Schwarzmüller: Geschäftsführung ohne CEO
Am 28. Februar 2023 gab die Alleineigentümerin und neue Vorsitzende des Aufsichtsrates der Schwarzmüller Group Beate Paletar am Unternehmensstandort Hanzing in Freinberg bei Schärding (Oberösterreich) bekannt, dass sie sich dazu entschlossen hat, „die Zügel stärker in die eigenen Hände zu nehmen“.
Dies sei nach der Zusammenführung der gesamten Unternehmensanteile erstmals seit Jahrzehnten wieder möglich. Sie wolle die Gelegenheit nutzen, um die Gruppe als Familienunternehmen weiterzuentwickeln. Paletar war bereits von 2005 bis 2012 in der operativen Geschäftsführung tätig und leitet seit Januar 2023 den Aufsichtsrat.
Dreier-Gestirn ohne CEO
Die operative Führung soll künftig drei Geschäftsführern obliegen, nämlich Thomas Biringer als COO, Michael Hummelbrunner als CFO und Wolfgang Köster, bisher Prokurist und für den Vertrieb der Neufahrzeuge verantwortlich, als CSO.
Die Geschäftsführung solle künftig enger an den Aufsichtsrat gebunden werden, ihr stehe kein CEO mehr vor. Daher erfolge eine einvernehmliche Trennung von Roland Hartwig, der seit 2016 als CEO für das Unternehmen tätig war.
Paletar will nach eigenen Angaben den Aufsichtsrat als Kontrollorgan aufwerten und dort intensiver die strategische Weiterentwicklung vorantreiben. Als erstes neues Aufsichtsratsmitglied hat sie Klaus Rinnerberger, Vorstandsmitglied der Pierer Industrie AG, an Bord geholt.
Geschäftszahlen 2022
„Wir haben in den vergangenen Jahren viel in die internationale Expansion investiert und so eine Verdoppelung des Umsatzes sowie höhere Marktanteile in vielen europäischen Ländern erreicht“, so die Aufsichtsratsvorsitzende.
Die Schwarzmüller Gruppe habe sich als Nischenanbieter etabliert, das Unternehmen solle diesen Weg weitergehen, allerdings werde man Schwerpunkte und Tempo der Entwicklung nochmals überprüfen.
Für das Jahr 2022 vermeldet Schwarzmüller einen Umsatz von 446 Millionen Euro und damit ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dem Unternehmen zufolge wurden 2022 genau 10.599 Fahrzeuge produziert, was einem Plus von fünf Prozent entspreche.
Bei hohem Auftragsstand habe man spezielle Bauteile nur mit großer Verzögerung beschaffen können, dies habe die Fertigstellung im Segment Fernverkehrstrailer immer wieder behindert. Aufgrund in die Höhe geschossener Einkaufspreise habe das Unternehmen mit eigenen Preiserhöhungen reagieren müssen.
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