicht zielführend“ hält, den Ausbau von E-Lade- und Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge dagegen für „essenziell“. Die Industrievertreter plädieren lieber für Anreizsysteme, um den Hochlauf alternativer Antriebe zu beschleunigen. Mit Blick auf die „bisher leider nur unzureichend vorhandene Lade- und Wasserstoffinfrastruktur“ sei der vorgelegte Gesetzesentwurf ausgesprochen ambitioniert, kommentierte VDA-Präsidentin Hildegard Müller die Brüsseler Entscheidung.

    „Die EU verschärft die CO2-Grenzwerte deutlich, ohne dabei notwendige flankierende Maßnahmen zu verabschieden und damit einen tatsächlich realisierbaren Hochlauf alternativer Antriebe sicherzustellen. Im Klartext: Ohne Tempo und Entschlossenheit bei den notwendigen Rahmenbedingungen, insbesondere die entsprechenden Investitionen in die Infrastruktur, wird das Ziel kaum erreichbar sein“, begründet die Chef-Lobbyisting der deutschen Automobilindustrie ihre Kritik.

    In seiner Pressemeldung erklärt der VDA außerdem die konkreten Auswirkungen des Brüsseler Beschlusses für die Industrie. Mit den neuen Flottenzielen werden ab 2030 mehr als 98 Prozent des Schwerlastverkehrs im Hinblick auf CO2-Emissionen reguliert sein. Bisher seien es 73 Prozent gewesen. Dass dies die bisherige Regelungslücke schließt, befürwortet der VDA.

    Weniger positiv beurteilt er das neue Ziel der EU-Kommission, bis 2040 die vorgesehene Reduktion des Flottengrenzwerts auf 90 Prozent gegenüber 2019 zu erhöhen. Als „sehr ehrgeizig“ bezeichnet der VDA die neue Zielmarke. Als Zwischenetappe sollen es 2030 bereits 45 Prozent sein und für 2035 sind sportliche 65 Prozent angesetzt, führt der VDA weiter aus.

    Unstrittig ist dabei auch für den Lobby-Verband, dass das Potential, CO2-Emissionen durch emissionsfreien Schwerlastverkehr zu vermeiden, enorm ist. Schwere Lkw und Busse stoßen derzeit rund ein Drittel der CO2-Emissionen im Straßenverkehr aus. In Europa fahren 8,1 Millionen schwere Lkw und Busse. Bis 2030 werden es voraussichtlich knapp zehn Millionen sein.

    Wenn nun allerdings die EU-Kommission ihren ehrgeizigen Plan umgesetzt sehen will, muss sie, darauf pocht Müller, für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen und diese vor allem strategisch zusammendenken.

    „Das heißt: Damit ehrgeizige Ziele auch tatsächlich erreicht werden können, ist – neben einem ausreichenden Angebot von Fahrzeugen, zu dem wir uns verpflichten – vor allem ein ausreichend dichtes Netz von Elektrolade- und Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge in ganz Europa notwendige Voraussetzung.“

    Von einer reinen Verschärfung der CO2-Grenzwerte hält Müller also nichts. Die werde nicht zum Umstieg befähigen, sondern lediglich, so ihre Befürchtung, die Nutzung von Lkw und Bussen mit konventionellem Antrieb unmöglich machen.

    „In der Nutzfahrzeugbranche besteht ohnehin ein hohes Kostenbewusstsein. Somit werden CO2-emissionsfreie Lkw und Busse erst dann in hohen Stückzahlen in die Fuhrparks aufgenommen, wenn batterieelektrische oder mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge auf der Straße profitabler fahren als solche mit konventionellem Motor“, ist Müller überzeugt.

    Die Flottenerneuerung hin zu CO2-emissionsfreien Fahrzeugen könne flächendeckend folglich erst dann geschehen, wenn genügend Anreize für Speditionen und Verkehrsbetriebe geschaffen werden. Müller spricht in diesem Zusammenhang von Förderungen, Mautbefreiungen und Steuererleichterungen für Null-Emissions-Lkw und -Busse.

