Streetscooter: Neues Modell kommt im Oktober

Im Oktober will der Streetscooter-Chef Jörg Sommer einen neuen Elektrotransporter präsentieren. Gleichzeitig soll die Suche nach Partnern und die Internationalisierung besonders in China und den USA vorangetrieben werden.

 

Erfolgreich im Wettbewerb: Jüngst hatte Streetscooter-Chef Jörg Sommer (rechts) die Auszeichnung Best of Mobility der Zeitschrift VISION mobility aus dem HUSS-VERLAG entgegengenommen von VDA-Geschäftsführer Martin Koers. Der "Work L" siegte in der Kategorie "Alternative powered commercial vehicles". | Foto: DPDHL
Erfolgreich im Wettbewerb: Jüngst hatte Streetscooter-Chef Jörg Sommer (rechts) die Auszeichnung Best of Mobility der Zeitschrift VISION mobility aus dem HUSS-VERLAG entgegengenommen von VDA-Geschäftsführer Martin Koers. Der "Work L" siegte in der Kategorie "Alternative powered commercial vehicles". | Foto: DPDHL
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Der neue Geschäftsführer der Deutsche-Post-Tochter Streetscooter hat für Oktober die Vorstellung eines neuen Elektrotransporters angekündigt, der dem Vernehmen nach mehr Komfort, wie etwa eine Klimaanlage und weitere Innovationen bieten soll und dessen Produktion derzeit im Werk Düren anläuft.

Bei Reichweite und Zuladung sieht der CEO dagegen keinen Handlungsbedarf. Generell sei der Streetscooter aber "kein Luxusgut, sondern ein Betriebsmittel". Man arbeite aber intensiv am Thema autonomes Fahren als Unterstützung im Depot und für die Fahrer, erklärte der Streetscooter-Chef in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Hier suche man derzeit Pilotanwendungen. Im Hinblick auf einen etwaigen Verkauf durch die Mutter Deutsche Post, erklärte Sommer, man sei derzeit im Gespräch mit diversen Partnern und Investoren und wolle ein "schlagkräftiges Konsortium" bilden. 

Kein Hersteller, sondern Plattform für Logistikdienstleistungen

Grundsätzlich sieht er die Marke aber nicht nur als Hersteller von Elektrotransportern, sondern will sie zur "führenden Plattform für Energie- und Logistikdienstleistungen" ausbauen. Das sei auch der Vorteil gegenüber angestammten Autoherstellern.

Zudem führte er die Erfahrung aus der fuhrparkseitigen Elektrifizierung von 700 Depots der Deutschen Post ins Feld. Das Interesse von Flottenbetreibern an einer Lösung aus einer Hand sei auch international groß, man neben dem wichtigen Kunden Deutsche Post in den nächsten Jahren die Kundschaft aber mehrheitlich bei anderen Anbietern der Post- und Logistikindustrie. 

"Der Markt für elektrische angetriebene Lieferfahrzeuge wächst weltweit so schnell wie kaum ein anderer Automobilmarkt", erklärte Sommer im Hinblick auf die erwachte etablierte Konkurrenz etwa von Renault, Volkswagen und Daimler.

Überhaupt will der neue Chef auch über die Expansion nach Fernost profitabel werden. Nach einem Großauftrag an den japanischen Lieferdienst Yamato über 500 Fahrzeuge hatte man zuletzt sogar ein Joint Venture zum Bau von E-Transportern mit der chinesischen Marke Chery bekanntgegeben.

Im Rahmen dessen will man ein gemeinsam entwickeltes Modell in der Klasse des mittelgroßen Work L in einem lokalen Werk in einer Stückzahl von bis zu 100.000 Exemplaren fertigen. Aus Sicht von Sommer sei das eher eine konservativ gerechnete Zahl. Für 2025 werde der Markt für elektrische Lieferfahrzeuge in China auf bis zu zweieinhalb Millionen Fahrzeuge geschätzt, unterstrich Sommer.

DHL-Netzwerk: Expansion in die USA geplant

Doch auch in die USA will man expandieren. Man bereite sich auf den Markteintritt vor, mit Hilfe des Netzwerks der Post. Im nächsten Jahr sollen Pilotprojekte mit DHL an der Ost- und Westküste starten, vorerst mit exportierten Fahrzeugen. Perspektivisch mache im großen Stil aber nur eine lokale Fertigung Sinn, meint Sommer.

Die heimische Fertigung sei derzeit im Ein-Schicht-Betrieb ausgelastet, in Düren laufe das neue Modell an. Man könne über Mehrschichtbetrieb die Kapazität aber flexibel bis 20.000 Exempare erhöhen, aber auch Kleinserien für spezielle Anwendungen fertigen. Dennoch wolle man sich nicht verzetteln:

"Es nützt nichts, wenn wir mit Nischenmodellen herumfahren. Damit alleine können wir die Welt nicht verbessern. Unsere Vision ist es, Lieferverkehr in Innenstädten CO2-neutral zu machen, weltweit", erklärte Sommer.

Zuletzt hatte die Marke den neuen Award "Best of mobility" der Zeitschrift VISION mobility aus dem HUSS-VERLAG gewonnen für ihr Modell Work L, das in der Klasse "Alternative powered commercial vehicles" überzeugte.

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