Schwerlastanhänger: Schwächelnde Nachfrage – Deutsche Hersteller unter Druck

Der westliche Markt für Schwerlastanhänger kämpft mit rückläufigen Absatzzahlen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Besonders betroffen sind deutsche Hersteller.

Deutschland ist von der schwächelnden Nachfrage nach schweren Trailern besonders betroffen. (Foto: Pixabay)
Deutschland ist von der schwächelnden Nachfrage nach schweren Trailern besonders betroffen. (Foto: Pixabay)

Die jüngste Prognose für den westlichen Markt für Schwerlastanhänger von Clear International sieht für die Jahre 2024/2025 einen weiteren Rückgang der Nachfrage voraus. Nachdem Anhängerregistrierungen 2023 bereits um 10,9 Prozent zurückgegangen waren, rechnet Clear International für das laufende Jahr 2024 mit einem weiteren Rückgang um 8,8 Prozent. Erst ab 2025 werde eine leichte Erholung erwartet. Bis 2028 könnte das Verkaufsniveau dann wieder das der Spitzenjahre 2008 und 2018 erreichen.

Negative Einflüsse und Zinsentwicklung

Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt, obwohl die Europäische Zentralbank im Oktober die Leitzinsen auf 3,4 Prozent gesenkt hat. Auch Länder außerhalb der Eurozone wie das Vereinigte Königreich, Kanada, Schweden und die Schweiz haben ihre Zinsen gesenkt, doch konnte dies die schwächelnde Nachfrage nicht ausgleichen. Besonders die Zulassungszahlen im August lagen laut Clear International unter den Prognosen vom Mai 2024.

Rückgang der Exporte und Investitionsschwäche

Deutsche Hersteller von Schwerlastanhängern, traditionell einer der stärksten Exportsektoren in Europa, spüren die Auswirkungen von Lieferausfällen nach Russland und Belarus. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind diese Exporte nahezu vollständig eingebrochen. Stattdessen wird der russische Markt nun überwiegend mit Anhängern aus China beliefert, das über große Produktionskapazitäten verfügt und die bisherige Nachfrage aus Europa auffangen kann.

Auch im Inland belasten niedrige Investitionsniveaus die Branche. So verzeichnete Deutschland im Zeitraum von 2021 bis 2024 die niedrigsten Investitionen unter den sieben größten Volkswirtschaften in Westeuropa. Normalerweise liegt Deutschland hier im Mittelfeld. Laut Clear International verschärfen diese niedrigen Investitionen, die wirtschaftliche Unsicherheit und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs die Lage der deutschen Anhängerhersteller. Infolge dieser Schwierigkeiten seien Kurzarbeit und Betriebsschließungen im Jahr 2024 zur Normalität geworden.

Aussichten bis 2028

„Die Anhängerverkäufe im Jahr 2024/25 werden unter den Prognosen unseres Berichts vom Mai 2024 liegen“, sagte Gary Beecroft, Direktor von Clear International.

Jedoch werde die Marktentwicklung in den Jahren danach wieder auf den erwarteten Wachstumspfad zurückkehren und historische Höchststände erreichen.

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