    „Nur so wird es gelingen, Speditionen und Verkehrsunternehmen zu ermutigen und zu befähigen, ausreichend in CO2-emissionsfreie Fahrzeuge zu investieren.“

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    Total Energies: Tankstellennetz für Wasserstoff-Lkw geplant

    News vom 02.02.2023 von Nadine Bradl

    Gemeinsam 100 Wasserstoff-Tankstellen: Total Energies und Air Liquide wollen ein Netz für schwere Nutzfahrzeuge entlang wichtiger europäischer Transportrouten aufbauen.

    Der Energiekonzern Total Energies und der Industriegase-Spezialist Air Liquide wollen entlang europäischer Transportrouten Wasserstoff-Tankstellen für schwere Nutzfahrzeuge errichten. Ein entsprechendes Joint Venture, das in Tankstellen investieren, diese errichten und betreiben sowie Wasserstoff auf dem Markt beschaffen soll, sei noch für 2023 in Vorbereitung, so die beiden Unternehmen.

    „Als Pioniere auf dem Gebiet der Wasserstoffmobilität sind wir von der Notwendigkeit überzeugt, jetzt mit dem Aufbau eines Netzwerks für den Schwerlastverkehr zu beginnen, von dem unsere Kunden profitieren werden", so Thierry Pflimlin, President Marketing & Services von Total Energies.

    „Wasserstoff bietet eindeutige Vorteile für die Mobilität schwerer Nutzfahrzeuge. Um den Einsatz von Wasserstoff zu fördern, muss die Entwicklung von Betankungsinfrastrukturen beschleunigt und Fahrzeugherstellern, Speditionen und Verkehrsbetrieben ein ausreichend dichtes Tankstellennetz angeboten werden", ergänzt Matthieu Giard, Vice President und Vorstandsmitglied der Air Liquide Gruppe, und dort für die Wasserstoff-Aktivitäten zuständig.

    In den kommenden Jahren sollen so unter der Marke Total Energies mehr als 100 Wasserstofftankstellen an wichtigen europäischen Straßen in Frankreich, den Benelux-Ländern und Deutschland entstehen. Total Energies will in das Gemeinschaftsunternehmen sein Wissen über den Betrieb und das Management von Tankstellennetzen und den Vertrieb von Energie an Endkunden einbringen. Von Air Liquide kommt das technologische Know-how entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette.

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    Wissing: Infrastruktur für emissionsfreie Lkw aufbauen

    News vom 18.11.2022 von Nadine Bradl

    BMDV unterstützt Aufbau von Lade- und Wasserstofftankstellennetz für klimafreundliche Nutzfahrzeuge. Bis 2030 soll rund ein Drittel des schweren Straßengüterverkehrs elektrisch unterwegs sein.

    Bundesminister Dr. Volker Wissing hat am 17. November in Berlin den „Fortschrittsbericht zum Gesamtkonzept klimafreundliche Nutzfahrzeuge“ vorgestellt. Daten der Fahrzeughersteller zeigen erstmalig, dass die prognostizierten Absatzzahlen schwerer Nutzfahrzeuge mit Batterie- und Brennstoffzelle in den kommenden Jahren sehr stark ansteigen werden, so das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). 2030 sollen demnach bereits drei Viertel der neu zugelassenen Nutzfahrzeuge der Gewichtsklasse ab 12 Tonnen emissionsfrei sein. Vor diesem Hintergrund soll ein initiales Lade- und Wasserstofftankstellennetz für die Null-Emissions-Logistik aufgebaut werden, sagte Bundesminister Wissing auf der „Fachkonferenz Klimafreundliche Nutzfahrzeuge“ des BMDV.

