Studie: Mautkosten steigen auf Kurzstrecken drastisch
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04.09.2018
Christine Harttmann
Mehr als 450.000 Transportverbindungen hatte der als Einkaufsgemeinschaft agierende Verbund für die Untersuchung analysiert. Dabei zeigte sich, dass die Mautkosten im Durchschnitt zwar nur um 5,4 Prozent steigen, die Spediteure für Strecken in bestimmten Regionen aber bis zu 25 Prozent mehr zahlen müssten. Insbesondere im Nahverkehr, so das Ergebnis der Untersuchung, erhöhen sich die Kosten sogar noch deutlich stärker.
„Bisher gab es viele Spekulationen, wie hoch die durch die Mautausweitung entstehenden Mehrkosten ausfallen. Mit unserer Studie liefern wir zuverlässige Angaben“, sagte Daniel Markus, Leiter des Bereichs Elvis Consulting.
Bisher mussten sich Spediteure mit Schätzungen auf Grundlage nationaler Durchschnittswerte zufriedengeben. Diese bergen die Gefahr, dass Kosten im Einzelfall deutlich abweichen. Denn je nach Region ist der Anteil an Land- und Bundesstraßen im Verhältnis zur gesamten Straßeninfrastruktur unterschiedlich stark ausgeprägt. Deutlich wird dies im Vergleich einzelner Verbindungen: Während die Kosten auf der Strecke zwischen Bremen und Berlin um ein Prozent steigen, müssen Spediteure für eine Fahrt zwischen dem Saarland und Baden-Württemberg 25 Prozent mehr zahlen. „Die zum Teil drastischen Unterschiede haben auch uns überrascht“, so Markus. Insgesamt sei der Anteil an mautpflichtigen Strecken den Berechnungen zufolge bundesweit um durchschnittlich 4,98 Prozent gestiegen.
Die Studie habe auch gezeigt, dass der Nachverkehr von der Mautausweitung besonders stark betroffen sei, so Elvis. Der Analyse zufolge steigen die Kosten für Transporter mit einem Radius von 25 Kilometern im Durchschnitt um 87 Prozent. Im Umkreis von 100 Kilometern betrage der Mehraufwand im Mittel noch 26 Prozent. Erst ab einer Entfernung von circa 500 Kilometern stagnieren die Zusatzkosten der Studie zufolge bei durchschnittlich fünf Prozent.
Grundlage der Ergebnisse ist eine Analyse der Einzelverbindungen auf den innerdeutschen Transportlinien. Insgesamt 1,3 Millionen Berechnungen hatte Elvis dafür angestellt. Alle 1.225.576 deutschen Straßen hatte der Verbund in ein Cluster eingeteilt, das aus 670 dreistelligen Postleitzahlgebieten besteht. Anschließend wurde für jedes Cluster der geographische Mittelpunkt bestimmt und die Entfernung der einzelnen Zentren zueinander berechnet. „Mithilfe des Modells können wir die Mautkosten für jede einzelne Verbindung exakt bestimmen“, sagt Markus.
Für die anstehende Erhöhung der Mautgebühren ab 2019 aktualisiert das Elvis-Consulting-Team in den nächsten Wochen die Berechnungen. Die gesamte Studie mit den bisherigen Ergebnissen können Unternehmen bei Elvis bestellen und ergänzende individuelle Mautanalysen in Auftrag geben.
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