Studie: Die KEP-Branche boomt weiter

Der deutsche Paket-Markt ist 2017 um sieben Prozent gewachsen. Allerdings werden für die Anbieter Zusatzdienste immer wichtiger, sagt die Unternehmensberatung Kearney.
Deutscher Paket-Markt im Höhenflug: Jährlich mehr als drei Milliarden Sendungen im Jahr 2017. (Foto: obs/A.T. Kearney)
Deutscher Paket-Markt im Höhenflug: Jährlich mehr als drei Milliarden Sendungen im Jahr 2017. (Foto: obs/A.T. Kearney)
Christine Harttmann

„Der deutsche Markt für Kurier-, Express- und Paketdienste ist mit sieben Prozent in 2017 wieder deutlich gewachsen. Mittlerweile werden jährlich mehr als drei Milliarden Sendungen innerhalb und von/nach Deutschland verschickt. Bis 2020 erwarten wir einen Anstieg auf beinahe 3,8 Milliarden - dem explodierenden Online-Handel und einer guten wirtschaftlichen Lage sei Dank“, fasste Ferry Salehi, Partner in der Logistik- und Transportsparte bei A.T. Kearney, die Ergebnisse einer globalen Studie zusammen. Die internationale Managementberatung analysierte den Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP) für Deutschland analysiert und führte dafür mehr als 500 Interviews mit Industrieexperten. In dem aus den Ergebnissen resultierenden Lagebericht, benennt die Studie nun Trends und Potenziale für die Zukunft.

Die zunehmende Anzahl der Sendungen beschere der Branche ein Umsatzhoch von 13,3 Milliarden Euro. Dabei werde in Deutschland vor allem international immer mehr verschickt – für Standardsendungen ist der Umsatz um neun Prozent gestiegen, der Absatz um acht Prozent. Dennoch dominieren weiterhin die nationalen Sendungen mit einem Umsatzanteil von 63 Prozent und einem Absatzanteil von 88 Prozent.

Den Analysten zufolge gehören Unternehmen der KEP-Branche in Deutschland noch immer oft zu den Standard-Dienstleistern. Wollen Anbieter weiterhin am Boom verdienen, werden Zusatzdienste immer wichtiger. Sie müssten sich dafür viel stärker von der Konkurrenz abheben, ihre Bindung zu den Kunden stärken und vor allem ihre Kosten im Griff behalten.

Die Studie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass der Paket-Boom langfristige Auswirkungen auf den Markt haben wird. Der Manager und Transportexperte Jan Matuska warnt: „Nach mehreren Jahren fallender Durchschnittserlöse und steigender Absätze sind Kapazitätsengpässe entstanden. Das könnte künftig die Transportkosten in die Höhe treiben – neue Aufträge werden also selektiver angenommen.“ Matuska geht davon aus, dass die gestiegenen Kosten vor allem die Online-Händler und Endverbraucher treffen werden. Die Paketdienste könnten in Stoßzeiten Zuschläge erheben. Selbiges gilt für über- oder unterschrittene Sendungsmengen.

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