    Wissing sagte dazu: „Der Markthochlauf emissionsfreier schwerer Nutzfahrzeuge hat begonnen und er wird sich sehr dynamisch entwickeln. Das Interesse an alternativen Antrieben bei Logistikern und Speditionen ist groß. Die Hersteller erwarten, dass die Absatzzahlen von Lkw mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb in den kommenden Jahren stark steigen werden. Wir wollen und müssen deshalb die Infrastruktur für klimafreundliche Nutzfahrzeuge entschieden voranbringen. Unser Masterplan Ladeinfrastruktur sieht daher die Ausschreibung eines Ladenetzes speziell für Lkw vor, die im kommenden Jahr starten soll. Zudem unterstützen wir den Aufbau eines Grundnetzes öffentlich zugänglicher Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge.“

    Masterplan Ladeinfrastruktur II

    Der Masterplan Ladeinfrastruktur II sieht vor, ein öffentliches Ladenetz für E-Lkw an Autobahnen aufzubauen. Die Ladeinfrastruktur soll bedarfsgerecht verfügbar sein und sich in die bestehenden Logistikprozesse einfügen. Für den Aufbau und Betrieb von Ladestationen müssen private Investitionen mobilisiert werden. Dafür braucht es langfristig tragfähige Geschäftsmodelle. Bereits in 2023 werde das BMDV eine erste Ausschreibung zur Errichtung eines initialen Ladenetzes veröffentlichen, von dem ausgehend das weitere Netz aufgebaut wird. Darüber hinaus soll mit dem Aufbau eines Grundnetzes an Tankstellen für Wasserstofffahrzeuge begonnen werden, damit die Infrastruktur vorbereitet ist, wenn entsprechend der Prognosen der Hersteller in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre Brennstoffzellen-Lkw auf den Markt kommen.

    Mit der „Fachkonferenz Klimafreundliche Nutzfahrzeuge“ brachte das BMDV nach eigenen Angaben erstmals Politik, Hersteller, Anwender und Infrastrukturbetreiber zusammen. Rund 800 Personen, davon etwa 200 vor Ort in Berlin, diskutierten Perspektiven, Rahmenbedingungen und Maßnahmen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge in Deutschland und Europa.

    Bis 2030: Ein Drittel elektrisch

    Nach den Zielen der Bundesregierung soll bis 2030 ein Drittel der Fahrleistung im schweren Straßengüterverkehr elektrisch erbracht werden. Dafür hat das BMDV bereits im Jahr 2020 das „Gesamtkonzept klimafreundliche Nutzfahrzeuge – Mit alternativen Antrieben auf dem Weg zur Nullemissionslogistik auf der Straße“ vorgelegt. Im Gesamtkonzept sind Maßnahmen dargestellt, wie die Ziele der Bundesregierung erreicht werden können. Diese umfassen die Fahrzeugförderung, die Steuerung des Infrastrukturaufbaus und die Schaffung eines zielgerichteten regulatorischen Rahmens.

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    Wasserstoff: Weltweit 142 neue Tankstellen - wieder Rekord

    News vom 02.02.2022 von Nadine Bradl

    Asien nimmt die meisten Wasserstoff-Tankstellen weltweit in Betrieb, gefolgt von Europa und Nordamerika.

    Im Jahr 2021 sind weltweit 142 Wasserstoff-Tankstellen in Betrieb gegangen, erneut so viele wie nie zuvor. Neu eröffnet wurden 37 Tankstellen in Europa, 89 in Asien und 13 in Nordamerika. Zu diesem Ergebnis gelangt die 14. Jahresauswertung von H2stations.org, einer Website der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST), einer Beteiligungsgesellschaft von Tüv Süd. Mittlerweile gebe es in 33 Ländern eine Tankstelleninfrastruktur für Wasserstoff, so eine Pressemitteilung vom 1. Februar.

    Zum Jahresende 2021 waren demnach weltweit 685 Wasserstoff-Tankstellen in Betrieb. Für 252 weitere Tankstellenstandorte bestehen laut LBST bereits konkrete Planungen. Bemerkenswert seien die Entwicklungen in Spanien und Neuseeland, wo es erstmals viele neue konkrete Standortplanungen gegeben hätte, so der Anbieter. Neu hinzugekommen sind demnach Ungarn und Slowenien, wo jeweils eine Wasserstoff-Tankstelle in Betrieb ging. Damit kann man nun bereits in 33 Ländern Wasserstoff tanken.

