Sono Motors: Solartechnologie für alle - EU fördert Projekt

EU-Gelder in Höhe von insgesamt 1,46 Millionen Euro konnte sich nun das Münchner Mobilitätsunternehmen Sono Motors sichern. Das auf Solartechnologie spezialisierte Unternehmen soll damit seine zur Stromerzeugung an Fahrzeugen vom Pkw über den Lkw bis zum Bus dienenden Solarzellenprodukte weiterentwickeln. Von der Fördermittelsumme für das „Projekt Seamless-PV“, so berichtet Sono Motors, habe man bereits 532.441 Euro erhalten. Der Rest soll in Raten ausgezahlt werden.

Photovoltaik-Technologie vorantreiben

Die Förderung, die nun von der EU-Kommission bewilligt wurde, kommt von der „Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt“ (CINEA: Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency). Die seit April 2021 agierende Organisation verwaltet der eigenen Website zufolge bestimmte Programme der Europäischen Kommission, die "zu Dekarbonisierung und nachhaltigem Wachstum beitragen" und dient als wichtige Einrichtung zur Unterstützung und Umsetzung des "Green Deal" der EU.

Mit dem Seamless-PV-Projekt wolle man über einen Zeitraum von vier Jahren im Wesentlichen drei Ziele erreichen, heißt es im Pressebericht des Solartechnologieunternehmens: automatisierte Photovoltaik (PV)-Fertigungsanlagen entwickeln, neue Fertigungsprozesse voranbringen sowie die Kosteneffizienz und Kompatibilität der Technologie mit verschiedenen Marktanforderungen vergleichen. Weiter verlautet die Meldung:

„Sono Motors wird sein Wissen und seine Erfahrung auf dem Gebiet der fahrzeugintegrierten Photovoltaik (ViPV) mit der Anwendung der Solartechnologie in drei verschiedenen Fahrzeugarchitekturen einbringen“.

Sono Motors hatte vor einiger Zeit mit seiner #savesion-Kampagne um Unterstützungsgelder für den Start der Vorserienproduktion seines Solarautos geworben. In diesem Zusammenhang, so berichtet das Unternehmen, habe man die genannten 532.441 Euro erhalten sowie seitens der Community und weiterer Quellen zusätzliche rund 45 Millionen Euro.

Rund 100 Millionen Euro nötig

Dem Bericht zufolge jedoch zielt man insgesamt rund das Doppelte an. Ermutigt durch den „starken Rückhalt“ hofft man nun, mit weiteren finanziellen Mitteln, die man aus „neuen oder erhöhten Reservierungszahlungen“ für die Solarfahrzeuge gewinnen will, auf eine Summe von „rund 100 Millionen Euro brutto“ zu kommen. Mit dieser Summe wolle man dann den Großteil der Investitionen abdecken, die für die noch 2023 geplante Vorserienproduktion des Solar-Elektroautos Sion erforderlich seien. Der Sion wird vom Unternehmen als „kostengünstige Alternative zu klobigen, teuren E-SUVs“ beworben. Der Unterstützungsaufruf wird somit als erster Schritt in Richtung einer noch weiterreichenden „Finanzierungsstrategie“ angesehen, aus der man sich „positive Dominoeffekte“ erwartet, heißt es.

Weitere Einnahmen kommen während der Kampagne durch das B2B-Solargeschäft von Sono Motors zusammen. Als unabhängiger Teil des Unternehmens wird die Solartechnologie, wie aus der Meldung hervorgeht, nach verschiedenen Testläufen in Fahrzeuge anderer Hersteller wie Busse, Anhänger, Lastwagen und Wohnmobile integriert. Zu den bis jetzt 23 Partnern gehören Scania, Chereau, Rhenus Logistics, Mitsubishi Europe und die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG.

50 Patente

Sono Motors verfügt laut Meldung über insgesamt 50 erteilte oder angemeldete Patente, davon betreffen 42 dessen Solartechnologie. Diesen Faktor wertet der Spezialist für Photovoltaiklösungen als Beweis für seine tragfähige Technologie:

„Der starke Zuwachs an Patenten – von zehn zum Zeitpunkt des Börsengangs des Unternehmens im November 2021 – trägt dazu bei, die Position von Sono Motors als Pionier im Bereich der innovativen Solartechnologie zu behaupten“,

heißt es. Zum Teil erhalte eine einzige Innovation auch mehrere Patente, die zugleich in mehreren Bereichen angemeldet werden.

Außerdem weist das Unternehmen darauf hin, dass die erhaltenen Mittel ausschließlich für die mit den Projektpartnern und der Europäischen Kommission vereinbarten Aktivitäten des Seamless-PV-Projekts verwendet werden und Reservierungen nur von Personen vorgenommen werden, „die in 27 bestimmten europäischen Ländern ansässig sind“.