Toll Collect: Praxistest abgeschlossen - Fehlerquote von 0,4 Prozent

Toll Collect präsentierte heute in Köln die Ergebnisse seines umfangreichen Funktionsdemonstration für das gesamte Mautsystem. Abgedeckt wurde der gesamte Prozess vom OBU-Einbau, über die Erfassung bis hin zur Abrechnung. Laut Toll Collect seien 99,6 Prozent der durchfahrenen Autobahnabschnitte seien korrekt erfasst worden.
Redaktion (allg.)
„Die Praxis hat gezeigt, dass die Fahrzeuggeräte funktionieren.“ Das sagte Christoph Bellmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Toll Collect GmbH, heute in Köln vor Vertretern des Speditions- und Transportgewerbes. Die Veranstaltung bildete den Abschluss einer Funktionsdemonstration der automatischen Mauterfassung, die Toll Collect mit 41 Lkw aus 25 Speditionen durchgeführt hatte. Über zwei Wochen waren die Fahrzeuge kreuz und quer durch Deutschland gerollt und hatten dabei rund 139.000 Autobahnkilometer zurückgelegt – diese Strecke entspricht mehr als drei Äquatorumrundungen. Im Rahmen dieser Funktionsdemonstration hatte das Unternehmen den Teilnehmern erstmals den gesamten Prozess vom Einbau eines Fahrzeuggerätes bis hin zur Rechnungsstellung präsentiert. „Die korrekte Mautaufstellung ist für die Nutzer der entscheidende Nachweis für die Funktionstüchtigkeit unseres Systems“, sagte Bellmer. „Diesen Nachweis haben wir erbracht.“ 99,6 Prozent der durchfahrenen Autobahnabschnitte seien korrekt erfasst worden. Damit hat Toll Collect bereits die für das Jahr 2006 geforderte Erfassungsquote von 99 Prozent erreicht. Darüber hinaus hätten die Teilnehmer wichtige Vorschläge zur Ergonomie – die Verbesserung der Schnittstelle zwischen Nutzer und Fahrzeuggerät – gemacht, die in einer neuen Software-Version der Geräte umgesetzt sein werden. Für die Funktionsdemonstration hatte Toll Collect 41 Fahrzeuge des Transportgewerbes mit Fahrzeuggeräten ausgerüstet und im regulären Transportbetrieb vom 8. Mai 2004 bis zum 21. Mai 2004 unter Praxisbedingungen beobachtet. Sämtliche Arbeitsschritte von der Registrierung eines Fahrzeuges über den Einbau eines Fahrzeuggerätes und dessen Funktion im Fahrbetrieb bis hin zur Rechnungsstellung wurden dabei durchlaufen. Ein Beifahrer beobachtete das Fahrzeuggerät im Betrieb und protokollierte alle Fahrten im Inland. In der vergangenen Woche erhielt jede teilnehmende Spedition ihre individuelle Muster-Mautaufstellung (Rechnung) mit einem Einzelfahrtennachweis – nur bezahlt werden muss diese Mautaufstellung nicht. Die 25 teilnehmenden Speditionen aus Deutschland, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden hatten sich zur Teilnahme an der Funktionsdemonstration bereit erklärt. Sie sind einer Einladung von BGL (Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung), DSLV (Deutscher Speditions- und Logistikverband), B.W.V (Bundesverband Werkverkehr und Verlader), AMÖ (Bundesverband Möbelspedition), IRU (International Road Transport Union) und LTV (Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes) gefolgt. Auch ein unabhängiger Sachverständiger hatte sich im Mai von der Funktionstüchtigkeit der Fahrzeuggeräte überzeugt. Er testierte, dass Toll Collect die Voraussetzungen für den Masseneinbau der Fahrzeuggeräte geschaffen hat. Bis zum Start des Mautsystems zum 1. Januar 2005 will das Unternehmen nun 500.000 Erfassungsgeräte in die Lkw des Transportgewerbes aus Deutschland und dem benachbarten Ausland einbauen. Die Geräte sind in ausreichender Stückzahl produziert und die für die Personalisierung und den Masseneinbau notwendige Infrastruktur steht. Über 170.000 Bestellungen sind bei Toll Collect bereits eingegangen. Das im März angekündigte Bonusprogramm für Nutzer, die sich zügig für den Austausch ihrer Fahrzeuggeräte entscheiden, läuft noch bis Ende Juni. Eine Zahlung von 250 Euro je Gerät erhält, wer seinen Bonusgutschein rechtzeitig einlöst und die bereits vorhandenen OBUs gegen neue austauschen lässt. In dieser Woche startet der Versand an die autorisierten Servicepartner, die den Einbau vornehmen. Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Masseneinbaus der Fahrzeuggeräte haben Bund und Toll Collect kürzlich vereinbart, auf die Mautvorauszahlung in Höhe von 300 Euro zu verzichten. Die Vorauszahlung wäre dem Nutzer für das jeweilige Fahrzeuggerät gutgeschrieben und auf die künftige Maut angerechnet worden. Der Einbauprozess ist nun durch den Wegfall der Mautvorauszahlung vereinfacht. Parallel zur erfolgreichen Erprobung der Fahrzeuggeräte laufen die Tests des Gesamtsystems auf Hochtouren. Christoph Bellmer: „Wir prüfen derzeit das komplette System auf Herz und Nieren.“ Hier bestätigen sich die bekannten Lücken, für die Toll Collect bereits neue Lösungen entwickelt hat. „Grundsätzlich Neues haben wir nicht gefunden, und für die notwendigen Korrekturen gibt es einen umfangreichen Aktionsplan, den wir im Detail mit Lieferanten und dem Auftraggeber abgestimmt haben“, so Bellmer.
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