    Deutschland ist in Europa Spitzenreiter

    Europa verfügte LBST zufolge zum Jahresende 2021 über 228 Tankstellen, davon 101 in Deutschland. Frankreich liegt mit 41 Tankstellen weiterhin an zweiter Stelle in Europa, gefolgt von Großbritannien mit 19, der Schweiz mit zwölf und den Niederlanden mit elf Tankstellen.

    In Asien waren laut dem Anbieter Ende 2021 insgesamt 363 Tankstellen in Betrieb: 159 in Japan und 95 in Korea. Die 105 erfassten chinesischen Tankstellen dienten fast ausschließlich zur  Betankung von Bussen oder Lkw, heißt es. Korea habe mit 36 neuen Tankstellen die meisten Inbetriebnahmen im Jahr 2021 verzeichnet und baue seine Infrastruktur für alle Brennstoffzellenfahrzeuge aus.

    Von den 86 Tankstellen in Nordamerika befindet sich auch weiterhin der größte Teil mit 60 in Kalifornien. Im Jahr 2021 gingen dort elf neue Tankstellen in Betrieb.

    Die Internetseite H2stations.org weist nach Unternehmensangaben alle Arten von Wasserstoff-Tankstellen aus, sowohl in Betrieb befindliche, geplante als auch stillgelegte, und stellt dazu interaktive Karten zur Verfügung. Hinzu kommen Daten zur Entwicklung der Wasserstoff-Infrastruktur und Statistiken. Die zugrunde liegende Datenbank wird laut LBST seit 2005 gepflegt und fortlaufend aktualisiert. Sie enthält detaillierte Informationen zu mittlerweile fast 1.500 Tankstellen weltweit.

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    Projekt Greater4H: H2-Tankinfrastruktur zwischen Hamburg und Oslo

    News vom 25.01.2022 von Johannes Reichel

    Städte und Regionen in Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen und sechs Unternehmen wollen ein Netz von Wasserstofftankstellen zwischen Hamburg und Oslo schaffen. Quantron als Partner dabei.

    Die Einführung von Wasserstofffahrzeugen kann durch die Etablierung von entsprechender Tankinfrastruktur gefördert werden. Die „String Megaregion“ – ein Zusammenschluss von Städten und Regionen in Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen – geht genau diesen Weg. Um das Problem der Tankinfrastruktur zu lösen, haben die String-Mitglieder und sechs private Unternehmen eine länderübergreifende öffentlich-private Partnerschaft initiiert, die Investitionen in Wasserstofftankinfrastruktur mit EU-Geldern unterstützen soll. Dafür beantragen sie gemeinsam Mittel aus der EU/CEF-Förderung. Wenn das Projekt „Greater4H“ den Zuschlag erhalten sollte, könnte es die Entwicklung von Wasserstofffahrzeugen in der gesamten Megaregion beschleunigen und Nordeuropa zum globalen Vorreiter beim grünen Wandel des Straßenverkehrs machen.

    Quantron liefert Fahrzeuge

    Gebaut und betrieben werden die Wasserstofftankstellen von den privaten Partnern Everfuel (DK), Hynion (NO) und GP Joule (DE). Quantron (DE) wird Wasserstofffahrzeuge in unterschiedlichen Gewichtsklassen liefern und übernimmt die notwendige Entwicklung von finanziellen und marktbasierten Anreizen mit dem Ziel der Steigerung der Nachfrage nach Wasserstoff-Lkw. Darüber hinaus sind Ørsted (DK) und Renova (SE) als assoziierte Partner Greater4H beigetreten. Die 13 öffentlichen Mitglieder von String werden das Projekt unterstützen, indem sie soweit möglich ihre Regulierungen in Bezug auf die Auslieferung von Wasserstoffinfrastruktur harmonisieren.

