Sondertransport: DSV ermöglicht Blick in die Sterne

In der chilenischen Atacama-Wüste soll das größte optische Teleskop der Welt errichtet werden. Der Hauptspiegel dafür hat eine Spannweite von fast 40 Metern und muss daher in Teilen geliefert werden - den Transport der besonderen Fracht übernimmt DSV.

Auch die Frühgeschichte und die Zukunft des Universums sowie die Rolle von Schwarzen Löchern soll mit dem Teleskop erforscht werden. (Foto: ESO/L. Calçada/ACe Consortium)
Auch die Frühgeschichte und die Zukunft des Universums sowie die Rolle von Schwarzen Löchern soll mit dem Teleskop erforscht werden. (Foto: ESO/L. Calçada/ACe Consortium)
Anna Barbara Brüggmann

Rund 10.000 Kilometer legte eine spezielle Fracht zurück, für deren Transport DSV verantwortlich war. Es handelte sich um Spiegelsegmente des Extremely Large Telescopes (ELT), das die Europäische Südsternwarte (ESO) in Chile, genauer gesagt in der Atacama-Wüste, erbauen möchte.

Es soll das weltweitgrößte optische Teleskop werden und künftig detaillierte Erkenntnisse über ferne Galaxien liefern. Aufgrund seiner Breite von fast 40 Metern lässt sich der Spiegel des Teleskops nicht am Stück gießen, insgesamt müssen deshalb 798 sechseckige Elemente zusammengesetzt werden.

Die ersten 18 Spiegelsegmente sind kürzlich vom dänischen Transport- und Logistikdienstleister erfolgreich von Europa nach Südamerika verschifft worden. Das Projekt-Team von DSV übernahm die Spiegelelemente – jedes davon ist 1,5 Meter groß und 250 Kilogramm schwer - in einem französischen Lagerhaus und brachte sie vom Hafen Le Havre auf dem Seeweg nach Chile.

„Die Verladung selbst war aufgrund ihrer Komplexität und Zerbrechlichkeit eine Herausforderung. Wir mussten mit größtmöglicher Vorsicht vorgehen, um G-Kräfte beim Aufprall abzumildern. Bei einer normalen Entladung im Hafen werden zum Teil hohe Belastungen registriert, die für diese spezielle Fracht ein hohes Risiko darstellen“, erklärt Torben Kleiber, Manager Operations, DSV Projects Germany.

Die Spiegelelemente seien Unikate und nicht leicht nachproduzierbar. Der Transport an Land musste daher unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen vonstatten gehen.

„Auf befestigten Straßen ging es mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h und auf unbefestigten Straßen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h voran. Sonst wären die Erschütterungen zu stark“, so Kleiber.

Um die klimatischen Schwankungen auf dem Weg von Frankreich in die chilenische Wüste auszugleichen, sei zudem ein Kühlcontainer mit einer konstanten Temperatur von 20 Grad zum Einsatz gekommen.

Laut Olaf Pfaus, General Manager, Projects Germany, werden für die Lieferung der restlichen 780 Spiegelelemente rund 1,5 Jahre eingeplant: Man transportiere auf Abruf, sodass an der Sternwarte vor Ort sukzessive weitergebaut werden könne. Die Vorplanung der Verladungen der sehr sensiblen Fracht habe viel Engagement gekostet.

Blick in die Sterne - und Zukunft

Nach der Montage der Spiegelsegmente ist vorgesehen, sie mit einer hochreflektierenden Oberfläche zu versehen. Einsatzbereit sein soll das Teleskop dann Ende dieses Jahrzehnts, heißt es.

Erdähnliche Planeten anderer Sterne sollen damit detailliert beobachtet werden können. So könnten sich möglicherweise Hinweise auf Wasser oder lebensfreundliche Bedingungen finden lassen. Darüber hinaus sei geplant, auch die Frühgeschichte und die Zukunft des Universums sowie die Rolle von Schwarzen Löchern damit zu erforschen.

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