Stellantis: Cityvan-Fertigung künftig in Portugal

CEO Carlos Tavares hat beschlossen, dass das Werk Mangualde in Portugal ab Anfang 2025 mit der Herstellung von batterieelektrischen leichten Nutzfahrzeugen (LCV) starten wird.

Ab 2025 entstehen alle Cityvans - auch die elektrischen Versionen - in Portugal. | Foto: Stellantis
Ab 2025 entstehen alle Cityvans - auch die elektrischen Versionen - in Portugal. | Foto: Stellantis
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Ab 2025 sollen Citroën ë-Berlingo, Peugeot e-Partner, Opel Combo-e und Fiat e-Doblò , sowohl als leichte Nutzfahrzeuge als auch als Pkws komplett in Portugal hergestellt werden. Mangualde wird das erste portugiesische Werk sein, das mit der Produktion von batteriebetriebenen Großserien-Elektroautos für den Inlands- und Exportmarkt startet.

Wichtiges Signal des Portugiesen Tavares: Stellantis investiert auch in seinem Heimatland wieder

Die Ankündigung erfolgte anlässlich eines Besuchs der Präsidenten der Portugiesischen Republik Marcelo Rebelo de Sousa, des Premierministers António Costa, und des Ministers für Wirtschaft und Meer António Costa Silva, im Rahmen der Initiative der Regierung „PRR (Recovery and Resilience Plan) on the Move“. Stellantis Mangualde führt mit dem „GreenAuto“-Projekt ein Mobilisierungsprogramm für kommerzielle Innovationen an. Die Initiative vereint ein Konsortium von 37 Partnerunternehmen, die auch bei der Veranstaltung präsent waren, und stellt eine gemeinsame Investition von 119 Millionen Euro dar.

„Wir sind stolz darauf, heute ankündigen zu können, dass Mangualde in eine neue Ära eintreten wird. Dank der Produktion von batterieelektrischen Transportern in Großserie in Portugal können wir unseren Geschäftskunden unverzichtbare Lösungen anbieten“, sagte Stellantis CEO Carlos Tavares und ergänzte:

„Die Nutzung der Fertigungskompetenz von Mangualde für den Bau von batterieelektrischen Fahrzeugen ist entscheidend für die fortgesetzte Dekarbonisierung unserer Flotten und ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem 40-prozentigen emissionsfreien Mix bis zum Ende des Jahrzehnts.“



Im Jahr 2022 war Stellantis mit einem Marktanteil von fast 43% Marktführer für leichte Nutzfahrzeuge in Europa. In Portugal war das Unternehmen im Jahr 2022 mit einem Anteil von 22% Marktführer beim Verkauf von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) sowie mit einem Marktanteil von 54% beim Verkauf von elektrischen Nutzfahrzeugen.

Lange Historie: Mangualde war das erste Automobilmontagewerk in Portugal. Es produzierte die ledgendäre „Ente“

Das Stellantis-Werk in Mangualde, das 2022 sein 60-jähriges Bestehen feierte und das erste Automobilmontagewerk in Portugal war, hat bis heute mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge produziert. Erstes Modell war übrigens Citroëns Ente in der Ausführung AZL.

Nahezu jedes vierte in Portugal hergestellte Fahrzeug läuft in Mangualde vom Band. Im Jahr 2018 wurde die Produktion der aktuellen Fahrzeuggeneration aufgenommen.

Die heutige Ankündigung sichert die Zukunft des Werks und bestätigt die Bedeutung dieses Produktionsstandorts für die portugiesische Wirtschaft, das Bruttoinlandsprodukt und die Exporte sowie für die Beschäftigung und die Entwicklung der Geschäfts- und Industriestruktur dieser Region.

In dieser neuen Produktionsära wird das Werk in Mangualde „fit für die Zukunft“ gemacht: mit neuen Installationen, sowohl in der Fertig- und Endmontage als auch im Karosseriebau, der Optimierung des Industriegeländes und der Einrichtung einer innovativen Batteriemontagelinie. Das Unternehmen hat in die Modernisierung und Aktualisierung seiner Anlagen und Produktionsprozesse investiert und bekräftigt somit nicht nur sein Bekenntnis zu Umweltschutz und der Verringerung von Emissionen, sondern auch sein starkes Engagement für Innovation.

Ein Solarpark soll 31% des benötigten Stroms liefern

Im Rahmen der Stellantis-Zielvorgabe, bis 2038 CO2-neutral zu sein, hat das Werk Mangualde die zweite Phase seines Solarparks abgeschlossen. Nach seiner Fertigstellung wird der Solarpark bis zu 31% des jährlichen Strombedarfs des Werks decken und damit den Ausstoß von 2.500 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermeiden – das entspricht der CO2-Bindung von etwa 16.000 Bäumen. Die Anlage sieht weitere Projekte im Bereich der grünen Energie und der Energiespeicherung vor, darunter eines in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mangualde und benachbarten Unternehmen, die ebenfalls von der erzeugten Solarenergie profitieren können.

Das Werk produziert derzeit leichte Nutzfahrzeuge und Pkw-Versionen des Citroën Berlingo/Berlingo Van, Fiat Doblò, Opel Combo/Combo Cargo und Peugeot Partner/Rifter. Stellantis investiert bis 2025 mehr als 30 Milliarden Euro in Elektrifizierung und Software, um BEVs zu liefern, die den Anforderungen der Kunden entsprechen.

 

Hohe Ziele: Bis 2030 will man in jedem Markt die Nummer eins bei Kundenzufriedenheit für Produkte und Dienstleistungen zu werden

Diese Investition ist ein wesentlicher Bestandteil des Strategieplans „Dare Forward 2030“, der umfassende Emissionssenkungen vorsieht. So sollen die CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber 2021 halbiert werden. Bis 2038 sollen Netto-Null-Emissionen erreicht werden. Die verbleibenden Emissionen werden im einstelligen Prozentbereich kompensiert. Die zentralen Ziele von „Dare Forward 2030“ sehen außerdem vor, dass bis zum Ende des Jahrzehnts 100% der Pkw-Verkäufe in Europa und 50% der Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den Vereinigten Staaten BEVs sein sollen.

Des Weiteren wird angestrebt, den Nettoumsatz bis 2030 (gegenüber 2021) zu verdoppeln und während des gesamten Jahrzehnts eine zweistellige bereinigte operative Gewinnmarge zu erzielen. Ein weiteres Ziel ist, bis 2030 in jedem Markt die Nummer eins bei Kundenzufriedenheit für Produkte und Dienstleistungen zu werden.

Was bedeutet das?

Stellantis shiftet seine komplette Cityvanproduktion komplett nach Portugal, was für das dortige Werk ein starkes Signal ist und die Logistik für den Konzern vereinfacht.

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