Schifffahrt: eFuel Alliance, Verbände und Unternehmen fordern eFuels-Unterquote

Um die Defossilisierung der europäischen Schifffahrt maßgeblich zu beschleunigen, sprechen sich diverse Akteure aus der Schifffahrt und entlang der eFuel-Wertschöpfungskette für eine bindende Unterquote für eFuels aus. 

Eine eFuel-Unterquote sieht die Allianz als unabdingbar an. (Symbolbild: eFuel Alliance)
Eine eFuel-Unterquote sieht die Allianz als unabdingbar an. (Symbolbild: eFuel Alliance)
Nadine Bradl

In einem gemeinsamen Brief an politische Entscheidungsträger auf EU-Ebene haben die eFuel Alliance sowie mehr als 45 weitere Branchenverbände und Unternehmen aus der gesamten Wertschöpfungskette für eFuels, inklusive Produzenten, Endabnehmern in der Schifffahrt sowie Technologieanbietern für den maritimen Sektor, für eine 2-Prozent Unterquote für eFuels - also erneuerbare Kraftstoffe nicht-biogenen Ursprungs (RFNBOs) - in der Schifffahrt ausgesprochen.

Zwingend notwendige Unterquote

Die Schifffahrt gelte bislang als kaum regulierter Bereich, den die Europäische Kommission erstmals im Rahmen des im Juli 2021 veröffentlichten, Fit-for-55-Pakets in die klimapolitischen Ambitionen einbinden möchte. Die nun neu vorgeschlagene Verordnung FuelEU Maritime ziele darauf ab, den CO2-Ausstoß des Schiffverkehrs schrittweise bis 2050 zu senken. Die Rechtsvorschrift stellt dabei entscheidende Weichen, schreibt aber keine Unterquote für eFuels vor. Um Investitionssicherheit für alle beteiligten Branchen zu bieten, ist eine Unterquote laut eFuel Alliance allerdings zwingend notwendig. Nur so lasse sich der Produktionsstart von eFuels anstoßen, vor allem da die kurz- bis mittelfristigen CO2-Intensitätslimits mittels technischer Maßnahmen und der Weiterverwendung fossiler Kraftstoffe  erreicht werden könne, Wird dies vernachlässigt, bleiben die hohen Hebelwirkungen durch die Nutzung von eFuels in der Schifffahrt weit hinter den notwendigen Bemühungen zurück, so die Allianz.

„Kraftstoffproduzenten sehen sich weiterhin großen Unsicherheiten gegenüber und das, obwohl eFuels in der Schifffahrt alternativlos sind. Um frühzeitige Anreize zu setzen, notwendige Investitionen nicht zu verschleppen und Planungssicherheit auch für die Schifffahrt zu schaffen, ist die Beibehaltung der vom Europäischen Parlament vorgeschlagenen 2-Prozent-Unterquote für RNFBOs ab 2030 dringend notwendig. Dabei markieren die zwei Prozent das absolute Minimum, um den Markthochlauf für eFuels speziell für die Schifffahrt anzukurbeln. Auch die mitberatenden Ausschüsse des Parlaments hatten langfristigere und höhere Quoten vorgeschlagen. Flankierend muss eine Entscheidung zu ambitionierteren THG-Intensitätszielen getroffen werden, um so früh wie möglich Anreize für nicht-fossile Antriebsmöglichkeiten wie eFuels zu schaffen“, drängt Dr. Monika Griefahn, Vorsitzende der eFuel Alliance.

Schifffahrtsunternehmen mit nur drei oder weniger Schiffen sollten demnach nicht von dieser Unterquote ausgenommen werden. Das bereits vorgeschlagene Pooling-System aus dem Straßentransport soll als Blaupause dienen. Kleinen und weniger investitionsstarken Unternehmen werde so mehr Flexibilität geboten, die erforderlichen Quoten zu erreichen.

Derzeit befindet sich das Dossier in den Trilogverhandlungen. Die Unterzeichnenden hoffen dabei auf eine schnelle Einigung und eine ambitionierte Verordnung, um den Weg in eine grüne Schifffahrt und den Markthochlauf von eFuels zu ebnen.

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