    Das Projekt wurde unter der String-Führung des Lands Schleswig-Holstein entwickelt. Europaminister Claus Christian Claussen zufolge ist „Emissionsfreiheit im Verkehrssektor nur mit einer emissionsfreien Ladeinfrastruktur möglich. Wenn wir mit Greater4H erfolgreich sind, ist das ein großer Schritt für den grünen Wandel und würde beispielhaft demonstrieren wie eine volle Dekarbonisierung des Straßenverkehrs erreichbar ist“.

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    Wasserstoff-Infrastruktur: Hyundai wird Teil von H2 Mobility

    News vom 05.08.2021 von Redaktion (allg.)

    Seit 2015 baut und betreibt H2 Mobility das Wasserstoff-Tankstellennetz in Deutschland.

    Hyundai Motor hat am 5. August bekanntgegeben, Gesellschafter bei H2 Mobility zu werden, einem Unternehmen, das sich den flächendeckenden Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland auf die Fahnen geschrieben hat. Die Hyundai Motor Company will sich laut einer Pressemitteilung durch die Hyundai Motor Deutschland GmbH in der Gesellschafterversammlung vertreten lassen. Hyundai sei damit der siebte Gesellschafter neben den Gründungsmitgliedern Total, Shell, OMV, Linde, Air Liquide und Daimler, heißt es.

    Hyundai ist nach Firmenangaben bereits seit 2017 assoziierter Partner der H2 Mobility. Mit der Unterzeichnung des Gesellschaftervertrags wolle man erneut sein Engagement für die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie unterstreichen, so das südkoreanische Unternehmen. Für Hyundai spielten sowohl Wasserstoff als auch der deutsche Markt eine entscheidende Rolle.

    Michael Cole, Präsident und CEO von Hyundai Motor Europe:

    „Durch die Kombination unserer Erfahrung im Bereich der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie und der langjährigen Erfahrung von H2 Mobility in der Entwicklung von Wasserstoff-Infrastrukturen eröffnet uns diese Partnerschaft neue Möglichkeiten zur Schaffung eines sauberen Wasserstoff-Ökosystems.“

    91 Wasserstoff-Tankstellen deutschlandweit

    Seit 2015 baut und betreibt H2 Mobility der Mitteilung zufolge das Wasserstoff-Tankstellennetz in Deutschland. Als nach Eigenangaben weltweit größter Betreiber verantwortet das Unternehmen aktuell 91 Wasserstoff-Tankstellen, die meisten davon in Deutschland in den Ballungsräumen Hamburg, Berlin, Rhein-Ruhr, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart und München sowie an den angrenzenden Autobahnen. Weitere zwei Tankstellen seien in der Planungsphase, zehn in der Genehmigungsphase, heißt es. Drei stehen kurz vor der Inbetriebnahme.

    An allen H2 Mobility-Stationen können der Mitteilung zufolge Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge – Pkw und leichte Nutzfahrzeuge – mit 700 bar befüllt werden, an einer wachsenden Anzahl auch mittelschwerere Nutzfahrzeuge mit 350 bar. Um auch der steigenden Zahl von größeren Nutzfahrzeugen wie Bussen, Müllfahrzeugen, Kehrmaschinen und Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb gerecht zu werden, sollen zukünftige Stationen, eine Wasserstoffbetankung neben 700 von vorneherein auch mit 350 bar erlauben.

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    Schweiz: Tankstellen-Infrastruktur mit grünem Wasserstoff

    News vom 27.09.2019 von Christine Harttmann

    EIn Förderverein in der Schweiz will sukzessive eine Wasserstofftankstellen-Infrastruktur im Land schaffen. dahinter steckt ein Förderverein, an dem mehrere Unternehmen beteiligt sind.

