Studie: LNG-Schiffe und ihr schmutziges Geheimnis
Anhand von Infrarotbildern belegt Transport & Enviroment (T&E), wie unverbranntes Methan von LNG-Schiffen freigesetzt wird. Wie die NGO, die immer wieder Kampagnen für sauberen Verkehr initiiert, berichtet, wurden die Untersuchungen an einem klaren Novembertag im Hafen von Rotterdam durchgeführt. Die modernen Infrarotkameras, die dabei eingesetzt wurden, waren mit einem speziellen Filter zur Erkennung von Kohlenwasserstoffgasen ausgestattet.
Bei ihrer Untersuchung stellte die NGO eigenen Angaben zufolge bei zwei Schiffen „eindeutig signifikante Methanemissionen“ fest. TCHD Consulting, ein Beratungsunternehmen für optische Gasbilder, habe ein Peer-Review der Bilder eines Containerschiffes durchgeführt und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Aufnahmen in der Atmosphäre über dem Schiff intensive unverbrannte Kohlenwasserstoffemissionen zeigen. Auch bei einem Bagger, der zur Reinigung von Schifffahrtswegen eingesetzt wird, dokumentierten die Bilder unverbrannte und nur teilweise verbrannte Emissionen.
Lecks und Leckagen treten in der gesamten Erdgasversorgungskette auf, weshalb der der Treibstoff LNG immer wieder in der Kritik steht. Über einen 20-Jahres-Zeitraum sind seine Auswirkungen auf das Klima etwa 20 mal so hoch, wie die von CO2. Weil aus Schiffmotoren immer wieder Leckagen entstehen, bezeichnet T&E seine Verwendung im Seeverkehr als besonders problematisch. Nach Angaben der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) entweicht je nach Motor schätzungsweise zwischen 0,2 Prozent und über drei Prozent des fossilen Gases aus dem Verbrennungsprozess und wird direkt in die Atmosphäre abgegeben. Die NGO kritisiert, dass daher etwa 80 Prozent des LNG in einem Motor verbrannt werde, dessen Gesamttreibhausgasemissionen schlechter seien, als die herkömmlicher Motoren. Delphine Gozillon, Referentin für Schifffahrt bei T&E, spricht von einem „schmutzigen Geheimnis“.
„Die europäische Politik fördert LNG-Schiffe und bindet uns damit an eine Zukunft mit fossilem Gas. Die Schiffe mögen grün gestrichen sein, aber unter der Oberfläche ist die Wahrheit, dass die meisten LNG-Schiffe, die heute auf dem Markt sind, klimaschädlicher sind als die fossilen Schiffe, die sie ersetzen sollen.“
Jüngste T&E-Analysen zeigen, dass über zwei Drittel der neuen Schiffe ab 2025 mit LNG betrieben werden könnten. Nun warnt die NGO davor, dass damit der Anteil von fossilem LNG von heute geschätzten sechs Prozent bis 2030 auf über ein Fünftel aller Schiffskraftstoffe in Europa ansteigen werde. Damit werde die Nutzung fossiler Kraftstoffe bis in die 2040er Jahre festgeschrieben.
Delphine Gozillon schloss:
„Wir befinden uns in einer Klimakrise. Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Methan in die Atmosphäre zu blasen. Unsere Untersuchung ist nur eine kleine Stichprobe, aber sie sollte den politischen Entscheidungsträgern als Warnung dienen. Mit der Förderung von LNG setzt sie auf das falsche Pferd. Wir sollten uns stattdessen auf wirklich grüne wasserstoffbasierte Lösungen konzentrieren.“
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