Das Jahr 2024 war geprägt von einem ungebrochen hohen Bedarf an Straßentransporten – trotz saisonaler Schwankungen im vierten Quartal. Europaweit stieg das Angebot an Fracht auf dem Timocom-Marktplatz im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 92 Prozent. Besonders Branchen wie E-Commerce, Einzelhandel und Produktion sorgten für eine enorme Nachfrage, während Unternehmen ihre Lagerbestände auffüllten und grenzüberschreitende Transporte organisierten.
Das zeigt das jüngst veröffentlichte Transportbarometer von Timocom, einem digitalen Marktplatz für Transporte. Trotz deutlicher Nachfragezuwächse bleiben die Akteure der Branche skeptisch, insbesondere in Deutschland.
Besonders stark profitierte der Statistik zufolge der deutsche Binnenverkehr vom Wachstum. Im Jahresverlauf 2024 konnte in Deutschland ein Anstieg der Frachteingaben um 70 Prozent im Vergleich zu 2023 verzeichnet werden. Selbst im vierten Quartal, das von einer stagnierenden Wirtschaft geprägt war, stiegen die Angebote gegenüber dem Vorjahr um 59 Prozent.
„Einige Speditionen und Frachtführer konnten von dem Weihnachtsgeschäft profitieren, insgesamt schaut der Bereich Transport und Logistik aber pessimistisch auf die kommenden Monate“, kommentiert Gunnar Gburek, Head of Business Affairs bei Timocom.
Nachfrage trifft auf begrenzte Kapazitäten
Obwohl die Frachtnachfrage Rekorde brach, blieben die verfügbaren Lkw-Kapazitäten begrenzt. Timocom meldet einen Rückgang der Laderaumangebote um 12 Prozent im Vergleich zu 2023. Als Hauptgründe nennt Gburek den anhaltenden Fahrermangel und die gestiegenen Kosten, die Unternehmen oft nicht an ihre Kunden weitergeben konnten. Die Angebots- und Nachfragesituation verschob sich deutlich zugunsten der Fracht: Im vierten Quartal lag der Frachtanteil konstant über 70 Prozent.
Der Fahrermangel dürfte auch 2025 eines der drängendsten Themen bleiben. Laut einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft planen nur Unternehmen aus wenigen Branchen, verstärkt neue Mitarbeiter einzustellen. Speditionen zählen mit dazu. Sie hoffen, durch den Ausbau ihrer Personalressourcen besser auf die Marktentwicklungen reagieren zu können.
Steigende Preise belasten Transportkunden
Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage trieb die Preise für Transporte nach oben. Nach Angaben von Timocom lagen die Transportpreise in Europa im vierten Quartal 2024 durchschnittlich zwischen 1,44 Euro und 1,74 Euro pro Kilometer. Kurz vor Weihnachten stiegen die Preise sogar um 20 Prozent an. Innerhalb Deutschlands bewegten sich die Preise zwischen 1,60 Euro und 1,86 Euro pro Kilometer. Der Preisanstieg war maßgeblich durch die gestiegenen Diesel- und Mautkosten getrieben.
Gefragte Fahrzeugtypen im Jahr 2024
Die am häufigsten nachgefragten Transporteinheiten waren Curtainsider beziehungsweise Tautliner, die in 60,3 Prozent aller Angebote angefordert wurden. Auf den weiteren Plätzen folgen Megatrailer und Jumbo-Lkw mit 18,6 Prozent sowie Thermotrucks und Kühlaufleger mit 13,2 Prozent. Dies zeigt, dass die Nachfrage nach vielseitigen und spezialisierten Transportmitteln kontinuierlich steigt.
Prognose für 2025: Verhaltener Optimismus
Die Analysten von Transport Intelligence prognostizieren ein reales Wachstum des europäischen Straßengüterverkehrs um 2,0 Prozent im Jahr 2025, mit einem Marktwert von über 436 Milliarden Euro. Timocom erwartet einen anhaltend hohen Bedarf auf dem Spotmarkt, da langfristige Verträge in der unsicheren wirtschaftlichen Lage eher gemieden werden.
„Aufgrund der dieses Jahr einen Monat später liegenden Osterfeiertage wird der Bedarf erst wieder zum April anziehen, sodass der Frachtanteil dann über 70 Prozent steigen wird. Die Transportpreise werden mit steigender Nachfrage ebenfalls zulegen, nicht zuletzt, um die deutlich gestiegenen Kosten der CO2- und Maut-Abgaben zu kompensieren.“, sagt Gunnar Gburek.
Allerdings bleibt die Stimmung in Deutschland gedämpft. Das ifo-Institut meldet, dass nur jedes achte Unternehmen bessere Geschäfte erwartet. Die Hoffnung der Logistikbranche ruht auf einer stabilen Entwicklung des europäischen Marktes. Dennoch bleibt abzuwarten, ob auch die stark binnenmarktorientierten deutschen Logistiker davon profitieren können.
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