    Die Schweiz zieht ein Netz von Wasserstofftankstellen hoch. Parallel zur Erstellung des Netzes haben die teilnehmenden Betriebe bereits angefangen, ihre Fuhrparks auf H2-betriebene Fahrzeuge umzustellen, damit von Anfang an die Rentabilität der Tankstellen sichergestellt werden kann. Produziert wird der CO2-neutrale Wasserstoff in einem Wasserkraftwerk. Das Ingenieurbüro Haas Engineering war von Anfang an in dieses Vorhaben involviert und erbrachte alle zur Wasserstoff-Produktion notwendigen Ingenieurdienstleistungen. Friedrich Haas, Geschäftsführer der Haas Engineering GmbH & Co. KG, erklärt dazu:

     „Viele Betriebe haben erkannt, dass Wasserstoff großes Potential für eine klimafreundliche Produktion bietet. So wird der Energieträger etwa in der Stahl- und Metallindustrie, bei der Glasherstellung oder bei der Siliziumproduktion genutzt.“

    Während der Einsatz in der Industrie bereits zum Alltag gehört, wird er im Bereich der Mobilität noch skeptisch betrachtet. Ein Grund dafür ist unter anderem das lückenhafte Tankstellennetz, aufgrund dessen bisher noch keine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff gewährleistet ist. Ein weiteres, finanzielles Hindernis stellt die sogenannte EEG-Umlage dar, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bei der Herstellung von H2 anfällt. Im Gegensatz dazu wird die batteriebetriebene Elektromobilität durch Kaufprämien subventioniert.

    Auch in der Schweiz spielte die Nutzung von Wasserstoff in der Mobilität bisher nur eine unbedeutende Rolle, bis die Coop Genossenschaft, ein dort ansässiger, europaweit tätiger Handelskonzern, im Jahr 2008 beschloss, bis spätestens 2023 CO2-neutral zu werden. Das Unternehmen integrierte zunächst sechs Lkw mit Batterieantrieb in die betriebseigene Flotte. Dazu erklärt Jörg Ackermann, der bei Coop für den energietechnischen Wandel mit verantwortlich ist:

    „Die Anforderungen an unsere Fahrzeuge waren sehr hoch: Sie mussten in der Lage sein, einen Diesel-LKW mit Anhängerbetrieb der 34-Tonnen-Klasse und identischem Leistungsvermögen zu ersetzen, sprich: in erster Linie eine ähnliche Reichweite generieren. Dies konnten gewöhnliche Elektrofahrzeuge bisher nicht leisten.“

    2013 stieß Ackermann 2013 auf die Wasserstofftechnologie, die in der Schweiz bis dato kaum praxiserprobt war. Um gemeinsam den Aufbau eines flächendeckenden Wasserstoffnetzes voranzutreiben sowie in Kooperation mit den zuständigen Behörden die notwendigen regulatorischen Grundlagen zu erarbeiten, führte Coop verschiedene Partner und Forschungsanstalten zusammen. Aus diesen Bemühungen heraus entstand im November 2016 die erste Wasserstofftankstelle in der Schweiz, die von einem nahen, CO2-neutralen und schadstofffreien Wasserkraftwerk versorgt wird.

    2018 folgte die Gründung des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz mit heute 17 Mitgliedsunternehmen, dem Ackermann als Präsident vorsteht. Zu den am Projekt beteiligten Unternehmen zählt auch Haas Engineering, das bereits vor 20 Jahren erste Pläne für H2-betriebene Industrie- und Mobilitätsanlagen erfolgreich umsetzte. Das Schweizer Projekt nimmt auch für die erfahrenen Ingenieure von Haas Engineering eine Sonderrolle ein, da eine ungewohnte Ausgangslage vorliegt. Dies betrifft insbesondere die gesetzlichen Richtlinien und Genehmigungsverfahren für die Elektrolyseanlagen und Tankstellen.

    Doch mit dieser ersten einzigen Tankstelle gab sich der Schweizer Förderverein nicht zufrieden, wie Ackermann sich erinnert:

    „Die Umrüstung des Fuhrparks auf wasserstoffbetriebene Fahrzeuge lohnt sich nur, wenn die Infrastruktur flächendeckend vorhanden ist. Damit sich ein solches Tankstellennetz jedoch rentiert und ausgelastet ist, müssen wiederum genügend Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein, die mit Wasserstoff betrieben werden.“

    Der Förderverein hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2023 ein flächendeckendes Wasserstofftankstellennetz in der Schweiz aufzubauen. Die aktuell 17 Mitgliedsunternehmen betreiben bis jetzt zusammen insgesamt 2.000 konventionelle Tankstellen und einen Fuhrpark mit circa 4.000 schweren Nutzfahrzeugen. Dadurch ist der Verein in der Lage, die notwendige Infrastruktur mit einem vergleichsweise moderaten Aufwand selbst zu etablieren und diese durch einen eigenen Fuhrpark auch wirtschaftlich zu nutzen. Auf diese Weise entsteht wiederum ein Anreiz für andere Unternehmen und Privatpersonen, ebenfalls auf mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge umzusteigen.

