Straßengüterverkehr: Eine Branche vor großen Herausforderungen

Energiewende, Fahrermangel, neues EU-Recht - der Straßengüterverkehr muss sich einigen Herausforderungen stellen, meint der neue Vorsitzende des Fachausschuss Straßengüterverkehr des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik.

Der Straßengüterverkehr muss sich einigen Herausforderungen stellen, ist sich der DSLV sicher. (Symbolbild: Pixabay)
Der Straßengüterverkehr muss sich einigen Herausforderungen stellen, ist sich der DSLV sicher. (Symbolbild: Pixabay)
Nadine Bradl

Der Fachausschuss Straßengüterverkehr des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hat auf seiner Novembersitzung Roland Rüdinger, geschäftsführender Gesellschafter der Rüdinger Spedition GmbH in Krautheim, zu seinem Vorsitzenden gewählt.

Er sagt: „Die Politik des DSLV wird maßgeblich durch die verkehrsträgerübergreifende Organisations- und Steuerungsfunktion des Spediteurs bestimmt. Deshalb bleibt die Stärkung der Komodalität auch ein satzungsgemäßes Kernziel des Bundesverbands. Gleichwohl wird der Straßengüterverkehr in sämtlichen realistischen Verlagerungsszenarien eine führende Rolle bei der Versorgung von Industrie, Handel und Bevölkerung behalten.“ 

Insbesondere im Hinblick auf die in der aktuellen Koalitionsvereinbarung gefestigte Klimaschutzpolitik der Ampel-Parteien sei es deshalb umso wichtiger, dass nicht nur Schiene und Binnenschifffahrt gestärkt würden, sondern auch die ökologische Effizienz des Straßengüterverkehrs gefördert werde.

Verbesserung der Infrastruktur

Damit die Transformation hin zu einem Straßengüterverkehr ohne CO2-Emissionen zügig Realität wird, müsse primär der europaweite Aufbau alternativer Lade- und Betankungsinfrastrukturen und die Energiewende beschleunigt sowie die Serienreife von Null-Emissions-Fahrzeugflotten vorangetrieben werden. 

Fahrermangel im Fokus

Drängendes Thema des Straßengüterverkehrs bleibe auch die Bewältigung des sich verschärfenden Fahrpersonalmangels – erneut unter erschwerten Pandemiebedingungen. Dieser könne zur weiteren Bruchstelle für Lieferketten werden.

„Trotz konstant steigender Energie-, Prozess- und Personalkosten wächst die Nachfrage nach Transportdienstleistungen, die aufgrund der dünnen Personaldecke bereits heute nur noch unter erheblichem Aufwand bedient werden kann“, beschreibt Rüdinger die Herausforderungen für die Branche. 

Hierfür biete auch das europäische Mobilitätspaket kaum Lösungen.

Rüdinger erläutert das mit neuem EU-Recht verbundene Paradoxon wie folgt: „Der unter anderem durch das regelmäßige Rückkehrrecht richtigerweise gestärkte Sozialschutz für die Beschäftigten des Straßengüterverkehrs beschränkt deren Einsatzmöglichkeiten und entzieht dem Markt dadurch zusätzliche Personalressourcen, die heute nur schwer aufgefüllt werden können. Verfügbare Laderaumkapazitäten laufen der steigenden Transportnachfrage hinterher, wodurch der Effizienzdruck für viele Speditionen weiter steigt.“ 

Mehr Einsatz von Lang-Lkw

Umso wichtiger sei es, dass die Umsetzung der neuen Wettbewerbs- und Sozialschutzregelungen in sämtlichen EU-Mitgliedstaaten konsequent und einheitlich erfolge.

„Erweiterte Einsatzmöglichkeiten für den Lang-Lkw könnten zusätzlich zur Senkung des CO2-Ausstoßes und zur Behebung des Fahrermangels beitragen.“ 

Rüdinger folgt als Vorsitzender des DSLV-Fachausschusses auf Daniel Hensel, geschäftsführender Gesellschafter der Hensel Logistik GmbH, der mit Eintritt in den Vorstand des DSLV-Landesverbands Hessen/Rheinland-Pfalz sein Amt im Bundesverband abgab. Zuvor war Rüdinger bereits stellvertretender Fachausschuss-Vorsitzender. Zu seinem Stellvertreter wurde jetzt Manfred Köhler, Geschäftsführer der Huettemann Holding GmbH & Co. KG in Duisburg, gewählt. Als Fachausschuss-Vorsitzender zieht Rüdinger auch in das achtköpfige erweiterte Präsidium des DSLV ein. Dort entscheidet er gemeinsam mit den drei Mitgliedern des engeren Präsidiums und den Vorsitzenden der DSLV-Fachausschüsse Schienengüterverkehr, Luftfrachtspedition, Seefrachtspedition, Binnenhafenlogistik sowie Sozial- und Tarifpolitik I Arbeitsrecht über die politischen Leitlinien des Bundesverbands.

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