13.10.2008
Redaktion (allg.)
Elektronische Assistenzsysteme könnten die Unfallzahlen entscheidend reduzieren oder zumindest die Folgen abschwächen, so die Aussage der Experten. Deshalb sollen der Einbau von vorausschauenden Notbrems- und Spurhalteassistenten von der EU voraussichtlich ab Ende 2013 gesetzlich vorgeschrieben werden. Aber schon vorher erwarten die Unfallforscher und Entwicklungsingenieure von Daimler, MAN, Volvo und Continental einen Wachstumsmarkt für elektronische Assistenzsysteme.
Während die Zahl der bei Unfällen getöteten Pkw-Passagiere in den amtlichen Statistiken seit 17 Jahren kontinuierlich zurückgehe, bleibt die Zahl bei Unfällen getöteten Lkw-Insassen in etwa gleich. Ein entscheidender Grund dafür sei nach Ansicht fast aller Unfallforscher die stark gestiegene Transportleistung, andererseits könnten moderne Assistenzsysteme das Unfallrisiko jedoch signifikant senken. So hilft der abstandsgeregelte Tempomat ACC die Hauptursache schwerer Autobahnunfälle zu vermeiden. Das seien vor allem das Auffahren auf langsamere Fahrzeuge oder ein Stauende. Und der Spurhalteassistent warnt vor dem Abkommen von der Fahrbahn bei Übermüdung oder Unaufmerksamkeit.
Bei einem Feldversuch mit Mercedes-Benz „Actros“ Sattelzugmaschinen in den Jahren 2005 und 2006 ermittelten die Daimler-Unfallforscher, dass fast die Hälfte der schweren Unfälle vermieden werden kann, wenn die Zugmaschine über die neuesten Sicherheitstechniken verfügt. Eine von MAN beim Allianz Zentrum für Technik in Auftrag gegebene Studie kam sogar zum Ergebnis, das 70 Prozent aller schweren Lkw-Auffahrunfälle auf Autobahnen vermieden werden können, sofern die Zugmaschinen mit ACC ausgerüstet sind. Und nach Schätzungen der Europäischen Kommission könnten in der EU jährlich bis zu 2 500 Menschenleben gerettet werden, wenn alle Nutzfahrzeuge über entsprechende Assistenzsysteme verfügten. (swe)(sw)