Seehafen Kiel: Weniger Massengut, mehr intermodale Verkehre

In den Kieler Häfen wurde aufgrund rückläufiger Massengüter weniger umgeschlagen. Der kombinierte Verkehr legte hingegen zu. Der Fährverkehr hielt das Vorjahresniveau.
Foto: Seehafen Kiel
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Torsten Buchholz

Über die Häfen an der Kieler Förde wurden im vergangenen Jahr 6,2 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Das entspricht einem Minus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das rückläufige Frachtergebnis sei dabei hauptsächlich auf einen schwächeren Umschlag von Massengütern zurückzuführen. Sowohl bei Kraftwerkskohle als auch bei Getreide konnte nicht an das Vorjahr angeknüpft werden. „Trotz eines rückläufigen Umschlags gerade bei Massengütern sind wir mit dem Ergebnis zufrieden, da sich der Hafen in seinen Kerngeschäftsfeldern behaupten konnte“, sagte Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG, anlässlich der Jahrespressekonferenz. 2015 habe man zudem wichtige Weichenstellungen für weiteres Wachstum in 2016 vollzogen. Claus: „Hierzu wird der bereits aufgenommene Umschlag von Papier aus Nordschweden seinen Beitrag leisten.“

Im Fährverkehr, dem Kerngeschäft des Kieler Hafens, konnte die Anzahl der umgeschlagenen Ladungseinheiten knapp behauptet werden. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt mehr als 414.000 RoRo-Einheiten ver- beziehungsweise entladen (minus 0,4 Prozent). „Die Einführung strenger Umweltauflagen hat nicht zu den prognostizierten Ladungseinbrüchen geführt. Hier hat sicherlich auch der niedrige Rohölpreis geholfen“, so Claus. Die Osteuropaverkehre ab Kiel waren mit Handelsbeschränkungen zwischen der EU und Russland sowie einer Abwertung des Rubels konfrontiert. Während die Linie zwischen Kiel und Klaipeda (Litauen) ihr Ladungsaufkommen mit erneut über zwei Millionen Tonnen halten konnte, verloren die direkten Russland-Verbindungen nach St. Petersburg und Ust-Luga knapp 25 Prozent des Aufkommens.

Der kombinierte Ladungsverkehr Schiene/Schiff legte weiter stark zu. Im vergangenen Jahr konnten an den Kieler Eisenbahnterminals erstmals mehr als 28.000 Trailer und Container auf Waggon verladen werden. Dies entspricht einem Plus von 6,4 Prozent. Das größte Wachstum verzeichnet die Verbindung von und nach Verona/Italien, die inzwischen fünf Mal je Woche und Richtung bedient wird. Um die wachsenden Mengen zeitgerecht abfertigen zu können, hat die der Hafenbetreiber in neue Umschlagstechnologie investiert. Nachdem der Ostuferhafen mit einem neuen Portalkran ausgerüstet wurde, ist ein vergleichbares Gerät nunmehr auch am Schwedenkai im Einsatz. Im Schienengüterverkehr ist Kiel zudem durch den fünf Mal wöchentlich verkehrenden Kombi-Shuttle von und nach Hamburg-Billwerder an das nationale Netz sowie viele internationale Destinationen angeschlossen. Die Kombizüge bieten im Ostuferhafen und am Schwedenkai direkten Anschluss an die Fähren ins Baltikum sowie nach Schweden. Um zusätzliche Kapazitäten anzubieten, wurden die Verona-Züge bereits um jeweils zwei Waggons verlängert. Claus: „In diesem Jahr wollen wir erstmals mehr als 30.000 Trailer und Container auf die Bahn verladen.“

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