    Eine Hürde, die der Förderverein zu meistern hatte, war ein Mangel an Lastkraftwagen, die den Leistungsanforderungen der Unternehmen entsprachen. Dafür arbeitete der Verein eng mit der H2 Energy AG zusammen, welche wiederum eine Kooperation mit Hyundai Motor einging. Im Rahmen dieser Kooperation wird der südkoreanische Hersteller bis 2023 circa 1.000 wasserstoffbetriebene Lastkraftwagen der 34-Tonnen-Klasse an die Mitgliedsunternehmen in der Schweiz liefern. Durch diese Vorgehensweise schließt sich ein CO2-neutraler, für alle beteiligten Unternehmen wirtschaftlicher Wasserstoffkreislauf von der Herstellung des Energieträgers am Wasserkraftwerk über den Transport zur Tankstelle mittels brennstoffzellenbetriebener Fahrzeuge bis zur schadstofffreien Nutzung im betriebseigenen Fuhrpark.

    Während Unternehmen in der Schweiz bereits einen wichtigen Schritt in Richtung CO2-Neutralität im Verkehr gemacht haben, steht Deutschland erst am Anfang der Entwicklung, wie Haas bemerkt:

     „Deutschland und die Schweiz unterscheiden sich vor allem in steuerlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Die CO2-freie Mobilität wird in der Schweiz vorteilhafter behandelt als hierzulande. Außerdem sind die Genehmigungsverfahren für die notwendigen Anlagen kürzer, was die Umsetzung der Projekte vereinfacht.“

    In den vergangenen Monaten ist jedoch ein zunehmendes Interesse der Öffentlichkeit an der Brennstoffzellenthematik und der CO2-Freiheit zu bemerken. So wurden erst kürzlich beim vom Bundeswirtschaftsministerium ausgelobten Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ zahlreiche Projekte ausgezeichnet, die sich im industriellen Maßstab mit Wasserstofftechnologien befassen. Friedrich Haas hofft:

    „Wenn diese Stimmung anhält und langfristig die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden, stehen die Chancen für ein Projekt wie in der Schweiz durchaus gut. Dies setzt aber voraus, dass sich einerseits Investoren finden, um die notwendigen Technologien voranzutreiben, und andererseits Unternehmen bereit stehen, die gewillt sind, solche Projekte zu unterstützen und mitzutragen.“

    Ackermann ist mit dem bisherigen Projektverlauf in der Schweiz sehr zufrieden:

     „Aus meiner Sicht hat das System dann dauerhaft Erfolg, wenn ausschließlich grüner Wasserstoff eingesetzt, ein privatwirtschaftlicher Ansatz verfolgt und die Wirtschaftlichkeit für alle Beteiligten sichergestellt wird.“

    Was bedeutet das?

    Deutschland scheint aktuell rechts und links von der Geschichte überholt und abgehängt zu werden: Während man hierzulande mühevoll ein Wasserstofftankstellennetz für einige wenige Pkw aufbaut, sorgt man in der Schweiz gleich zu Beginn für Nachfrage und Kapazitäten, indem man das Thema über den Lkw einsteuert. Und bei den Eidgenossen scheint es ein vielfaches einfacher zu sein, ein Konsortium zu gründen, um das Thema mit verschiedenen Interessenten weiterzutreiben. Wenn sich dann zusätzliche Lkw- und (gern auch private) Pkw-Kunden finden, umso besser. Doch die Infrastruktur und der Transport stehen, womit das Thema Brennstoffzelle bei den Eidgenossen in viel kürzerer Zeit viel besser etabliert sein dürfte als in Deutschland.

