Seehafen Kiel: KI soll Korrosion bekämpfen

Frühzeitig kritische Schäden erkennen und vermeiden – das ist das Ziel eines maritimem Verbundprojekts im Kieler Hafen. Mittels Künstlicher Intelligenz sollen die Kaikanten besser und ressourcenschonender geschützt werden.

Der Einsatz von KI-Technologien soll dazu beitragen, die Wartungs, Instandshaltungs- sowie Personalkosten zu reduzieren. (Foto: Port of Kiel)
Der Einsatz von KI-Technologien soll dazu beitragen, die Wartungs, Instandshaltungs- sowie Personalkosten zu reduzieren. (Foto: Port of Kiel)
Anna Barbara Brüggmann

„Cleveres Korrosionsmanagement für Häfen und Wasserstraßen in Schleswig-Holstein mittels Automatisierter Infrastrukturüberwachung - CHAI“ heißt ein Projekt zwischen Helmholtz-Zentrum Hereon GmbH, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, AC Korro-Service GmbH und Seehafen Kiel GmbH & Co. KG, das sich mit der Entwicklung digitaler Ansätze für eine prädiktive Wartung von Infrastruktur im maritimen Raum befasst.

Das Ziel: die frühzeitige Erkennung und Vermeidung von kritischen Schäden sowie Priorisierung von Wartungsarbeiten. Dies soll Kosten einsparen und die Infrastruktur frühzeitig vor dem Verfall schützen.

„Korrosionsschäden stellen eine große Herausforderung für die maritime Wirtschaft in Schleswig-Holstein dar. Der Einsatz von Technologien der Künstlichen Intelligenz kann hier helfen, Schutzsysteme in unseren Häfen, an Schleusen und Sperrwerken noch besser und gleichzeitig umweltschonender zu machen“, so Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister des Landes Schleswig-Holstein.

Ihm zufolge sollen mittel- und langfristig Ausfallzeiten minimiert und Wartungskosten gesenkt werden. „All das stärkt auch die Zukunftsfähigkeit und internationale Sichtbarkeit des Wirtschaftsstandorts Schleswig-Holstein und unserer Hochschulen“, fügte Schrödter hinzu.

Am 30. August 2024 hat er die Zuwendungsbescheide für die Förderung eines neuen Verbundvorhabens an die vier Verbundpartner in einer Gesamthöhe von 900.000 Euro übergeben, der Port of Kiel erhielt eine Förderung von 94.000 Euro, so die Angaben.

Kosten senken, Zeit sparen

„Mit diesem Projekt erweitern wir nun das praxisorientierte Wirkungsfeld neuer Technologien noch einmal. Bisher waren die Wartung und Instandhaltung unserer zentralen Infrastruktur, der Kaikanten beziehungsweise Spundwände, mit hohem personellem und zeitlichem Aufwand verbunden – mit dem Projekt hoffen wir in diesem Bereich einen deutlichen Mehrwert zu schaffen“, erklärt Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG.

Laut Dr. Daniel Höche vom Helmholtz-Zentrum Hereon, das die Leitung des CHAI-Projektes innehat, arbeite die Korrosionsforschung mit aller Kraft daran, den Paradigmenwechsel zur prädikativen Wartung zu ermöglichen.

Vor Funktionsverlust bewahren

Nach Angaben des Port of Kiel führt Korrosion in maritimen Bereichen zur Beeinträchtigung und zum Funktionsverlust von strukturellen Bauteilen – schlimmstenfalls zum operativen Stillstand. Aus diesem Grund seien turnusmäßige Wartung und Inspektion von Infrastrukturen notwendig – die allerdings mit hohen Kosten verbunden sind.

Dafür suche das Projekt eine Lösung. Neben der Schleusenanlage in Brunsbüttel soll es auch beim Seehafen Kiel in die Nutzung gehen.

Ziel sei es, im Rahmen des Projektes die dafür benötigte Infrastruktur zur Überwachung von Umweltbedingungen und der Detektion sowie Bewertung von Korrosionsschäden an den beiden Standorten zu etablieren – und durch die Implementierung der Digitalstrategie langfristig Kosten zu senken.

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