Schwertransport: Mehr als 230 Windflügel quer durch Südafrika

Der südafrikanische Schwergutlogistiker Vanguard hat sechs Rotorblatttransportsysteme von TII Scheuerle erworben, um mehr als 230 Windflügel über eine Strecke von circa 500 Kilometern zu transportieren. Die Gesamtlänge des Zugs: 95 Meter.

Insgesamt sechs RBTS hat Vanguard beschafft, für den Auftrag wird das Unternehmen rund ein Jahr benötigen. (Foto: TII Scheuerle)
Insgesamt sechs RBTS hat Vanguard beschafft, für den Auftrag wird das Unternehmen rund ein Jahr benötigen. (Foto: TII Scheuerle)

Das international tätige Schwergut-Logistikunternehmen Vanguard mit Hauptsitz im südafrikanischen Cleveland hat einen Auftrag über den Transport von über 230 Flügeln für insgesamt 78 Windkraftanlagen übernommen.

Ab sofort sollen zwei Rotorblätter pro Woche vom Hafen Ngqura bei Port Elizabeth (Provinz Ostkap) über eine Distanz von rund 500 Kilometer zu ihrem Einsatzort im Landesinneren gebracht werden. Gut ein Jahr ist dafür angesetzt, die ersten Touren sind bereits absolviert worden.

Zu diesem Zweck wurden sechs Rotorblatttransportsysteme (RBTS) von TII Scheuerle beschafft. Die Herausforderung bei dem ganzen Projekt: Mit einer Länge von knapp 83 Metern zählen die Windflügel nach Angabe des Unternehmens zu den derzeit längsten verfügbaren Rotorblättern für On-Shore-Anlagen. So bringt der beladene Zug es auf eine Gesamtlänge von 95 Metern.

Aus diesem Grund musste vorab testweise beladen und eine Testfahrt durchgeführt werden. Nach der Auslieferung der sechs Transportsysteme erfolgte dann eine Schulung und Einweisung, um die wertvolle und fragile Ladung sicher laden und befördern zu können.

Technische Details

Das RBTS besteht aus einem zweiachsigen Jeep-Dolly mit Freidreheinrichtung und einem Vierachs-Nachläufer. Es sei auch möglich, die Freidreheinrichtung direkt auf die Zugmaschine zu montieren. Der Hub in der Freidreheinrichtung sei mit bis zu zwei Metern groß genug, um auch Hindernisse wie Bodenwellen zu überwinden.

Die Nachläuferkombination soll darüber hinaus laut Hersteller mit Wendigkeit punkten - es könnten Kurven durchfahren werden, die sich mit einem Telesattel ohne das Entfernen von Leitplanken und Co nicht mehr bewältigen ließen. Dies minimiere den Aufwand bei der Vorbereitung der Strecke sowie den Genehmigungsaufwand.

Montage des Windflügels

Die Montage des Windflügels funktioniert nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Per Hebeeinrichtung wird die Flügelwurzel dabei vom Boden aus aufgenommen. Die Schnellkupplungslösung besteht nach Angaben von Scheuerle aus der Freidreheinrichtung mit dem Wurzeladapter und einem Wurzelrahmen, der mit der Flügelwurzel verbunden wird.

Der Rahmen lässt sich dann mittels Adapter an der Freidreheinrichtung befestigen und eine Klemmvorrichtung auf dem Nachläufer fixiert die Spitze des Rotorblatts. Diese lasse sich auch für die Aufnahme von Rotorblättern weiterer Hersteller adaptieren.

Flexibler Einsatz

Das Nachläuferkonzept von Scheuerle lasse sich flexibel auch für Bauteile anderer Längen einsetzen.  Als weiteren Vorteil nennt der Hersteller, dass sich das RBTS auch bei Leerfahrten an die jeweilige Einsatzregion und die Maße herkömmlicher Transporte anpassen lasse, zum Beispiel zu einer Sattelzugkombination mit dem europäischen Standardmaß von 2,55 Meter Breite und weniger als vier Meter Höhe.

Außerdem bringe der leere Sattelzug nicht mehr als 40 Tonnen auf die Waage, bei Fahrten ohne Ladung falle somit ein geringerer Genehmigungsaufwand an.

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