Tarifstreit: Gewerkschaft Verdi fordert deutlich mehr Geld für Postboten

In der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Post AG intensiviert die Gewerkschaft ihre Warnstreiks und ruft in mehreren Städten zu Protestkundgebungen auf.

In vielen Brief- und Paketzentren der Deutschen Post läuft heute nichts - die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will das Unternehmen in der Traifauseinandersetzung unter Druck setzen. (Foto: Deutsche Post AG)
In vielen Brief- und Paketzentren der Deutschen Post läuft heute nichts - die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will das Unternehmen in der Traifauseinandersetzung unter Druck setzen. (Foto: Deutsche Post AG)
Christine Harttmann

In der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Post AG ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) am heutigen Montag und morgigen Dienstag die Beschäftigten bundesweit zu Warnstreiks auf. Laut einer Pressemeldung erstrecken sich Arbeitsniederlegungen auf ausgewählte Betriebe aller Arbeitsbereiche, also die Brief- und Paketzentren sowie die Zustellung. Begleitet werden die Warnstreiks von Protestkundgebungen in insgesamt zehn Städten.

Die Verhandlungsführerin und stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis stellte in einer Verlautbarung gegenüber der Presse klar:

„Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet.“

Für die Gewerkschafterin ist nicht nachvollziehbar, dass „ein derartig erfolgreiches Unternehmen“ die Reallohnverluste der Beschäftigten infolge der Inflation nicht ausgleichen möchte. Kocsis machte deutlich:

„Unsere Mitglieder gehen auf die Straße, weil sie sich schlichtweg keinen Kaufkraftverlust leisten können.“

Bei der DP AG sind fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen liegt Verdi zufolge zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese Tarifbeschäftigten seien im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Teil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen. Die letzte Tariferhöhung die Post-Beschäftigten vor einem Jahr lag bei zwei Prozent.

Jetzt fordert Verdi für die Tarifbeschäftigten im Unternehmen eine Entgelterhöhung von 15 Prozent. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden. Begleitet werden die Arbeitsniederlegungen am Montag, 6. Februar 2023, von Streikkundgebungen in Berlin, Rostock und München sowie am Dienstag in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken, Polch (Koblenz), Nürnberg, Frankfurt/Main und Stuttgart.

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