Schiffskraftstoffe: Kapazitätsausbau von Varo und Orim Energy

Die beiden Unternehmen kooperieren bei der Herstellung von Biokraftstoffen für die Schifffahrt in Europas größtem Bunkerhub, der Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen (ARA), miteinander.

Varo Energy und Orim Energy sind eine strategische Allianz zur Dekarbonisierung von Europas größtem Seeschifffahrtsknotenpunkt ARA eingegangen. Foto: Varo/Orim
Varo Energy und Orim Energy sind eine strategische Allianz zur Dekarbonisierung von Europas größtem Seeschifffahrtsknotenpunkt ARA eingegangen. Foto: Varo/Orim
Daniela Sawary-Kohnen

Varo und Orim haben eine Partnerschaft geschlossen und wollen gemeinsam daran arbeiten, Schifffahrtskunden im Rotterdamer Hafen und in der weiteren Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen (ARA) mit Biokraftstoffen zu versorgen.

Das geschlossene Abkommen der beiden Unternehmen soll damit die Dekarbonisierung des Seeverkehrs und der Binnenschifffahrt in Nordeuropa unterstützen und dazu beitragen, die jährlichen Treibhausgasemissionen der Schifffahrt bis 2030 um mindestens 20 Prozent und bis 2050 um mindestens 70 Prozent gegenüber dem Stand von 2008 zu senken. Dev Sanyal, CEO von Varo:

Die Deckung der steigenden Nachfrage nach gemischten Biokraftstoffen ist entscheidend, um die Dekarbonisierungsziele der EU und der IMO für die Schifffahrt zu erreichen. Unsere Erfahrung mit Biokraftstoffen in Kombination mit der Logistik und dem Bunkerbetrieb von Orim wird dazu beitragen, diese Nachfrage in Rotterdam, Europas größter Hafenanlage, zu decken. Ich freue mich, eine strategische Partnerschaft mit Orim einzugehen und die langjährige Präsenz von VARO in Rotterdam weiter auszubauen. Dies ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg, die Dekarbonisierung des maritimen Sektors zu ermöglichen.“

Der derzeitige Bedarf an Heizöl in Europas größtem Bunkerhub ARA liegt laut den beiden Unternehmen bei rund 14 Millionen Tonnen pro Jahr. Unterstützt durch neue EU-Vorschriften wird erwartet, dass der Markt für B30, eine Mischung aus 70 Prozent Heizöl und 30 Prozent Biokraftstoffen, bis zum Ende des Jahrzehnts schnell wachsen wird.

Die Handelskapazitäten von Varo für Biokraftstoffe und die wachsende Basis an Anlagen zur Herstellung von Biokraftstoffen sollen die umfangreichen Vertriebs-, Lager- und Bunkerkapazitäten von Orim in ARA ergänzen, hieß es. Im Rahmen der Vereinbarung will Varo verschiedene Abfälle und fortschrittliche Biorohstoffe nach hochwertigen Bunkerspezifikationen beschaffen, produzieren und mischen. Orim wird die Kraftstoff- und Gasöle für die Mischung beschaffen und die endgültigen Biokraftstoffmischungen an die Schiffe der Kunden liefern. Edwin Coppens, Geschäftsführer von Orim:

Die bevorstehenden EU- und IMO-Vorschriften treiben die Notwendigkeit voran, Biokraftstoffe zu skalieren und die Qualitätssicherung für die Zukunft zu gewährleisten. Die Partnerschaft mit VARO ermöglicht es uns, genau das zu tun, indem wir die Stärken des jeweils anderen nutzen, um unser Know-how und unser Netzwerk zu optimieren. Wir werden von der umfangreichen Erfahrung von VARO mit Biokraftstoffen profitieren, zu der auch gemeinsame Tests mit führenden Schiffsmotorenlieferanten gehören. Gemeinsam können wir unsere Beschaffungs- und Lieferkapazitäten erhöhen, unsere Reichweite vergrößern und unsere Position in der ARA-Region weiter stärken.“

Varo beliefert seit 2018 den Rotterdamer Hafen mit HVO100 (100 Prozent Hydrotreated Vegetable Oil "HVO") für den Einsatz in der Serviceflotte des Hafens. 2023 unterzeichnete das Unternehmen zudem eine Vereinbarung mit Höegh Autoliners, um das Unternehmen mit 100 Prozent fortschrittlichen Biokraftstoffen für seine Schiffsflotte zu beliefern.

Vorteil Biokraftstoffe

Biokraftstoffe, insbesondere solche, die aus Abfällen und fortschrittlichen Rohstoffen gewonnen werden, reduzieren CO2 und andere Emissionen, wie beispielsweise Schwefeloxide, erheblich. Die Herstellung aus organischen Materialien, wie zum Beispiel Altölen, trägt laut den beiden Unternehmen zur Abfallreduzierung und effizienten Ressourcennutzung bei. Mit einer geringeren Kohlenstoffintensität im Vergleich zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen setzen Biokraftstoffe weniger Kohlenstoffemissionen pro Energieeinheit frei und tragen so zu einer saubereren und umweltfreundlicheren maritimen Industrie bei.

Darüber hinaus sind Biokraftstoffe mit bestehenden Schiffsmotoren und -infrastrukturen kompatibel, was einen reibungslosen Übergang zu nachhaltigeren Kraftstoffoptionen ohne kostspielige Änderungen erleichtert, und sie wirken sich positiv auf die Luftqualität aus, indem sie weniger Schadstoffe ausstoßen, die die menschliche Gesundheit beeinträchtigen.

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