Sono Motors: Sion-Programm wird eingestellt

Das Münchner Start-up gibt seine OEM-Pläne auf und wird Drittanbieter. Auch Lkw-Hersteller könnten also zukünftig von der Solartechnologie profitieren.

Solartechnologie ermöglicht die Integration in eine breite Palette von Fahrzeugen, einschließlich Bussen und Lastwagen. (Foto: Sono Group)
Solartechnologie ermöglicht die Integration in eine breite Palette von Fahrzeugen, einschließlich Bussen und Lastwagen. (Foto: Sono Group)
Christine Harttmann

Sono Motors will sich künftig auf die Nachrüstung und Integration seiner Solartechnologie in Fahrzeuge von Drittanbietern konzentrieren. Das Sion-Programm hat das Unternehmen mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Solarlösungen, bestehend aus Hardware und Software, würden bereits heute von 23 Geschäftspartnern in Europa, Asien und den USA eingesetzt teilt die Sono Group mit. Die Technik werden zudem bereits in zahlreichen Fahrzeugen, darunter Kühlfahrzeuge, getestet und lasse sich in viele unterschiedliche Fahrzeugtypen integrieren, auch in Lkw.

Das Münchner Start-up ist überzeugt, dass Flottenbetreiber von der Integration der Solartechnologie profitieren können, indem sie Kraftstoff, Kosten und CO2 einsparen. Mit der Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen würden sie außerdem zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Die Entscheidung resultiere aus den schlechten Bedingungen auf dem Kapitalmarkt. Man habe daher entschieden, sich auf ein weniger kapitalintensives Geschäftsmodell zu konzentrieren – rund 90 Prozent des Finanzierungsbedarfs für 2023 hat das Sion-Programm verursacht. Die dadurch frei gewordenen Ressourcen sollen dem Unternehmen zu Einsparungen verhelfen.

„Die Umstrukturierung ist ein entscheidender Schritt in der Entwicklung von Sono Motors“, sagte Laurin Hahn, Mitbegründer und CEO von Sono Motors. „Auch wenn wir mit dem Sion-Programm unser ursprüngliches Herzensprojekt einstellen mussten, bietet uns die Verlagerung unseres gesamten Fokus auf B2B-Solarlösungen die Möglichkeit, weiterhin innovative Produkte in der Solarindustrie zu entwickeln. Trotz der mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen für den Sion waren wir gezwungen, auf die anhaltende Instabilität der Finanzmärkte zu reagieren und unser Geschäft zu verschlanken. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen.“

Sono Motors arbeitet derzeit als Entwicklungspartner und Zulieferer mit Unternehmen in zehn Märkten in Europa, Asien und den USA zusammen, unter anderem mit Mitsubishi Europe, Chereau und den beiden Volkswagen-Tochterunternehmen Scania und MAN Truck & Bus. In Zukunft will sich Sono Motors speziell auf Busse und Fahrzeuge anderer OEMs konzentrieren. Das Unternehmen will seine Technologie weiter skalieren und mit der für das zweite Quartal 2023 geplanten Einführung der nächsten Generation des „Solar Bus Kit“ – einer massentauglichen Nachrüstlösung für einen umweltfreundlicheren ÖPNV – beginnen. Gespräche mit potenziellen Investoren konzentrieren sich fortan ausschließlich auf das Solargeschäft.

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