Schwarzmüller: 400 Millionen Umsatz-Marke geknackt

Die Schwarzmüller Gruppe konnte ihren Umsatz 2021 auf 409 Millionen Euro steigern. Nächstes Ziel seien 460 Millionen Euro in diesem Jahr.

2022 strebt die Schwarzmüller Gruppe die Produktion von mehr als 12.000 Fahrzeugen an. (Bilder: Schwarzmüller Gruppe)
2022 strebt die Schwarzmüller Gruppe die Produktion von mehr als 12.000 Fahrzeugen an. (Bilder: Schwarzmüller Gruppe)
Nadine Bradl

Die Schwarzmüller Gruppe hat 2021 einen Umsatz von 409 Millionen Euro nach 366 Millionen Euro im Jahr 2020 erzielt (plus 13 Prozent). Die Zahl der produzierten Anhänger ist von 8.800 im Jahr 2020 auf 9.962 gestiegen (plus 12 Prozent).

„Es ist uns gelungen, trotz anhaltender Pandemie und in einem volatilen Umfeld eine Schallmauer bei den Erlösen zu durchbrechen“, freute sich CEO Roland Hartwig bei der Bekanntgabe der Zahlen am Unternehmenssitz Hanzing in Freinberg bei Schärding (Oberösterreich) am 16. März 2022.

Das laufende Jahr hat Schwarzmüller mit einem Umsatz von 460 Millionen Euro budgetiert. Diese Prognose stehe allerdings unter dem Vorbehalt, dass die geopolitischen Ereignisse in der Ukraine noch nicht abgeschätzt werden können. Die Versorgung mit Material und Komponenten sowie die Preissituation schätzt man nach eigenen Angaben weiterhin als angespannt und stark schwankend ein. Mit diesen Umsatzzahlen sei es gelungen, so Hartwig, nach der minimalen Steigerung der Umsätze im ersten Coronajahr 2020 wieder auf einen zweistelligen Wachstumspfad zurückzukehren. Die Entwicklung der Auftragseingänge zeige dies noch deutlicher: 2021 gingen 13.555 Order ein, das waren um 68 Prozent mehr als 2020 (8.053 Auftragseingänge). Ausgangspunkt für diesen Boom sei der Investitionsstau nach dem ersten Pandemiejahr gewesen, so Hartwig. Zusätzlich habe man Vorholimpulse verzeichnet, die durch die Investitionsanreize in einigen EU-Ländern ausgelöst worden seien.

Österreich: 32 Prozent Marktanteil

Bei kräftig wachsendem Markt habe Schwarzmüller 2021 im Branchendurchschnitt dazugewonnen. Weil man aber im Krisenjahr 2020 deutlich weniger verloren habe, gehe die Gruppe gestärkt aus dieser schwierigen Periode hervor. In der Kernregion, die Österreich, Ungarn, Tschechien, die Slowakei und die Schweiz umfasst, habe das Unternehmen seine Marktführerschaft verteidigt, erläuterte der CEO. Österreich nimmt mit 32 Prozent Marktanteil nach wie vor die Spitzenstellung ein, Ungarn hält bereits bei 30 Prozent, Tschechien bei 20 Prozent. Die Zahlen in den Schwerpunktmärkten Deutschland und Polen sind für den CEO ebenfalls sehr zufriedenstellend. Im Nachbarland pendle man um die 10 Prozent und habe 2021 9 Prozent der Zulassungen erreicht. In Polen hingegen gelang ein Sprung von 2,6 vor Corona auf 4 Prozent im Vorjahr. Die Stückzahl konnte hier in drei Jahren von 580 auf mehr als 1.000 Zulassungen gesteigert werden.

Neue Linie für Fernverkehr stark nachgefragt

Die Verteilung der produzierten Fahrzeuge im Produktportfolio der Schwarzmüller Gruppe unterstrich ebenfalls die Sonderstellung des Jahres 2021. Die Fahrzeuge für Bau und Infrastruktur sind nach wie vor an der Spitze (5.797 Stück), haben aber gegenüber 2020 abgenommen (6.300 Stück, minus 9 Prozent). Die Fernverkehrsfahrzeuge sind aufgrund der Konjunktur in der Logistik und der Investitionsförderungen, aber auch aufgrund eines neu konstruierten Fahrzeugtyps viel stärker nachgefragt worden. 4.169 Stück im Jahr 2021 stehen nur 2.500 im Jahr davor gegenüber (plus 68 Prozent). Durch die Übernahme von Hüffermann Transportsysteme in Brandenburg sei jedenfalls das geplante Übergewicht der komplexen Anhänger für Bau und Infrastruktur auf Dauer stabilisiert,
erläuterte Hartwig. Die erzielbaren Preise sowie die hohen technischen Anforderungen in dem Segment seien weitere Gründe für diese strategische Ausrichtung.

2022: 460 Millionen Euro Umsatz sind budgetiert

Nach dem bisherigen Verlauf des ersten Quartals 2022 sei die Gruppe auf Budgetkurs, sagte Hartwig. Geplant ist demnach ein Umsatzplus von 12 Prozent auf 460 Millionen Euro mit einer Produktion von mehr als 12.000 Fahrzeugen. Der CEO schränkte allerdings ein, dass die geopolitischen Ereignisse in der Ukraine noch nicht berücksichtigt seien. Die Sprunghaftigkeit bei der Verfügbarkeit von Material und Komponenten sowie bei den Preisen werde in jedem Fall anhalten. Entscheidend werde die Entwicklung der Nachfrage sein. Diese erwarte man bei Bau- und Infrastrukturfahrzeugen stabiler als im Fernverkehr. Potenziale der Customer Services werden ausgelotet Eine neue Dynamik hat den Bereich der Customer Services bei Schwarzmüller erfasst.

„Wir wollen konsequenter die Potenziale im After-Sales-Bereich heben. Das stärkt die Kundennähe und verbessert die Kundenbindung“, sagte der CEO.

Schwarzmüller betreibt ein eigenes Netz von Servicestandorten für Wartung, Reparatur und Ersatzteilversorgung.

„Die Führung eigener Werkstätten wird für viele Transportunternehmen aufwändiger. Es fehlt an geschulten Arbeitskräften und die Prozesse werden komplizierter, zum Beispiel bei gesetzlich vorgesehenen Überprüfungen. Wir sind hier die effiziente und zuverlässige Alternative.“

Insgesamt könne Schwarzmüller stark dazu beitragen, dass die Nutzungszeiten der Fahrzeuge steigen. Zum Beispiel erlaube Telematik die proaktive Wartung ganzer Fahrzeugflotten. Deshalb rüste Schwarzmüller alle Fahrzeuge damit aus und lasse seine Kunden ausgiebig und kostenlos testen. Am Ende der Strategiephase 2028 sollen die Customer Services 25 Prozent zum Umsatz beitragen, ihr Anteil liegt heute bei 20 Prozent.

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