Seefracht: Stau am Hamburger Hafen

Warten, warten, warten, heißt es derzeit auch am Hamburger Hafen. Unter anderem das Containerterminal Burchardkai (CTB), das größte Terminal der HHLA, kämpft derzeit mit einer sehr hohen Auslastung.

Am Containerterminal Burchardkai der HHLA im Hamburger Hafen herrscht aktuell Hochbetrieb. (Archivbild: HHLA)
Am Containerterminal Burchardkai der HHLA im Hamburger Hafen herrscht aktuell Hochbetrieb. (Archivbild: HHLA)
Nadine Bradl
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Therese Meitinger)

Dass die weltweiten Lieferketten aktuell unrund laufen, macht sich auch im Hamburger Hafen bemerkbar: Zwischen acht bis zehn Containerschiffe warten aktuell vor der Einfahrt zur Elbe auf See. Das sei merkbar mehr als üblich, heißt es am 27. April vonseiten der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA) gegenüber unserem Schwestermagazin LOGISTIK HEUTE. Durch das erhöhte Containeraufkommen komme es zu Verzögerungen in den Anlagen. Besonders das Containerterminal Burchardkai (CTB), das größte Terminal der HHLA, kämpft derzeit mit einer sehr hohen Auslastung.

Kapazitätsgrenzen am Containerterminal Burchardkai erreicht

Die Gründe dafür sind laut HHLA vielfältig: Zum einen stand ein Liegeplatz vorübergehend nicht zur Verfügung, da am CTB Bauarbeiten zum Aufbau einer Landstrom-Architektur durchgeführt werden. Durch die Hamburger Frühjahrsferien wurde die Personaldecke zeitweise ausgedünnt, vor allem aber sind die Lagerflächen voll ausgelastet – auch eine Folge der im Zuge der Coronapandemie sowie des Ukrainekriegs gestörten Lieferketten. Selbst zusätzliche Flächen haben inzwischen die Kapazitätsgrenze erreicht. 

„Die deutsche Exportwirtschaft arbeitet ja weiter, stellt die Ware bereit, auch wenn das betreffende Containerschiff erst mit deutlicher Verspätung ankommt“, erklärt HHLA-Unternehmenssprecher Hans-Jörg Heims die Hintergründe.

In der Zwischenzeit lagere der Container am Terminal. Hinzukomme, dass angesichts der aktuell hohen Frachtraten Reedereien Containerschiffe mitunter überbuchten – und die nach deren Abfahrt zurückgelassenen Container ebenfalls am Terminal verblieben, so Heims weiter. Auch als mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs zunächst unklar war, welche Waren noch nach Russland geliefert werden konnten, blieben die Container zunächst am Terminal zurück.

Einen Zusammenhang zwischen dem Lockdown in Shanghai und dem aktuellen Rückstau vor der Elbeinfahrt sieht man in Hamburg noch nicht. Erst in ein paar Wochen, je nach dem wie lange der Lockdown in Shanghai dauert, rechnet die HHLA mit einem erhöhten Aufkommen.

 „Im Moment wird im Hafen von Shanghai ja wenig abgefertigt, wenn sich das ändert, kommt der dort erhöhte Containerumschlag quasi als eine Welle auf die Häfen in Europa zu“, erläutert Heims.

Diese Dynamik habe sich in den letzten beiden Jahren im Zuge von Hafen-Lockdowns in China immer wieder gezeigt.

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