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    Wasserstofftankstellen: Ausbau der Infrastruktur geht weiter

    News vom 17.10.2017 von Christine Harttmann

    Im Oktober nehmen gleich drei neue H2-Tankstellen ihren Betrieb auf: an der Rastanlage in Bad Rappenau, am Flughafen Köln/Bonn und in München.

    Am Flughafen Köln/Bonn hat am 17. Oktober 2017 Total gemeinsam mit Linde eine Wasserstofftankstelle eröffnet. Den Betrieb übernimmt H2 Mobility. Damit kommt der Ausbau der Infrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge weiter in Gang, für den eigens die Clean Energy Partnership (CEP) ins Leben gerufen wurde. Die Initiative hat sich das Ziel gesetzt, in Deutschland ein Netz von 50 Wasserstofftankstellen aufzubauen. Um dies zu fördern hat das Bundesverkehrsministerium das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) aufgelegt, das nun auch die H2-Station in Köln mit 1,3 Millionen Euro bedacht hat.

    Auch andernorts schreitet der Ausbau der H2-Infrastrutur voran. So hat nur einen Tag vor der Station in Köln/Bonn an der A6 der 24-Total Autohof Bad Rappenau Nord sein Portfolio um eine Wasserstofftankstelle erweitert, die erste an einer Rastanlage in Baden-Württemberg. Feierliche Eröffnung der von Air Liquide betriebenen Anlage war am 16. Oktober 2017. An der Rastanlage führen gleich zwei wichtige Fernstraßenverbindungen, Paris-Prag und Hamburg-Mailand, vorbei, weshalb sich in der Vergangenheit bereits einige Anbieter alternativer Antriebstechnologien dort ansiedelten. So eröffnete Tesla in Rappenau 2013 acht seiner der ersten Supercharger-Schnellladestationen. Daneben baute Allego einige seiner Elektroschnellladestationen auf. Für den emissionsarmen Betrieb von Kühlfahrzeugen installierte Nomad Power dort einige Elektroanschlüsse und Geolog sowie Progas stellten Autogasstationen auf. Eine dritte neue Wasserstoff-Tankstation steht in München kurz vor der Eröffnung. Als Termin ist der 18. Oktober 2017 anberaumt.

    Alle drei Stationen sollen in Zukunft durch das Joint-Venture H2 Mobility betrieben werden, in dem sich die Unternehmen Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total zusammengeschlossen haben, um mit Unterstützung der Bundesregierung bis 2023 ein Netz von bis zu 400 Tankstellen aufzubauen. Die Tankstelle am Flughafen Köln/Bonn verfügt über einen Versorgungsspeicher mit einer Fassungsmenge von bis zu 370 Kilogramm Wasserstoff, was rund 90 Fahrzeugbetankungen entspricht. Neben der 700-bar-Zapfsäule ist eine Vorrichtung für eine optionale 350-bar-Zapfsäule für Busbetankungen vorinstalliert.

    Die Air Liquide-Tankstelle in Bad Rappenau ist die bundesweit zweite H2-Station auf einem Autohof. Sie hat eine Tageskapazität von 200 Kilogramm Wasserstoff und kann täglich bis zu 40 Brennstoffzellenfahrzeuge betanken. Der Betankungsvorgang dauert drei bis fünf Minuten, die durchschnittliche Reichweite der betankten Fahrzeuge liegt bei 500 Kilometern. Bau und Betrieb dieser H2-Station am Buchäckerring wurden vom Bundesverkehrsministerium mit rund 900.000 Euro gefördert.

    Der Aufbau von Lade-, und Tank-Infrastrukturen für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sei eine wichtige Voraussetzung, diesen Fahrzeugen in Deutschland zum Erfolg zu verhelfen, äußerte Thorsten Herbert, Bereichsleiter Verkehr und Infrastruktur NOW. Dies wiederum sei zwingend notwendig, um die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich zu reduzieren.

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