Spedition Kübler: Schwertransport fährt im Doppelstock

Shipyard-Transporter mit Intercombi-Achslinien hat der Schwergut-Logistiker auf Plattformwagen mit Intercombi-Achslinien gepackt und zu Hyundai Heavy Industries im Heilbronner Hafen gebracht. Per Schiff geht es von dort weiter nach Südkorea. Beide Fahrzeuge – das transportierende ebenso wie das transportierte – stammen von Scheuerle.

 

 

Groß und schwer: In den Nachtstunden befördert die Spedition Kübler den Shipyard-Transporter von Pfedelbach nach Heilbronn. (Foto: TII Group)
Groß und schwer: In den Nachtstunden befördert die Spedition Kübler den Shipyard-Transporter von Pfedelbach nach Heilbronn. (Foto: TII Group)
Christine Harttmann

Zentimeter für Zentimeter schiebt sich der Schwertransport durch die engen Straßen der Hohenlohe. Unten ein Plattformwagen mit Intercombi-Achslinien, oben ein Shipyard-Transporter, ebenfalls mit Intercombi-Achslinien, nur etwas breiter.

Die beiden knapp 40 Meter langen Züge haben jeweils einen der riesigen Transporter für die Schiffbauindustrie geladen. Sie gehen an Hyundai Heavy Industries in Südkorea. Die Schiffswerft, eine der größten weltweit, erwartet insgesamt fünf dieser Schiffssektionstransporter. Die beiden ersten brachte die Spedition Kübler zum Heilbronner Hafen. Die Strecke führte ausschließlich über Landstraßen. Jeder der beiden Schwertransporte war acht Meter breit. Einen Sondertransport dieser Dimension, der ausschließlich über Landstraßen fährt, habe es noch nicht gegeben, versichert Scheuerle, nachdem die Plattformwagen samt Ladung sicher im Heilbronner Hafen angekommen sind.

An einigen Stellen entlang der Strecke zwischen Pfedelbach und dem Heilbronner Hafen sei es richtig eng geworden. Oft trennte nur eine Handbreit auf jeder Seite die beiden 25 Meter langen, 1,9 Meter hohen und 151 Tonnen schweren Kolosse von den Hauswänden. Eine besonders knifflige Engstelle erwartete den Konvoi in der Ortsdurchfahrt von Bitzfeld. Die Breite zwischen den Häusern beträgt nur 8,22 Meter. Aber auch an anderen Stellen der Route ist nicht viel mehr Platz vorhanden. Dennoch bewältigt das Team der Spedition Kübler aus Michelfeld-Erlin die Engstellen.

Auf Landstraßen sind robuste, wendige Achslinien gefragt

Zum Erfolg der Mission tragen auch die Scheuerle Intercombi-Achslinien bei. Kübler setzt 18 davon und eine vierachsige Zugmaschine pro Schiffsektionstransporter ein, um die Transporter die ersten rund 30 Kilometer in Richtung Kunde zu befördern. Die Intercombi Achslinien stammen ebenfalls von TII Scheuerle. Die Baureihe besteht aus modularen Plattformwagen mit drei Meter Breite. Es sind Allrounder, die sich für unterschiedliche Transportaufgaben eignen. Durch die niedrige Plattformhöhe und die breite Abstützbasis lassen sich auch außergewöhnlich breite Lasten oder solche mit hohem Schwerpunkt sicher transportieren.

Abgelastete Autobahnen: Konvoi gelangt nur über Landstraßen zum Ziel

Mit einem maximalen Lenkeinschlag von +/- 60 Grad sind die Intercombi Plattformwagen wendig genug, um die breite Last durch Kehren, Kreisverkehre und Orte entlang der Strecke zu zwängen. Vom Scheuerle Werk in Pfedelbach rollt der Konvoi ausschließlich über Landstraßen, da die zu überquerenden Autobahnbrücken abgelastet wurden und einen Transport mit diesem Gewicht über die Autobahnen nicht möglich machen. Einige Verkehrsschilder und Ampeln müssen zeitweise weichen, auch Teile einer Baustelle werden vorübergehend aus dem Weg geräumt. Einige Male muss der Transporter die Spur des Gegenverkehrs nutzen oder in einem überbauten Kreisverkehr den Weg durch die Mitte nehmen. Überfahrbleche sichern Grünflächen und Randsteinkeile schützen Bordsteine. Für die Kübler-Mannschaft sind solche Maßnahmen Routine. Nach 7,5 Stunden kommt der Transport sicher am Heilbronner Hafen an.

Shipyard-Transporter im Schiffstransport bewährt

Von Heilbronn aus geht es auf dem Binnenschiff weiter zum Hafen von Antwerpen, wo die beiden Transporter vom TII Scheuerle RLE Service-Team auf ein Seeschiff umgesetzt werden. Ihr Ziel ist Südkorea.

Bei Hyundai Heavy Industries verrichten bereits seit Jahrzehnten mehrere Schiffsektionstransporter von TII Scheuerle ihren Dienst. Die neu angeschafften Fahrzeuge haben eine Nutzlast von 800 Tonnen, damit sie Schiffsektionen und andere schwere Komponenten des Schiffbaus befördern können. Bis zu sechs dieser Giganten lassen sich zusammenkuppeln, um auch die größten Schiffsektionen mit einem Gesamtgewicht bis knapp 5.000 Tonnen sicher manövrieren zu können.

Drei weitere Schiffsektionstransporter machen sich 2024 auf die Reise nach Südkorea

Zwei weitere Scheuerle Shipyard-Transporter werden sich Anfang kommenden Jahres auf die weite Reise nach Südkorea begeben und auch das fünfte Fahrzeug wird noch im kommenden Jahr ausgeliefert.

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