See- und Luftfrachtumschlagzeiten sinken

Das Analysten-Team der digitalen Spedition Flexport hat für die EU-Zone eine Reihe interessanter Lieferketten-Updates und aktuelle Wirtschaftskennzahlen zusammengestellt. Besonders interessant ist aktuell die globale wirtschaftliche Entwicklung in der Vorweihnachtszeit.

Die Seefrachtumschlagzeiten sind in der Woche bis zum 25. September sowohl auf der TPEB- (Trans Pacific Eastbound) als auch auf der FEWB-Route (Far East Westbound) im Vergleich zur Vorwoche gesunken. (Foto: Pixabay/Karsten Wachtmann)
Die Seefrachtumschlagzeiten sind in der Woche bis zum 25. September sowohl auf der TPEB- (Trans Pacific Eastbound) als auch auf der FEWB-Route (Far East Westbound) im Vergleich zur Vorwoche gesunken. (Foto: Pixabay/Karsten Wachtmann)
Claus Bünnagel

Die Seefrachtumschlagzeiten sind in der Woche bis zum 25. September sowohl auf der TPEB- (Trans Pacific Eastbound) als auch auf der FEWB-Route (Far East Westbound) im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Die TPEB-Zeit liegt bei 86 Tagen, was nahe am Durchschnitt der letzten vier Wochen von 87 Tagen liegt. Die FEWB-Zeit blieb bei 95 Tagen, dem niedrigsten Wert seit Dezember 2020 – für die FEWB-Route liegt er damit immer noch deutlich unter dem Spitzenwert vom April mit 122 Tagen. Besonders die erste Phase der Bereitstellung ab Datum der Frachtbereitschaft bis zur Abfahrt vom Ursprungshafen – häufig ein erster Indikator für künftige Engpässe – hat sich in den vier Wochen bis zum 25. September durch verbesserte Abfertigungszeiten in asiatischen Häfen weiter verringert. Dies könnte darauf hinweisen, dass die schlimmste Phase der Überlastung (Ende 2021) vorbei ist. Allerdings ist zu beachten, dass die aktuellen Werte die Situation vor dem Start der aktuellen Peak Season widerspiegeln.

Luftfrachtabfertigung

Auf der TPEB-Route sind die Luftfrachtabfertigungszeiten nach kurzem Aufschwung auf den niedrigsten Stand seit dem 13. Juni 2021 gefallen: von ca. elf auf zehn Tage. Auf der FEWB-Route gab es dagegen einen leichten Anstieg von 9 auf 9,6 Tage (Stand 25. September), was auf dieser Handelsroute aber immer noch der zweitniedrigste Stand seit August 2021 ist. Mit dem Eintritt der Importeure in die Peak Season könnten die Zeiten allerdings evtl. auch wieder ansteigen.

Weitere News

  • Die Frachtraten sinken im Vier-Wochen-Durchschnitt bereits in der elften Woche in Folge. Aktuell bewegen sie sich wieder auf dem Niveau vom Juli 2021
  • Nach den zweiwöchigen Streiks im Hafen von Liverpool wird jetzt auch der größere Hafen von Felixstowe vom 27. September bis zum 5. Oktober durch gewerkschaftlich organisierte Streiks stillgelegt. Dies könnte dazu führen, dass sich die durchschnittliche FEWB-Verspätung erhöht
  • In China sind die Häfen von Ningbo und Shanghai nach einer taifunbedingten Schließung wiedereröffnet worden, was zu einer leichten Entlastung der FEWB-Route geführt hat. Angesichts der aktuellen Golden Week vom 1. bis zum 7.Oktober muss die Situation aber weiterhin genau beobachtet werden

Aktuelle Wirtschaftskennzahlen

  • Die Einzelhandelsumsätze in den USA stiegen im August gegenüber dem Vormonat nominal um 0,3 %. Ein Großteil des Anstiegs ist auf die Bereiche Kraftfahrzeuge (+2,8 %) und Nahrungsmittel (+0,5 %) zurückzuführen. Die Umsätze der Möbel- und Elektronikmärkte wiederum gingen um 0,8 % zurück, was den vierten Rückgang in Folge bedeutet. Auch die Umsätze im nicht-gewerblichen Einzelhandel (vor allem im elektronischen Handel) sanken um 0,7 %, der erste Rückgang seit März 2022
  • Im Vereinigten Königreich sanken die Einzelhandelsumsätze im August real um 1,6 % gegenüber dem Vormonat und damit zum neunten Mal in den letzten zehn Monaten. Auch der Bereich E-Commerce fällt nun um 5,3 % niedriger aus als ein Jahr zuvor und um 4,9 % niedriger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019
  • Die Handelstätigkeit der EU stieg im Juli um 48 % gegenüber dem Vorjahr, was auf die höheren Rohstoffpreise zurückzuführen ist. Dies zeigt sich an den Einfuhren aus Russland und den USA (beides Erdgaslieferanten), die um 130 % bzw. 91 % zunahmen. Es ist erwähnenswert, dass die Exporte um 6 % niedriger sind als im gleichen Zeitraum 2019, einschließlich geringerer Lieferungen in das Vereinigte Königreich und die USA
  • Die Ausfuhren aus China in die EU auf dem Schienenweg stiegen im Jahresvergleich um 19 % und erreichten mit 1.585 Fahrten ein Rekordhoch – trotz der Unterbrechungen auf den Strecken über Russland infolge des Konflikts in der Ukraine
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