Schienengüterverkehr: Nordrhein-Westfahlen fördert private Güterbahnen

Das Bundesland will mehr Güter auf die Schiene bringen und unterstützt zwei Ausbauprojekte mit insgesamt mehr als einer Million Euro.

 Verkehrsminister Hendrik Wüst (links) übergibt den Förderbescheid an KSW-Geschäftsführer Christian Betchen (rechts). (Foto: KSW)
Verkehrsminister Hendrik Wüst (links) übergibt den Förderbescheid an KSW-Geschäftsführer Christian Betchen (rechts). (Foto: KSW)
Christine Harttmann

Mit mehr als einer Million Euro fördert das Verkehrsministerium von Nordrhein-Westfahlen den zwei Projekte zur Verbesserung des Schienengüterverkehrs. Die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) erhält 338.429 Euro, die in die Befestigung einer Holzladestraße parallel zum Gütergleis fließen sollen. Der Eigenbetrieb des Kreises Wesel erhält eine Förderung in Höhe von 742.500 Euro. Damit sollen bei der Ertüchtigung der Oststrecke der Kreisbahn unter anderem die Bahnübergänge erneuert werden.

Das Land fördere damit den Erhalt und die Erneuerung der Infrastruktur von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen), so die Mitteilung des Ministeriums. „Für eine bessere, sichere und saubere Mobilität holen wir mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene“, wird darin Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) zitiert.

„Mit unserer Förderung können Logistikstandorte, Industrie- und Gewerbegebiete auf der letzten Meile an das Netz der Bahn angeschlossen werden. So werden Zehntausende Lkw-Fahrten pro Jahr vermieden.“

Im Falle der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein geht es darum, dass das Holz sicherer von den Lkw auf die Güterzüge verladen werden kann. Indem die Holzladestraße parallel zum Gütergleis befestigt, sollen größere Mengen schneller abtransportiert werden können. Das sei besonders dringend, weil in dem waldreichen Gebiet zurzeit besonders viele Bäume, die vom Borkenkäfer befallen seien, geschlagen werden müssten.

 „Mit dieser Förderung können wir der heimischen Holzwirtschaft, die ohnehin durch die Kalamität massiv in Mitleidenschaft gezogen wird, eine verlässliche Perspektive für die Abfuhr des Borkenkäfer-Holzes in Deutschlands waldreichstem Landkreis bieten und zugleich der holzverarbeitenden Industrie Versorgungssicherheit für den Zeitraum der anschließenden Aufforstung gewährleisten“, freute sich daher KSW-Geschäftsführer Christian Betchen über den Förderbescheid.

Der Eigenbetrieb des Kreises Wesel will unter anderem einen Bahnübergang als Zufahrt für die Feuerwehr errichten. Die Kreisbahn verbindet die Gleise von drei Häfen mit der Gleisinfrastruktur der DB Netz AG und dem Gewerbepark Hünxe. Für den Kämmerer des Kreises Wesel, Karl Borkes, war die Förderzusage eine gute Nachricht:

„Die Bewilligung der Mittel ermöglicht die Reaktivierung der Oststrecke der Kreisbahn und trägt somit für eine klimafreundliche Verlagerung von Güterströmen von der Straße auf die Schiene bei. Damit wird in die Zukunft investiert.“

Das Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen wurde Mitte 2018 wiedereingeführt. Ziel ist es, mehr Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte an die Hauptstrecken der Bahn anzubinden. Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird damit vom Land auf maximal 90 Prozent aufgestockt. Der Bund unterstützt nur Ersatzinvestitionen der NE-Bahnen. Das Land fördert zudem den Erhalt und die Erneuerung der Infrastrukturen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.

Symboldbild Transportjobs

Mehr als 750 aktuelle Jobangebote aus der Transportbranche, vom Lkw-Fahrer über Fuhrparkmanager bis zu Disposition, Teamleitung und vieles mehr mit individueller Suchfunktion und Kartenansicht bieten wir Ihnen ab sofort in unserem Job-Bereich: Ihr nächster Schritt auf der Karriereleiter?

Alle Transport-Jobs anzeigen »